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Zitat von ReconsiderBaby
Oh wie wahr. Elvis Presley ist insgesamt nicht so ganz Deine Baustelle, obwohl Du darauf gräbst als ginge es um Dein eigenes Grab.
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Sei so gut und reiß meine Postings doch bitte nicht aus dem Zusammenhang! Was die „Baustelle“ betraf, bezog ich mich auf Svens Aussage, wo behauptet wurde, er hätte deswegen keine guten Songs mehr angeboten bekommen, weil der Colonel den Songschreibern zu hohe Tantiemen abverlangte. Inzwischen habe ich mich aber auch darüber informiert und weiß nun mit Sicherheit, dass das aber gerade zu dieser Zeit - also in den 70ern - gar keine gängige Praxis mehr war, nicht zuletzt deswegen, weil Elvis am Ende als Plattenstar gar nicht mehr so gefragt war und man deshalb auch keine allzu hohen Ansprüche mehr hätte stellen können. Auch wenn das nicht jedem passt, aber so war es nunmal.
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Zu behaupten, Elvis hätte sich in den 70ern künstlerisch überhaupt nicht entwickelt ist GROTESK, nur weil Dir diese Entwicklung evtl. nicht gefällt ...
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Wieso das denn? Ich persönlich mag den 70er Elvis sogar besonders gerne, nur lässt sich an der Tatsache, dass er in den letzten Jahren körperlich nicht immer ganz auf der Höhe war leider nicht rütteln. Wie sich das auswirkte, sehen und hören wir doch alle deutlich auf zahlreichen Konzertmitschnitten. Und was er so in seiner Freizeit tat, die einen weitaus größeren Anteil als die „Arbeitszeit“ im Jahr ausmachte, ist doch in jedem Buch nachzulesen.
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Bricht Dein Weltbild wirklich komplett zusammen, wenn der Colonel und Elvis eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung hatten, von der beide sehr profitiert haben und in der beide meistens sehr gute Arbeit leisteten?
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Ganz im Gegenteil. Genau so sehe ich das auch. Beide haben ihren Teil dazu beigetragen und auch beide haben meistens (wie Du selber schriebst) sehr gute Arbeit geleistet. Nur war es so, dass der Colonel selbst in den letzten Jahren noch alles gegeben hat, als Elvis schon nicht mehr allzu motiviert wirkte. Er hielt sich kaum noch an die ausgehandelten Verträge, die er persönlich unterzeichnet hat. Hier sei noch einmal daran erinnert, dass er sich verpflichtete, pro Vertragsjahr 2 Alben und 4 Singles zu produzieren, was er bekanntlich nicht annähernd tat und wenn er sich in den letzten Jahren dann doch mal bemüßigt fühlte, einen Vertragsteil zu erfüllen dann nur, weil man ihm 1976 sogar noch das Studio ins Haus hinterher trug. Also bitte! Willst Du wirklich behaupten, Elvis hätte auch zu dieser Zeit noch alles gegeben? Der Colonel hingegen schon, denn der hatte alle Hände voll zu tun, eine gewaltige Vertragsstrafe abzuwenden, wohingegen Elvis nur noch das tat, wonach ihm gerade der Sinn stand.
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Elvis Presley war aller Wahrscheinlichkeit nach KÜNSTLER und GESCHÄFTSMANN, wobei er nur als Künstler nach außen hin (und dies auch in den Verträgen) auftrat. Als Geschäftsmann ließ er sich von dem Colonel repräsentieren.
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Na also! Da sind wir uns doch gar nicht so uneinig. Ich bin doch hier die ganze Zeit eine der wenigen die immer wieder erklärt, dass Elvis jeden seiner Verträge höchstpersönlich unterzeichnet und sehr genau gewusst hat, was er da tat. Sag das doch bitte denjenigen, die hier immer wieder behaupten, Elvis wäre vom Colonel übervorteilt worden und hätte z.B. seine Filme widerwillig gedreht, weil er nicht wusste, was ihn erwartete.
Ich verstehe gar nicht, warum Du ausgerechnet mich hier so angreifst, zumal wir anscheinend annähernd die gleichen Ansichten darüber vertreten. Wir reden hier seit gefühlten hundert Seiten über die „Beziehung“ zwischen Elvis und Parker. Zum Großteil ging es in diesem Thread um die geschäftliche Seite. Da muss man Emotionen einfach außen vorlassen, denn an Verträgen, wie sie hier zu hauf gepostet wurden, gibt es nun mal nichts zu deuteln. Wenn dann aber Leute daher kommen und wollen Elvis die Fähigkeit absprechen, eigene Entscheidungen zu treffen, und dem Colonel als halsabschneidenden Ganoven hinstellen, dann wird man ja wohl mal sachlich auf die Verträge hinweisen dürfen, die nämlich genau das Gegenteil belegen. Nichts anderes habe ich gemacht. Das hat auch gar nichts damit zu tun, dass ich Parker verteidigen will, eher umgedreht, ich will aufzeigen, dass Elvis eben kein Depp war, der marionettengleich alles mit sich machen ließ und seinem Manager machtlos ausgesetzt war.
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Elvis Presley ist insgesamt nicht so ganz Deine Baustelle ...
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Diesen Vorwurf, Elvis wäre insgesamt nicht so ganz meine Baustelle, halte ich für ausgesprochen unangebracht und extrem unfair. Ich möchte sogar behaupten, dass es hier ganz, ganz wenige Leute gibt, die ein derart vielseitiges Interesse an Elvis haben. Egal ob seine Songs, seine Jumpsuits, seine Konzertbilder sowie sämtliche Pics, seine verwendeten Mikrofone, seine Verträge, die Verbindung zu Parker und zu anderen Menschen, seine Filme und sein Werdegang im Allgemeinen, interessieren mich immens. Fast jeder Teilaspekt in seiner Karriere ist für mich äußerst spannend und es gibt sicher eine Vielzahl von Beispielen die belegen, wie sehr ich mich mit dem Mann beschäftige. Dies zu negieren und in Form von persönlichen Beleidigungen abzutun, ist mehr als unsachlich und zeigt nur, auf welchem Niveau hier teilweise Diskussionen geführt werden.
Vielleicht solltest Du den Thread noch einmal komplett lesen, denn bis auf ein paar wenige, war ich hier die einzige, die sich ernsthaft (von ein paar verbalen Aussetzern mal abgesehen) mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Natürlich weiß ich auch nicht alles, aber die Fragen die ich gestellt habe, wurden nie beantwortet, wohingegen ich meine Aussagen immer begründet habe und auch sonst weitgehenst sachlich geblieben bin. Auf jede Frage, die an mich gerichtet war - sofern sie zum Thema gehörte - bin ich eingegangen und habe versucht, meinen Standpunkt anhand von bestehenden Fakten zu erläutern.
Ich will hier auch keinesfalls missionieren oder gar den Colonel in den Himmel heben. Ich versuche lediglich aufzuzeigen, dass zahlreiche Legenden um die Beziehung von Elvis und Parker bei genauer Betrachtung völlig haltlos sind. Die vorliegenden Tatsachen - wie z.B. die bestehenden Verträge zwischen den Beiden, als auch das, was wir als Gesamtwerk/Lebenswerk von Elvis vorliegen haben - sprechen eine andere Sprache. Sich darüber auszutauschen, auch die Argumente anderer User in Betracht zu ziehen und somit vielleicht den ein oder anderen Standpunkt nochmals zu überdenken, ist doch der Sinn einer Diskussion und auch des Forums ansich.
Auch wenn mein Aufteten bei diesem Thema etwas emotionslos erscheint; es gibt nun mal Dinge, die kann man nicht mit Gefühlen klären, da zählen nur sachliche Argumente und Fakten. Das alles hat nämlich überhaupt nichts mit meiner Liebe zu Elvis und seinem Schaffen zu tun, auch wenn andererseits gerade das intensive Beschäftigen mit seiner Musik, seinem gesamten Werk, seinem Leben und seinen geschäftlichen Abläufen eigentlich ein sicheres Zeichen sein sollte, wie interessiert ich an dem Menschen Elvis Presley bin.
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Tja, wo viel Licht, da eben auch Schatten.
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Ganz genau. Nur lag der Schatten in den letzten 2 Jahren vielmehr über Elvis, als über Parker. Mir gefällt das auch nicht und sicher hätte ich mir auch einiges anders gewünscht, aber das alles hat eben auch nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass wir noch heute so intensiv über Elvis und sein Leben reden, denn auch gerade sein früher Tod und die Umstände die dazu führten, haben ihn zu einem Mythos werden lassen.
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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Geändert von Circle G (20.03.2009 um 13:16 Uhr)
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