Wo ist James Browns Leiche?
VON EVA C. SCHWEITZER, 02.02.07, 23:49h, AKTUALISIERT 03.02.07, 10:08h
Soullegende James Brown
New York - Als James Brown, der „Pate des Soul“, am Weihnachtstag starb, sammelten sich Tausende von Fans im Apollo-Theater in Harlem, um von ihm mit Musik und Tränen Abschied zu nehmen. Aber der berühmte Tote („I´ve got the feeling“, „Sexy, Sexy, Sexy“, „Papa don't take no Mess“) weilt noch unter uns: Vier Wochen lag der Soulsänger aufgebahrt in seinem Landsitz in Beech Island, South Carolina, tiefgekühlt, in einem versiegelten goldenen Sarg. Aber vor einer guten Woche haben seine Nachlassverwalter die Leiche an einen geheimen Ort schaffen lassen - weil sechs seiner sieben noch lebenden Kinder Klage gegen das Testament eingereicht haben.
Auch Browns vierte und letzte Frau, Tomie Rae Hynie, hat sich der Klage der Kinder angeschlossen. In diesen Tagen soll die erste Anhörung vor Gericht stattfinden. Wo und wann Brown nun bestattet wird, ist unklar. Die Kinder wollen, dass Brown auf seinem Landsitz in Beech Island am Savannah River beerdigt wird - prunkvoll, in einem Ensemble, das ein Mausoleum, ein Museum und einen Gedenkpark umfassen soll. Ihre Idee ist, eine Art „Graceland“ zu schaffen, die Elvis-Presley-Gedenkstätte in Memphis, Tennessee, zu der jährlich rund 600 000 Fans reisen und viele, viele Dollars bringen. Den Kindern gehört das Anwesen allerdings gar nicht. Brown vermachte es in seinem Testament den drei Managern, die auch seinen Nachlass verwalten: Afred Bradley, David Gannon und Albert Dallas. Auch die lukrativen Copyrights seiner Musik gingen an die drei, während die Kinder nur seinen weniger wertvollen privaten Besitz erhielten.
Die Kinder wollen, wie auch acht Enkel, die ebenfalls klagen, die Manager nun loswerden. Sie werfen ihnen vor, das Erbe ihres Vaters zu verschleudern. Die Manager wiederum wollen hart bleiben. „Es tut uns leid, dass Mr. Browns Kindern das Testament nicht gefällt, aber er hat das ganz klar so festgelegt“, sagte Albert Dallas.
Stiftung für arme Kinder Brown habe verfügt, dass eine Stiftung geschaffen werden soll, die armen Kindern eine musikalische Ausbildung ermöglichen soll. „Solange ich noch Atem in mir spüre, kämpfe ich darum, dass das auch geschieht“, versicherte Dallas. Er verwies darauf, dass zwei von Browns Töchtern ihren Vater bereits vor Jahren auf eine Million Dollar verklagt hätten, weil sie zwei Dutzend Songs mit ihm geschrieben haben wollen. Die Familie sei also ohnehin zerrüttet. Derweil versucht sich Browns Ehefrau Tomie Rae Hynie ebenfalls ins Erbe einzuklagen. Hynie, die von Brown den fünfjährigen James Brown jr. hat, erhielt noch am Tag des Todes des Sängers ein anwaltliches Verbot, das Anwesen in Beech Island zu betreten. Die beiden seien nicht legal verheiratet gewesen, denn zum Zeitpunkt der Eheschließung war Hynie noch mit einem Pakistani verheiratet. Zweifelsfrei war die Ehe immer stürmisch. Brown hatte 2003 erklärt, er und seine Frau hätten sich getrennt. Sie lebten allerdings auch danach noch zusammen - nicht immer friedlich.
Wo nun die Nachlassverwalter James Brown bestatten wollen (und wann), ist unklar. In Frage kommt auch eine Ruhestätte an der Seite seiner dritten (verstorbenen) Frau Adrienne Lois Rodriguez in Georgia auf dem Friedhof, auf dem auch schon Browns Vater ruht.
VON EVA C. SCHWEITZER, 02.02.07, 23:49h, AKTUALISIERT 03.02.07, 10:08h
Soullegende James Brown
New York - Als James Brown, der „Pate des Soul“, am Weihnachtstag starb, sammelten sich Tausende von Fans im Apollo-Theater in Harlem, um von ihm mit Musik und Tränen Abschied zu nehmen. Aber der berühmte Tote („I´ve got the feeling“, „Sexy, Sexy, Sexy“, „Papa don't take no Mess“) weilt noch unter uns: Vier Wochen lag der Soulsänger aufgebahrt in seinem Landsitz in Beech Island, South Carolina, tiefgekühlt, in einem versiegelten goldenen Sarg. Aber vor einer guten Woche haben seine Nachlassverwalter die Leiche an einen geheimen Ort schaffen lassen - weil sechs seiner sieben noch lebenden Kinder Klage gegen das Testament eingereicht haben.
Auch Browns vierte und letzte Frau, Tomie Rae Hynie, hat sich der Klage der Kinder angeschlossen. In diesen Tagen soll die erste Anhörung vor Gericht stattfinden. Wo und wann Brown nun bestattet wird, ist unklar. Die Kinder wollen, dass Brown auf seinem Landsitz in Beech Island am Savannah River beerdigt wird - prunkvoll, in einem Ensemble, das ein Mausoleum, ein Museum und einen Gedenkpark umfassen soll. Ihre Idee ist, eine Art „Graceland“ zu schaffen, die Elvis-Presley-Gedenkstätte in Memphis, Tennessee, zu der jährlich rund 600 000 Fans reisen und viele, viele Dollars bringen. Den Kindern gehört das Anwesen allerdings gar nicht. Brown vermachte es in seinem Testament den drei Managern, die auch seinen Nachlass verwalten: Afred Bradley, David Gannon und Albert Dallas. Auch die lukrativen Copyrights seiner Musik gingen an die drei, während die Kinder nur seinen weniger wertvollen privaten Besitz erhielten.
Die Kinder wollen, wie auch acht Enkel, die ebenfalls klagen, die Manager nun loswerden. Sie werfen ihnen vor, das Erbe ihres Vaters zu verschleudern. Die Manager wiederum wollen hart bleiben. „Es tut uns leid, dass Mr. Browns Kindern das Testament nicht gefällt, aber er hat das ganz klar so festgelegt“, sagte Albert Dallas.
Stiftung für arme Kinder Brown habe verfügt, dass eine Stiftung geschaffen werden soll, die armen Kindern eine musikalische Ausbildung ermöglichen soll. „Solange ich noch Atem in mir spüre, kämpfe ich darum, dass das auch geschieht“, versicherte Dallas. Er verwies darauf, dass zwei von Browns Töchtern ihren Vater bereits vor Jahren auf eine Million Dollar verklagt hätten, weil sie zwei Dutzend Songs mit ihm geschrieben haben wollen. Die Familie sei also ohnehin zerrüttet. Derweil versucht sich Browns Ehefrau Tomie Rae Hynie ebenfalls ins Erbe einzuklagen. Hynie, die von Brown den fünfjährigen James Brown jr. hat, erhielt noch am Tag des Todes des Sängers ein anwaltliches Verbot, das Anwesen in Beech Island zu betreten. Die beiden seien nicht legal verheiratet gewesen, denn zum Zeitpunkt der Eheschließung war Hynie noch mit einem Pakistani verheiratet. Zweifelsfrei war die Ehe immer stürmisch. Brown hatte 2003 erklärt, er und seine Frau hätten sich getrennt. Sie lebten allerdings auch danach noch zusammen - nicht immer friedlich.
Wo nun die Nachlassverwalter James Brown bestatten wollen (und wann), ist unklar. In Frage kommt auch eine Ruhestätte an der Seite seiner dritten (verstorbenen) Frau Adrienne Lois Rodriguez in Georgia auf dem Friedhof, auf dem auch schon Browns Vater ruht.
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