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Zitat von Marco
hi,
obwohl elvis sich für finanzielle dinge nie interessierte,war er von den dial 73 beeindruckt.er sagte,so nach jerry schilling aussage,das parker auf einen schlag millionen ausgehandelt hat.ohne dass einer von uns was dafür tuen musste.
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Tja, das ist eigentlich sehr erschütternd, Marco. Ich meine, Elvis muss also demnach wirklich geglaubt haben, dass Parker einen Wahnsinns-Clou gelandet hat, obwohl er praktisch ohne Notwendigkeit die "Altersvorsorge" veräußerte. Und warum glaubte Elvis, dass dieser Deal clever war? Doch gewiss nur deshalb, weil ihm Parker die Sache schön geredet hat. Es ist bekannt, dass die Presleys aus einfachen Verhältnissen stammten, und demzufolge wird Elvis die langfristig nachteilige Wirkung überhaupt nicht klar gewesen sein. Er war ja kein Wirtschaftsexperte sondern Künstler, also musste er seinem Manager vertrauen. Doch dieser nutzte das Vertrauen zu seinen Gunsten aus, davon bin ich nach allem, was ich bisher so gelesen habe, überzeugt. Allein schon der Fifty/Fifty-Kontrakt war in seiner Dreistigkeit einmalig und ist für mich der Beleg, dass Parker bei seinen Verhandlungen vor allem auch an seinen Anteil dachte. Weiter oben fragte Lady danach, warum Parker seinen Schützling langfristig in Vegas verpflichtete, und die richtige Antwort lieferte sie gleich mit: Der Fünfjahresvertrag mit dem International/Hilton sicherte auch Parker garantierte Einnahmen (die nicht zuletzt auch seiner Spielsucht zugute kamen), wie zuvor schon die Filmverträge nicht nur Elvis sondern auch ihn selbst so reich "wie einen Maharadja" gemacht hatten.
Ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Parker die künstlerische Weiterentwicklung von Elvis Presley zugunsten der kommerziellen Gewinnmaximierung für
1. sich selbst und
2. Elvis
wissentlich im Keim erstickte bzw. deren Stagnation bereitwillig in Kauf nahm. Parker wusste mit Sicherheit, dass nur er und RCA bei diesem Kuhhandel die Gewinner waren - Elvis wurde schlicht getäuscht.
Und die große Frage, die ich mir dabei stelle ist: Hätte sich Tom Parker auch als Manager eines anderen Künstlers (z.B. Johnny Cash) derartige Husarenstücke leisten können?!
Ich persönlich glaube, dass die einzigartige Ausstrahlung von Elvis und die unglaubliche Nachfrage vieles vereinfachten und jedem anderen Manager auch in die Hände gespielt hätten. Die Welt schrie nach Elvis, also musste sein Manager nur eine Auswahl treffen und taktisch verhandeln. Parker war nicht der Einzige, der dazu in der Lage war.
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eigendlich gab es,für diesen unvorteilhaften-dial,überhaupt keinen grund:grade zu dieser zeit war elvis ganz oben und seine "alten-hits" verkauften sich gut.
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Absolut richtig! 1976/77 hätte man aus Sorge um Elvis' weitere Karriere so etwas vielleicht vorsichtig in Betracht ziehen können, doch nicht 1973, als mit dem Aloha-Hype gerade der kommerzielle Höhepunkt erreicht war.
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lise-marie,so ein wirtschaftmagazin(1999?),soll da durch verluste in höhe von 2-3 milliarden doller entgangen sein.ein anderes magazin sagte,ist schon einige zeit her,dass lisa-marie in 10 jahren die reihste frau der welt sein soll.aber daraus wirt wohl nichts mehr.auf jedenfall war dieser dial wohl der beste was je ein plattenunternehmen gemacht hat
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Auch das ist richtig. Elvis wurde von Parker und der RCA kurzgesagt übertölpelt. Oder anders formuliert: Man nutzte es knallhart aus, dass Elvis kein Rechtsexperte war und vor kompliziert klingenden geschäftlichen Vorgängen zurück scheute. Dafür, dass Elvis vom Naturell her ein gutgläubiger Mensch war, kann man ihm doch keinen Vorwurf machen.