Nunja, meine Vermutung, dass Elvis ein guter Schauspieler hätte werden können bezog sich darauf, dass er sehr gute Ansätze in diese Richtung hatte. Den selbigen Vergleich mit einem Pianisten oder Zahnarzt zu stellen ist dann wohl doch unsinnig.

Und ja, ich weiss, dass die ernsthaften Rollen in den anspruchsvolleren Filmen nicht soviel einbrachten. Trotzdem finde ich es schade, dass er nicht weiterhin in diesem Genre blieb. Heute hätte er dafür mehr Beachtung gefunden als für die seichten Filmchen. Und ich finde es schade, dass in unserer heutigen so sozialkritischen Medienwelt nur seine Filme a la "G.I.Blues" und Konsorten gezeigt werden. Frei nach dem Motto: der Elvis Presley taugt allenfalls zur leicht locker flockigen Berieselung.


Jesse

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Gute Ansätze meinetwegen, insofern wir das beurteilen können.
Ich finde ja auch, er hat die Kitsch-Rollen gut gespielt. Aber in einer wirklich dramatischen Rolle kann ich ihn mir nur schwer vorstellen. Zumindest nicht in den 60ern.

Der Zahnarzt vielleicht, zugegebenermaßen. Aber als Pianist hat er sich immerhim mehrfach versucht, daher ist das legitim.

Tja, aber er wollte halt damals lieber sofortiges Geld auf dem Konto als künstlerische Anerkennung im Jahre 2007. Er hat wohl von Vincent van Gogh gelernt, dass man davon nicht satt werden kann, wenn die eigenen Bilder postum Millionen wert sind, man aber zu Lebzeiten keins verkauft kriegt.

Ich finde es ja überhaupt nicht beschämend, solche Filme gedreht zu haben. Das Teil war ein Kassenschlager, hat viel Kohle eingespielt, eine Menge Arbeitsplätze gesichert und Millionen Menschen Freude gemacht. Daran ist NICHTS verwerfliches.

Ich weiß auch nicht, mit welchem Recht unsere "sozialkritischen Medien" von einem Unterhaltungskünstler wie Elvis Presley erwarten dürfen, den Autorenfilm neu zu erfinden, während gleichzeitig Filme von Bully und Olli Pocher hochgelobt werden, die auch nichts anderes sind als das, was Elvis damals abgeliefert hat. Hier tut man Elvis Unrecht. Man muss die Filme im zeitlichen Kontext sehen, und für die Zeit waren sie gut. Andere Filme aus dieser Zeit (man denke an die Monroe- und Doris-Day-Schmonzetten) sind keinen Deut anspruchsvoller und gelten heute als Klassiker. Warum wird bei Elvis da mit zweierlei Maß gemessen? Nur weil die Kritiker so blöd waren und ihn fälschlicherweise für einen Kulturrevolutionär gehalten haben, der er nie war? Das Problem liegt im Selbstverständnis der Kritiker, aber nicht bei Elvis.

Das schon, aber eben nicht für Kitsch-Filme. Schon "G.I. Blues" hielt er für albern. Aber gerade dieser Film (und auch "Blue Hawaii") haben den Verantwortlichen der Unterhaltungsindustrie gezeigt in welche Richtung sie Elvis lenken mussten, und dabei hatten sie auch die vollste Unterstützung seines Managers.
Hätte Elvis ernsthaftere Filme gemacht, in denen er nicht gesungen hätte, hätte man auf eine hübsche Summe Geld verzichten müssen. Und wer weiß, vielleicht hätte man noch härtere Methoden angewand, um Elvis unter Druck zu setzen, damit seine Unterschrift unter den Vertrag wandert?
Immerhin geht´s um viel Geld, und das macht so manchen Menschen unlocker...

Vor allem Elvis.

Nun, ich kreide es ja auch nicht Elvis an socherart Filme gedreht zu haben, sicher waren sie der damaligen Zeit entsprechend. Vielmehr finde ich es schade, dass im TV, in Deutschland insbesondere, immer und immer wieder nur die gleichen albernen Filmchen gezeigt werden. Und die anspruchsvolleren Filme aussen vor bleiben. So bleibt den Menschen hier ja gar nicht die Möglichkeit ihn auch anders kennenzulernen.

Darüber können wir hier aber diskutieren wie wir wollen, ändern werden wir nichts daran.

Jesse

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Wir können ja schon froh sein, wenn sie "Kid Galahad" senden, statt die ewigen depperten Skandal-Berichte über Exzesse und seinen Tod, wo noch nicht mal am Rande erwähnt wird, dass er ein grandioser Sänger war.

Ich glaube, es liegt auch daran, dass sie ein bestimmtes Paket (Erbe des Kirch-Imperiums, oder?) an Filmen eingekauft haben, und andere halt nicht.

Ich glaube beinahe Typisch deutsch, hier werden klischees gepflegt und in den USA Stars....

Die Amis pflegen auch Klischees, sie machen es nur um einiges glamouröser, und vor allem weniger miesepetrig.

yepp, so gut habe ich es leider nicht ausdrücken können, stimmt, vor allem mit dem miesepetrig

Stimmt auch wieder, also wollen wir schon dankbar sein, dass "sie" überhaupt seine Filme und Shows zeigen ohne blöde und sinnfreie Kommentare darüber abzulassen.

Ja, das von den im Paket gekauften Filmen habe ich auch schon mal irgendwo gelesen.........


Jesse

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