Sehr schönes und meiner Meinung nach auch zutreffendes Posting!

Mama ...

Geht's nicht noch ein bisschen allgemeiner und banaler? Natürlich kann man sich bei seinen Kindern sicher sein, dass sie einen bedingungslos lieben. Das tun Kinder immer.

Was seine Mutter betrifft, teile ich die Ansicht von Sicherheit und der Liebe ohne Vorbehalte eigentlich gar nicht, auch wenn es dem in unserer Gesellschaft verehrten Bild von der "guten Mutter" entspricht. Erstens hat sie ihn körperlich misshandelt - eine Mutter, die ihr Kind ohne Vorbehalte liebt, wird das nicht machen. Zweitens hat sie es nicht geschafft, ihn aus der Abhängigkeit von ihr zu entlassen und aus ihm einen im Umgang mit Frauen reifen Mann zu machen, der sich in einer Beziehung eben nicht Mamas (vermeintlicher) Liebe versichern muss. Stattdessen hat sie ihn in eine Strudel aus schlechtem Gewissen und Verantwortung gezogen, aus dem er - sicherlich auch aufgrund ihres frühen Todes - nicht mehr entkommen konnte.

Außerdem frage ich mich, wo in der Aufzählung sein Vater bleibt? Typisch für unsere vaterlose und männerfeindliche Gesellschaft. Aber hat er seinen Sohn nicht geliebt / lieben dürfen? Passt das nicht ins Bild, oder weshalb wird er hier nicht erwähnt?

Geht's nicht noch ein bisschen allgemeiner und banaler?

. Und das hat sich leider sehr schnell herausgestellt als die 1. Verliebtheit weg u. erste Schwierigkeiten in der Ehe auftauchten.


Schnell entflammbar u. auch schnell gelangweilt triftt's ziemlich gut. Schnell gelangweilt allem dann, wenn er sie gleich ins Bett bekam. Wohl auch ein Grund, weshalb er das bei Frauen, mit denen er sich eine längere Beziehung zumindest vorstellen konnte, möglichst hinauszögerte (jedenfalls bis zu seiner Ehe).

Ich glaube nicht, dass das Superstar-Image eine so große Rolle spielte bei seiner Bindungsunfähigkeit. Mit Entscheidungen tat er sich insgesamt schwer, vor allem wenn sie von für ihn großer Tragweite waren. Da handelte er doch eher nach dem Prinzip "wait and see"... und so manche Entscheidung erledigte sich dann ja auch quasi von selbst.

Die Beziehung zu seiner Mutter wird insgesamt wohl etwas überschätzt. Sie war eng, aber ob sie wirklich so viel enger war als die zu seinem Vater . Anders ja, aber enger? Und was ist mit Dodger alias Omama? Bei Lisa Marie kann man auch nicht wirklich eine abschließende Aussage treffen, sie war 9 Jahre alt als er starb. Und kleine Mädchen sind meist ziemliche Papa-Kinder - jedenfalls bis zur Pubertät u. den ersten richtigen Konflikten. Wer weiß wie das ausgesehen hätte, wenn Elvis dann doch mal mit disziplinarischen Maßnahmen gekommen wäre... Es mag schwierig für Lisas Beziehungen gewesen haben, Elvis Presley als toten Vater "im Rücken" zu haben, aber wäre es soviel leichter gewesen mit dem lebenden? Who knows. Wäre jedenfalls interessant gewesen, Elvis Reaktion auf die verschiedenen Eheanwärter von Lisa mitzubekommen .

Es war doch die Aussage "verliebt in die Liebe", den ich so treffend fand.

Den Ödipus-Komplex, den TS Elvis attestiert, halte ich auch für nicht unwahrscheinlich, auch wenn ich solchen tiefenpsychologischen Fernanalysen eher ablehnend gegenüber stehe.

Vernon spielte - emotional - für Elvis nie eine so große Rolle wie Gladys, denn zu der Zeit, als Mutter und Sohn ihre Symbiose bildeten, saß er im Knast.

Jemand aus Elvis' engerem Umfeld erzählte mir dazu folgenden kleinen Witz: "What proves that Elvis is really dead? - When Lisa married Michael Jackson, he didn't show up."

Ich bin auch verliebt in die Liebe. Auch nach 16 Jahren noch. Was hat das Ganze also mit kurzzeitigen Beziehungen und einer allgemeinen Beziehungsunfähigkeit zu tun?

Erstens: Was verstehst du unter Tiefenpsychologie? Zweitens: Alle anderen in diesem Zusammenhang ergangenen "Analysen" sind aber okay? Wie beispielsweise diese:



Und deshalb spielte er emotional keine so große Rolle für ihn? Interessant. Komisch, ich kenne Männer, die haben ihre Väter (auf die eine oder andere Weise) im Krieg verloren oder mussten lange Zeit ohne sie auskommen - die haben eine hochemotionale Bindung zu ihren Vätern (auch wenn sie sich u. U. verleugnen wollen).

Kann, aber muss nicht.

Ich sagte nicht, keine Rolle, sondern nie eine so große Rolle. Dafür kamen mehrere Faktoren zusammen: Vernons Abwesenheit, Gladys' Persönlichkeitsstruktur (sie war eher ein rein emotionaler Mensch ohne Ratio) und eine soziokulturelle Prägung des Mutterbildes im Bible Belt.

Einen besseren Beweis kann's kaum geben . Aber im Ernst, mich würd' schon interessieren, was er sich hätte einfallen lassen, um seinen künftigen Schwiegersöhnen aufs Zähnchen zu fühlen.