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16.09.2006, 23:58
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was für ein film!
WAGON MASTER. john ford 1950 ein planwagentreck voller mormonen auf dem weg nach westen, ins gelobte land. zwei junge pferdehändler, die sich nach kurzem sträuben als anführer des trecks wiederfinden. die übliche garnitur von westerngesichtern, die wir aus allen john ford–filmen kennen, ABER: kein john wayne diesmal, kein henry fonda, kein überlebensgroßer einzelheld diesmal. der "held" dieses films ist nämlich die demokratische gemeinschaft, die sich mit zähigkeit, witz, lebensfreude und idealismus durchschlägt. mit den indianern wird nicht gekämpft, sondern getanzt, und als am schluss die zweite bedrohung in form einer banditenbande erledigt ist, wirft der junge wagon master, der den letzten schuss abgegeben hat, den revolver in einem weiten bogen in eine schlucht. die schlusseinstellung: eine (zweite) flussüberquerung, während der schon "the end" auf der leinwand erscheint. wir sehen noch, wie ein fohlen das andere ufer erreicht, dann wird ausgeblendet. ein völlig unzynischer und optimistischer film, den ich allen empfehlen würde, die heute unreflektiert auf amerika und seinen traum von freiheit und demokratie losschimpfen. ein highlight, wie immer bei ford, ist die festszene mit einem gruppentanz. sowas liebt john ford, und er lässt sich ausgiebig zeit dabei. mir fällt nur ein regisseur ein, der feste so ergreifend gefilmt hat, und das ist der ford-verehrer michael cimino. ach ja, und wieder gab es DIESES EINE bild, das in fast jedem klassischen western zu sehen ist: reitersilhouetten, die in der dämmerung einen hügel entlangtraben. dieses western-urbild verfolgt mich seit meiner kindheit, und ich kann mich nicht dran sattsehen. howard hawks, raoul walsh, anthony mann, alles große regisseure aber der western-meister ist und bleibt JOHN FORD!!!
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) |
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DUEL IN THE SUN, king vidor 1946
das programmheft meinte zu diesem film: "...einer der höhepunkte der technicolor-künstlichkeit." eine krasse untertreibung, wie sich herausstellen sollte. doch zunächst gab's mal ein paar minuten schwarze leinwand und eine stimme aus dem off, die uns begrüßte ("ladies and gentlemen, you're about to see..."), erklärte, was wir gleich zu sehen bekommen würden und ein paar worte zu den filmcharakteren sprach. dann kam erst der vorspann, und los ging's mit einem der durchgeknalltesten filme, die ich je gesehen habe. ausdrücke wie farbenprächtig, opulent, barock, überkandidelt sind für dieses opus bloß hilfsbegriffe. das abendrot z.b. explodierte, als hätten die ausstatter lsd gefressen. ALLES in diesem film war übertrieben, nicht zuletzt die emotionen. bei massenszenen hatte man den eindruck, produzent david selznick und regisseur king vidor wollten einander übertreffen im größenwahn. "in dieser szene fehlen noch 200 statisten, king." "ok, mr. selznick, ich schicke einen trupp kavallerie rein." mitten in diesem ganzen wahnsinn ein gegen den strich als bösewicht besetzter, blutjunger gregory peck und joseph cotten als dessen guter bruder. aber das irrste kam zum schluss: nachdem peck und seine geliebte sich gegenseitig über den haufen geschossen haben und einander in den armen liegend ihr leben aushauchen, folgt 10 (zehn!) lange(!) minuten wieder schwarzfilm, während dem wir noch filmmusik im dunklen kinosaal lauschen durften. nur die härtesten unter den zusehern sind da bis zum schluss geblieben. hardcore.
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) |
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DAY OF THE OUTLAW, andré de toth 1959
das totale gegenteil zur oben beschriebenen kitschorgie und ein echter geheimtipp für die westernfreunde hier. ein minimalistisches western-kammerspiel, schwarzweiß fotografiert in der verschneiten berglandschaft wyomings. ultra-düster, reduziert, völlig pathosfrei und mit charaktergesichtern versehen (robert ryan als good bad guy und burl ives als anführer einer gangsterbande), die nicht viele worte brauchen, um geschichten und seelenzustände auf die leinwand zu bringen. warum werden solche filme heute nicht mehr gedreht?
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Die alten Klassiker inkl. Winnetou wurden ja schon alle mehrfach genannt, was mir persönlich auch noch ganz gut gefällt, sind "Young Guns" und "Blaze Of Glory - Young Guns II", wenngleich auch beide neueren Baujahres sind und wieder die alte "Billy the kid" Story zum Thema haben.
Off-Topic:
Zum zweiten Teil gibt's übrigens eine geniale Soundtrack-CD von Jon Bon Jovi ... |
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FORTY GUNS, sam fuller 1957
mit diesem letzten highlight ging gestern abend die westernretrospektive für mch zu ende. immerhin konnte ich mit 25 filmen in einem monat meinen persönlichen kinorekord aufstellen. hach, die göttliche barbara stanwyck als "woman with a wip" war in diesem film auch nicht mehr die jüngste, aber noch immer lief mir beim anblick ihres EXTREM EROTISCHEN mundes der sabber in dem meinen zusammen. wieder mal ein film, an dem eigentlich alles perfekt ist, und das trotz einer superkurzen drehzeit. besonders beeindruckend auf großer leinwand war die begräbnisszene und natürlich die berühmte sequenz, wo einer der helden durch den gewehrlauf hindurch auf seine supersexy geliebte lugt. leitln, kaufts euch die dvd ("40 gewehre", erschienen bei koch media)!!!
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) |
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und ein neues buch zum thema:
PAUL SIMPSON: THE ROUGH GUIDE TO WESTERNS (rough guides/penguin;ISBN:1843536498) paul simpson ist übrigens auch der autor des elvis-rough guides. schaut mir auf den ersten blick nach einem super buch aus. auch nicht so naheliegendes wie jodorowsky oder die geniale serie "deadwood" wird hier verhandelt. ach ja, es gibt auch eine eigene rubrik zum überschätztesten western aller zeiten - richtig geraten, es geht da um "rio bravo"!
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) Geändert von michael grasberger (30.09.2006 um 19:58 Uhr) |
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COWBOY, delmer daves 1958
kennt den jemand? ein erstklassiger western mit glenn ford und dem jungen jack lemmon. vielschichtige charaktere, spannung, humor, was will man mehr? (auf dem bild unten ist glenn ford grad drauf und dran, einer kakerlake den garaus zu machen.)
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) |
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SHANE, george stevens 1953
diesen klassiker des genres muss ich hier auch noch erwähnen. alan ladd spielt den revolverhelden shane, der einer armen farmersfamilie im ungleichen kampf gegen einen gierigen großgrundbesitzer beisteht. ladd sieht genauso aus, wie man sich als kind den edlen westerner vorstellt, und die eigentliche hauptfigur im film ist auch der sohn des farmers, der shane vergöttert und ihn als maßstab sieht (so wie wir westernfans als kind die cowboys im film vergöttert haben). als der (tödlich?) verwundete shane nach dem shootout wegreitet, gibt er dem kleinen noch den rat mit: "you grow up to be straight and strong." wie ihm der junge dann noch hinterherläuft und ihm nachschreit - "come back, shane!", das ist eine der rührendsten westernszenen ever. ("schnüff") dem echten westernhero ist es eben nicht vergönnt, sesshaft zu werden und sein glück zu finden, er muss immer weiterreiten wie john wayne in "the searchers"... eine ganz wunderbarer film mit einer erstklassigen besetzung: van heflin als farmer, jack palance als skrupelloser gunman, mein liebster nebendarsteller elisha cook jr. als stolzer bürgerkriegsveteran, ben johnson (einer aus john fords westernriege) als anfänglicher bad guy, der sich schließlich auf die seite der guten schlägt... wie in jedem großen western spielt auch hier die kulisse eine zentrale rolle, in diesem fall die beeindruckende berglandschaft wyomings. die dvd gibt's übrigens um schlappe 10 euro.
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THE MAN FROM COLORADO, henry levin 1948
glenn fords westerndebut. und was für eines! er spielt einen richter, der im bürgerkrieg einen psychischen kacks abbekommen hat und nach der rückkehr ins zivile leben seine gewaltimpulse nicht mehr unter kontrolle hat. weder sein bester freund (gespielt vom jungen william holden) noch seine frau können seine zunehmend destruktiven handlungen stoppen. ein düsterer psychologischer western ohne jeglichen kitsch oder pathetischen bullshit. wie ford seinen charakter immer mehr in den wahnsinn kippen lässt, das hat eine intensität, dass einem heute noch mulmig wird. man kann sich vorstellen, wie stark der film auf die tatsächlichen kriegsheimkehrer gewirkt haben muss, denen 1948 noch das trauma des weltkriegs in den knochen saß... die dvd gibt's um nur 9 eulen bei play.com.
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grosse, thread, western |
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