hey, und ich hab geglaubt, ich kenne alle elvisfilme!

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Hey und noch einmal: (Vielleicht fällt der Groschen ja pfennigweise...) Meinetwegen hätte Elvis doch Komödien mit ein paar Hitsongs darin drehen können, aber eben in einer anderen Qualität, wenigstens ein paar engagiertere Projekte...auch da wäre es Parkers Ding gewesen, da was für Elvis zu erreichen, wenn Elvis so eine sichere Nummer in Hollywood war, Hal Wallis sagte sogar: Die einzig sichere Nummer in Hollywood, dann hätte Parker diese starke Position auch verwenden können um mehr Bedingungen zu diktieren. Das lag aber überhaupt nicht in seinem Interesse, wie gesagt, die Gewinnbeteiligung begann nachdem die Produktionskosten eingespielt waren, nachdem er bei Viva LAs Vegas gesehen hatte dass der Film 2,5 Millionen gekostet hatte (bla,bal,bla...zum 100.ten Mal) drehte der Colonel persönlich(!) die Kosten runter. Egal wie trashig Elvis nun dastand, wie hastig gearbeitet werden musste, geschissen auf die Qualität und den Wert der Marke "Elvis" in der Zukunft...billig abkassieren, auf die ganz heißgestrickte Masche..egal auch, was mit Elvis Hoffnung auf bessere Filme war...das hat der Colonel gemacht..Drehzeiten verkürzt und Etats gestrichen, Aussendrehs wurden abgesagt usw. Der billige Jacob regierte da und das merkte man sehr deutlich...und das liebe Elvisfreunde, finde ich schade und ich kann nicht verstehen, wie man im Sinne von Elvis und der Freude an seinem Schaffen, solche Bedingungen noch gutheißt und es als Managementleistung in den Himmel lobt. Ist mir unbegreiflich.

Diese Leute müßte man in ein Kino einsperren und Kissin Cousins dreimal hintereinander anschauen lassen, bis sie es merken...

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Ohne Worte!

Ich bin auch der Meinung, dass man nicht jedes von Elvis' Statements für bahre Münze nehmen sollte, denn er sagte ja selber mal - und das nehme ich ihm ausnahmsweise 100%ig ab -, dass man immer aufpassen muss, was man so von sich gibt, damit man später nicht daran festgenagelt wird. Was hätte er denn antworten sollen? Vielleicht: "Ich hasse diese Art der Filme." Nur hätte er dann auch auf die logische Frage, warum er sie dann dennoch dreht antworten müssen und das wäre schon schwieriger geworden. "Weil sie gutes Geld einbringen" oder "Weil ich so dämlich bin und alles mache was mir mein Manager sagt". Egal, ob Parker ihm diese Sichtweise verkaufte oder ob Elvis schlussendlich selber zu der Erkenntnis kam, dass er mit anspruchsvollen Filmen keinen Blumentopf gewinnen konnte; im Endeffekt begründete er die Filmerei damit, dass er sie machte, weil ihn das Publikum so sehen wollte. Und was noch wichtiger ist, er drehte weiter derartige Filme. Kein Mensch ist so blöd und zieht das über Jahre durch, besonders wenn er irgendwann kapiert haben müsste, worauf das hinaus läuft. Und ausgerechnet Elvis Presley, der sich bekanntermaßen nur ungern reinreden ließ, der sonst auch machte, was er wollte, sollte sich jahrelang an der Nase rumführen lassen? Also bitte!

Es gibt zahlreiche Aussagen verschiedener Zeitgenossen, dass Elvis sich über die Dreherei der Filme beklagte, aber es gibt ebenso viele Leute, die dann auch sagen, dass sie das Gefühl hatten, Elvis würde Parker nur vorschieben, um eben diese Filme zu entschuldigen und dass es irgendwann vermutlich nur noch Lippenbekenntnisse wären. Es mag durchaus sein, dass er manchmal die Faxen dicke hatte, aber es wird auch von alles Seiten bestätigt, nicht nur von den Mafiosi, sondern auch von den Schauspielkollegen, dass Elvis und alle die am Dreh beteiligt waren, immensen Spaß am Set hatten. Wenn das alles so frustrierend war, dann frage ich mich, wie er noch in der Lage war, sich so zu amüsieren.

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Man kann sich auch aus Frust amüsieren, um zu zeigen, wie lächerlich man den ganzen Mist findet.

Mein Gott, natürlich hat der da Spaß gehabt. Das Leben lief doch blendend sonst. Die Jungens alberten rum, es gab genug Geld und Frauen, Spaß Parties...er schöpfte doch aus dem Vollem...trotzdem: Kpnstlerisch war es mehr als enttäuschend, es war teilweise sehr peinlich...und das sagte er ja auch.."Why do they let me do this?"....aber wie gesagt, da ist auch selber schuld, wie ihr ja auch sagt, es revoltiert sich eben schlecht mit dem goldenen Löffel im Mund...

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Ohne Worte!

Es gibt viele Menschen, die frustriert ihren Job durchziehen, weil sie Angst haben, sie könnten am Ende mit leeren Händen dastehen, wenn sie kündigen.

Und damit Elvis so etwas nicht passierte, beschäftigte er einen hochbezahlten Manager, der es aber nicht auf die Reihe bekam (weil er es auch gar nicht wollte), ihn in guten Filmen unterzubringen und ihn trotzdem gleichzeitig gut und gewinnbringend zu vermarkten. Und das, obwohl sein Manager doch angeblich ein Genie auf seinem Gebiet war.

Na also. Da hat es demnach nicht gereicht, dass Elvis einfach nur über die Leinwände flimmerte. Die Leute wollten ihn einfach in solchen Rollen nicht sehen. Vorher bei G.I. Blues und nachher bei Blue Hawaii hat es doch wieder bestens funktioniert. Das wird Elvis schlichtweg eingesehen haben. Und auch Mitte bis Ende der 60er gab es noch einige Filme, die "einfach keine guten Filme waren" und trotzdem erfolgreich und gewinnbringend verkauft wurden. Ich finde es übrigens keineswegs verwerflich, dass Leute auch mal etwas tun, womit sie nicht 100%ig einig sind, weil ihre Wünsche und Träume ursprünglich andere waren. Vielleicht hat er auch eingesehen, dass die anspruchsvolle Schauspielerei gar nicht so sein Ding war und unter dem Gesichtspunkt, war es für ihn okay. Das Geld floss ja bekanntlich in rauen Mengen und erst als dies nicht mehr so der Fall war, besann er sich auf sein musikalisches Talent zurück, aber auch erst dann.

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Okay, er hat also diese schreckliche Phase in seinem Leben damit kompensiert, dass er mit seinen Jungs Schaumschlachten veranstalte, Filmpartnerinnen abschleppte und mit Schauspielkollegen Wasserbomben von Studiodächern auf vorbeilaufende Passanten schmiss.

Als er dann endlich wieder das machen "durfte", was er wirklich konnte und wollte, nämlich singen und vor's Publikum treten, hat er vor lauter Glückseligkeit über seine neuerworbene Selbstverwirklichung erst mal ordentlich ins Pillendöschen gegriffen. Komische Art und Weise mit der Erfüllung oder Nichterfüllung seiner Wünsche und Träume umzugehen

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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