Nenne mal welche, aber bitte mit genauer Quellenangabe ("hat mir ein Bekannter erzählt, der jemanden kennt, dessen Schwiegermutter bei einem Elviskonzert war" gilt nicht)

Über Ausnahmekünstler wie D.J Bobo Britney Spears könnte man anhand solcher Kriterien das Gleiche sagen:
Volle Halle,jubelnde Fans,gut Kohle verdient,ergo alles super und künstlerisch wertvoll.

Da Elvis anscheinend Geld verdienen musste und die Plattenverkäufe zu jener Zeit stark nachliessen,blieb ihm wohl nichts Anderes übrig als Konzerte zu geben.

Für Dich als Nichtfan von eben diesen sicher nicht, aber wohl für den Grossteil der Anwesenden. Und darum geht es, den anwesenden Fans zu gefallen und nicht den Nichtfans.

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"Künstlerisch wertvoll" war auch nie Elvis' Anspruch an sich. Er wollte die Menschen mit seiner Musik begeistern und glücklich machen. Da ihm das denke ich millionenfach gelungen ist, hat er sein Ziel erreicht. Wenn er Ziele, die er selbst nie hatte, nicht erreicht hat, dann stört mich das herzlich wenig. Dann mag er vielleicht akademischen Musikkritikern in irgendwelchen Fachmagazinen nicht standhalten. Seinem Erfolg tut allerdings auch das keinen Abbruch. Ein Gang durch die "Hall of Gold" in Graceland hat schon so manchen Kritiker verstummen lassen.

Also die Sache mit den vollen Hallen und den deshalb zufriedenen Zuschauern insbesondere auch und gerade für das Jahr 1977 geistert ja schon ewig und regelmäßig durch die Forenwelt. Allerdings halte ich das ebenso für Augenwischerei.
Es ist ja schon fraglich, wie ich das ganze verkaufe:
mache ich eine Satdion-Tour, wo jeder Spielort zwischen 20.000 und 30.000 Plätze zählt, es kommen am Ende aber regelmäßig nur zwischen 15.000 und 20.000 Zuschauer, dann war das ganze wohl ein Flop. Mache ich aber eine Tour, wo die Kapazität im Schnitt zwischen 7500 und 12.000 liegt und diese Tour is dann "sold out", dann verbuche ich das als Mega-Erfolg.... ist zumindest mal nachdenkenswert. Im Übrigen waren die Konzerte nicht alle ausverkauft, aber auch das hatten wir schon desöfteren......

Gleiches mit den begeisterten Zuschauern. Ohne Frage, wer 1977 in ein ELvis-Konzert ging, wollte den Meister sehen. Punkt. Aus. Fertig. Allerdings war sicherlich auch damals jedem klar, dass er da keine Rock/ Pop-Show vom Feinsten erwarten wird. Darauf reduziert wird die Erwartung sicherlich voll erfüllt.
Schaut man sich aber die Kritiken zu den einzelnen Konzerten an, dann wird man schnell sehen, dass da teilweise vernichtende Kritiken waren, die im Tenor immer auf das Gleiche zielten: Elvis und seine Wirkung auf das Publikum waren immer noch groß, musikalisch bot er allenfalls eine Karikatur seiner selbst. Wer es nicht glaubt: Kritiken einfach mal durchlesen.

meinst du etwa, Elvis wusste das alles nicht selbst am besten? Trotzdem ging er krank auf die Bühne und gab seinem Publikum das was es wollte, nähmich ihn zu sehen. Und wenn die Hallen trotz Kritik voll waren, so war auch vom Management her kein Bedarf, irgendwas zu ändern.

Und nun zum 3. Mal: Über welchen Zeitraum reden wir hier? 1 1/2 Jahre?
Dann gibt es immer noch um die 20 Jahre an Karriere, die es eher lohnt, sich damit zu beschäftigen. Warum müssen es immer die letzten paar Monate sein? Na gut, die waren zum Teil schlecht, NA UND? Was ändert das an Elvis' Status und Bedeutung?

Elvis hat nie besser verdient als in den Jahren 76/77. Allerdings waren seine Ausgaben auch sehr hoch. Finanzielle Probleme hatte er jedoch nie. Er kümmerte sich nie um seine Finanzen, nur eines wusste er immer: eine neue Tour oder eine neue Platte oder was auch immer und die Kassen waren wieder voll.

1975 zumindest kassierte er jedenfalls die höchste Summe, die bis dato für einen Einzelkünstler bezahlt wurde. Entweder der Veranstalter war dumm oder Elvis war es nun mal wert.

Ich wusste, dass genau dies nun wieder kommt!

Und daher nochmal: ich kritisiere nicht, dass er krank war, ich kritisiere nicht, dass er ausgebrannt war, ich kritisiere nicht, dass von mehr als 1.000 Shows nicht alle top-notch sein können, ich kritisiere nicht, dass das Management nicht eingegriffen hat.
Der Kritikpunkt aber, den ich objektiv ohne jeden Zweifel sehe: die Shows waren schlecht. Im Grunde genommen waren sie unter aller Kanone. Und ja, dabei reden wir von den etwa letzten 1 1/2 Jahren.

Dein Hinweis "es gibt ja noch 20 weitere Jahre, nicht nur die letzten" ist berechtigt. Allerdings ging die Diskussion hier erst in diese Richting, nachdem irgendwer postete die 77er Shows seien seine liebsten. Das ist ja auch ok und am Geschmack kann und will ich auch gar nicht streiten. Nur objektiv waren die letzten Jahre einfach scheiße! Ja, genau dies waren sie: scheiße! Da fand rein künstlerisch nichts, aber auch gar nichts statt. Und nochmal, es geht nicht über das Warum, sondern nur um den Fakt, dass es objektiv so war und hierüber auch nicht die immer wieder genanten sold-out-shows oder Massen von treu jubelnden Fans hinweg täuschen können.

Das Du daneben aus jeder - völlig berechtigten - Kritik an einzelnen Phasen des Herrn P. gleich eine grundlegende Änderung am Status von Elvis siehst, lasse ich mal unkommentiert, allerdings zeigt dies, warum es bedauerlicher weise sehr sehr schwer ist, auch kritische Punkte deutlich und dabei gern auch mehr als deutlich anzusprechen.

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