Review: Opening Night 72

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    Review: Opening Night 72

    Review
    Opening Night 72 (CD)



    Las Vegas, 26. Januar 1972

    Jumpsuit:
    Paisley Shirt Suit
    International Gold Belt

    Tracklist:
    See See Rider
    Proud Mary
    Never Been To Spain
    You Gave Me A Mountain
    Until It's Time For You To Go
    Polk Salad Annie
    Love Me
    Little Sister - Get Back
    All Shook up
    Teddy Bear - Don't Be Cruel
    One Night
    Hound Dog
    A Big Hunk O'Love
    Bridge Over Troubled Water
    Lawdy Miss Clawdy
    American Trilogy
    Introductions
    I'll Remember You
    Suspicious Minds
    Can't Help Falling In Love
    Closing Vamp
    Mystery Train/Tiger Man
    Help Me Make It Through The Night
    Softly As I Leave You


    Die Musiker:
    Lead Gitarre: James Burton
    Rhythmus Gítarre: John Wilkinson
    Bass: Jerry Scheff
    Piano: Glen D. Hardin
    Drums: Ronnie Tutt
    Akustik Gitarre: Charlie Hodge

    The Sweet Inspirations
    Kathy Westmoreland

    JD Sumner & The Stamps Quartet

    Joe Guercio Orchestra

    ==========

    Die CD fängt mitten in dem Song "See See Rider“ an. Das übliche "Also Sprach Zarathustra“ wird uns hier leider vorenthalten.

    Anschließend hören wir ein schönes "Proud Mary“. Hier ist besonders gut das Stamps Quartet zu hören. Vielleicht sogar ein bisschen zu deutlich.
    Nach einem kurzen "Thank You, Thank You Very Much“ folgt sofort eine meiner Lieblingsversionen von "Never Been To Spain“. Bei diesem Song konnte der King damals nicht viel falsch machen. Extrem bluesig und geradeaus wird uns hier der Song dargeboten. Der ein oder andere schiefe Ton der Trompeten aus dem Joe Guercio Orchestra werden hier schnell verziehen. Diesen Song hat Elvis zum ersten Mal live gesungen.
    Nach einer kurzen Vorstellung beim Publikum unter falschen Namen (Howard ...?) steht der Klassiker "You Gave Me A Mountain“ an. Eine eher schlechtere Version, da dieser Song recht langsam gespielt wird. Hier fehlt das Feuer und die Kraft, die bei anderen Darbietungen in diesem Song stecken. Aber auch hier müssen wir ein Auge zudrücken, weil es ein neuer Song ist.

    "I Have A New Record...“ So kündigt Elvis den gefühlvoll dargebotenen Song “Until It`s Time For You To Go“ an. Die Geigen des Orchesters, der Gesang der Sweet Inspirations, Elvis` Stimme...alles passt perfekt zusammen. Der King ist in Top-Form!

    Nun ist "Polk Salad Annie“ an der Reihe. Alles ist ganz normal bis das Bass-Solo von Jerry Scheff auf Elvis` Aufforderung „Play The Bass, Jerry“ einsetzt. Zugegeben, er hat schon "bessere“ und vor allem auch längere Solos zu diesem Song gespielt, aber hier drückt man gerne auf den Zurück-Knopf, um es sich noch mal anzuhören.

    Der folgende Leiber/Stoller-Song "Love Me“, den Elvis 1956 aufgenommen hat, ist nicht weiter zu kommentieren. Eine gewöhnliche Version, unterlegt mit ein paar Scherzen von Elvis. Ganz anders ist das bei "Little Sister/Get Back“, was als nächstes ansteht. Schöne Gitarrensolos von James Burton und eine kurze Einlage von Ronnie Tutt am Ende des Songs. Diese Version ist einfach klasse. Man kann nicht still sitzen bleiben.

    Die folgenden Songs "All Shook Up“ und "Teddy Bear/Don`t Be Cruel“ sind zwar Pflichtprogramm, aber keineswegs runtergeleiert, wie bei späteren Aufnahmen. Die Sweet Inspirations sind auch hier wieder in Top-Form und geben diesen Songs eine besondere Note.

    Der Oldie-Block wird fortgeführt mit "One Night“, welches nicht weiter kommentiert werden braucht, und einem bluesigen "Hound Dog“. Ich liebe diesen langsamen Anfang dieses Willie Mae "Big Mama" Thornton-Songs. Es ist wirklich fantastisch, was Elvis aus diesem Song auf der Bühne gemacht hat! Schon bald wird Elvis diesen Song nie wieder so bringen.

    "A Big Hunk O` Love” ist eigentlich einer meiner Lieblingssongs von Elvis. Bei diesem Gig hat es allerdings nicht so gut funktioniert, weil auch er zum ersten Mal live dargeboten wurde. Einzig Elvis, Glen D. Hardin und James Burton brillieren hier. Spätestens jetzt hätte ich die Trompeter hinter die Bühne zum üben geschickt, weil sie hier einige Male schief geblasen haben. Ok, sind ja alles nur Menschen, aber sie sind nun schon zum zweiten Mal negativ aufgefallen.

    Nun folgt "Bridge Over Troubled Water”, welches Elvis zwei Jahre zuvor aufgenommen hat. Der Paul Simon-Klassiker überzeugt jedes Mal, auch diesmal.

    Das nun folgende "Lawdy Miss Clawdy“ braucht nicht weiter besprochen werden, da es eine ganz normale Version ist. Nichts besonderes in dem Sinne. Ganz anders sieht es bei der nächsten Nummer aus: "An American Trilogy“ wird wie in einer Messe zelebriert. Gefühlvoll, kraftvoll...einfach fantastisch! Alles passt perfekt zusammen. Im selben Jahr kam der Song als Single auf den Markt. Auf der B-Seite ist "The First Time I Ever Saw Your Face” zu hören. Heute ein seltenes Exemplar.

    Nun können alle ein bisschen verschnaufen, während Elvis seine Musiker vorstellt. Leise im Hintergrund wird eine Instrumental-Version von "Never Been To Spain“ gespielt.

    Es geht danach sofort mit "I´ll Remember You“ weiter. Es gibt bessere Versionen davon. Diese ist aber auch nicht schlecht. Das gleiche gilt für das folgende "Suspicious Minds“ das von Mark James geschrieben wurde, der in den American Sound Studios gearbeitet hat und Elvis meines Wissens persönlich kannte.

    Die Show wird, wie üblich, mit "Can`t Help Falling In Love“ und einem unüblichen "Closing Vamp“ beendet. Der "Closing Vamp“ wird nicht von dem Orchester gespielt, sondern durch ein Solo von James Burton ersetzt. Nicht schlecht, mal was anderes.

    Damit ist die CD aber noch nicht zu Ende. Es folgen die Songs “Mystery Train/Tiger Man“, “Help Me Make It Through The Night“ und “Softly As I Leave You“ von der Closing Night in Las Vegas am 3. September 1973. Alles sehr schöne Versionen. Allerdings haben wir bei den letzten drei Songs einen etwas schlechteren Sound. Bei "Softly As I Leave You“ handelt es sich eigentlich garnicht um einen Song in dem Sinne. Denn hier hören wir die "Spoken Version“.

    Mein Gesamturteil:
    Der Sound ist nicht der Beste. Es gibt aber bedeutend schlechtere Aufnahmen. Man gewöhnt sich sehr schnell daran. Diese CD MUSS einfach in JEDER Sammlung stehen. Ansonsten verpasst man ein tolles Konzert mit dem King. Unbedingt zugreifen, wer sie noch nicht hat!
    Zuletzt geändert von Ela68; 15.09.2010, 01:29
  • John Burrows

    #2
    Ganz richtig, diese Platte braucht jeder! Eine ganze Reihe von Songs wurden bei diesem Auftritt von Elvis auch zum ersten mal performed, obwohl ich jetzt nicht mehr verlässlich in Erinnerung habe, welche das waren ("I`ll remember you" ist auf jeden Fall dabei).

    JB

    Kommentar

    • epe
      Gehört zum Inventar

      • 22.06.2005
      • 1389

      #3
      Dankeschön ! Sehr schönes Review !

      Besitze die Cd nur als real audio. Habe ich aber seinerzeit oft gehört !

      Wirklich ein gutes Konzert !

      epe

      Kommentar

      • Girlhappy
        Gehört zum Inventar

        • 24.09.2003
        • 1098

        #4
        Das hat der Tschabo wieder fein gemacht.

        Kommentar

        • Herbi
          Board-Legende

          • 27.07.2003
          • 25098

          #5
          ...ja wirklich wieder ein SUPER review von unserem Tschabo !!

          __Elvis - Artist Of The Century__

          Kommentar

          • susan
            Stammuser

            • 24.11.2003
            • 185

            #6
            Zitat von John Burrows
            Ganz richtig, diese Platte braucht jeder! Eine ganze Reihe von Songs wurden bei diesem Auftritt von Elvis auch zum ersten mal performed, obwohl ich jetzt nicht mehr verlässlich in Erinnerung habe, welche das waren ("I`ll remember you" ist auf jeden Fall dabei).

            JB
            sowie Never Been To Spain
            You Gave Me A Mountain und ich glaube auch until war neu

            Kommentar

            • susan
              Stammuser

              • 24.11.2003
              • 185

              #7
              ebenso, war es das erste mal, das That`s all right mama , CC rider als opener weichen musste

              Kommentar

              • susan
                Stammuser

                • 24.11.2003
                • 185

                #8
                soweit ich es noch in erinnerung habe, müsste es sich bei der version von until um die längste Live Version handeln

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                • Camel80
                  Gehört zum Inventar

                  • 19.10.2003
                  • 1206

                  #9
                  Elvis brachte sehr viele neue Songs.
                  A Big Hunk O' Love wurde auch das erste mal gespielt, An American Trilogy müsste auch das erste mal gewesen sein und die schon genannten.
                  Skeptiker sind jene Menschen, die einfach nicht an die friedliche Nutzung der Atombombe glauben wollen.
                  (Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker)

                  Kommentar

                  • susan
                    Stammuser

                    • 24.11.2003
                    • 185

                    #10
                    war die Single Version von At nicht aus dem Jahre 1971?

                    Kommentar

                    • Johnny B.
                      Posting-Legende

                      • 17.07.2003
                      • 8549

                      #11
                      Zitat von susan
                      war die Single Version von At nicht aus dem Jahre 1971?
                      nöööö, Feb.72 (16.meine ich mich erinnern zu können)

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                      • John Burrows

                        #12
                        Alleine schon wegen dieser vielen "first timers" braucht man die CD. Wenn man diese Songs hört, und weiss, das war das *erste mal*, dann erhält das Konzert noch mal eine ganz neue Qualität. Und man fiebert irgendwie beim Hören richtig mit. Man merkt natürlich, daß die Songs wegen ihrer Neuheut zum Teil etwas verhalten dargeboten werden, aber schlechte Darbietungen sind keinesfalls dabei. Im Gegenteil: diese Versionen haben eine gewisse Frische, die die routinierten späteren Fassungen nicht mehr haben.

                        JB

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