Wurde Elvis von seinem Publikum nicht gefordert?
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Ich denke, egal mit wie viel Einsatz er sie gebracht hätte, besser hätte man sie dann auch nicht gefunden. Elvis war ein anderer Typ geworden und fand sich wohl selber etwas deplatziert in der Darbietung der alten R'n'Roll Nummern.
Aber er wusste, sie gehörten zu ihm und seiner Karriere und hat sie dem Publikum zuliebe eben in seinem Repertoire behalten.
Andere grosse Künstler tragen ihre alten Werke ja auch mit Würde und Freude vor, was Elvis leider völlig vermissen ließ.*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*
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Es gibt zahlreiche Beispiele, wo das Publikum auch der Weiterentwicklung nicht abgeneigt war.
Stones, Springsteen, Elton John...die sind über Jahrzehnte erfolgreich und leben NICHT von den alten Erfolgen on tour. Diese Beispiele leben von ihrer Musikalität , bei Elvis war es aber scheinbar nicht nötig. .....
Weiteres Beispiel dafür, dass es ohne greatest hits schief gehen kann: ich erinnere mich an das '93er Elton John Konzert vor dem Brandenburger Tor. Der Typ wurde gnadenlos ausgepfiffen, weil er Sachen wie Crocodile Rock nicht spielte... "Sing Crocodile Rock oder verzieh dich du Schwu...tel". Diese Rufe werd ich nie vergessen....
Beispiel Eric Clapton "From The Cradle Tour" 1995 Deutschland Halle/ Berlin. Die Leute sind teilweise in Scharen gegangen, weil er ausschließlich Blues spielte und konsequent nicht einen einzigen Hit zum besten gab. Obwohl in der Presse bereits vor dem Konzert auf die reine Blues-Setlist hingewiesen wurde, kam die Nummer überhaupt nicht an.
Daher muss ich hier MT zustimmen:
Das Problem, welches bei Elvis allerdings besteht - und was ihm durchaus als Vorwurf gemacht werden kann - ist die Auswahl der Lieder. Er hatte fast 40 (!) Top-10 Hits in der Zeit 1956 - 1972. Nimmt man noch die etwa 20 Top-20 hinzu, dazu je eine gute handvoll aktueller sowie eher unbekannter Sachen, so hätte es genügend Material gegeben, jede Tour alternativ zu gestalten und zu einer neue Herausforderung werden zu lassen ohne das Publikum zu strapazieren. Warum alles jedoch nun so war wie es war, ist vermutlich wieder eine neue (altbekannte) Diskussion.
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Sicherlich wird hier nichts Neues diskutiert, aber die Frage warum es dem Publikum gefiel muss erlaubt sein. Elvis und seine Band rotzten teilweise wirklich die alten Hits hin, sogar ungeprobt oder mit schlechten Arrangements. Es ist für mich aber erschütternd, es gefiel den Fans. Daher mache ich absolut keinen Vorwurf an Elvis. Mal ehrlich: dieses lieblose sehr schlecht arrangierte Medley Teddy bear - dont be cruel kann eigentlich keinem Musiker gefallen.
Hört Euch mal die arrangierte Rock'n Roll Nummern mit Orchester von Brian Setzer an. Das geht ab. Rock'n Roll ist keine Schunkelnummer. Das Publikum verzieh ihm sogar die mehrfach autretenen Songfehlstarts 1976-1977.
Es ging den Fans nur um die Person Elvis. Wenn ich zu Bruce Springsteen gehe erwarte ich eine 1a Perfomance und die bietet er in über 3 Stunden auf der Bühne. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Elvis nicht immer glücklich über seine Shows war. Er selbst sagte sinngemäss : es reicht wenn ich meinen kleinen Finger bewege.
Dazu kommt wenn man ehrlich ist, sehr viele Hits spielte Elvis gar nicht in seinen Shows. 1969 mag das noch so gewesen sein, aber später wurde es immer weniger. Songs wie How great thou art, Bridge, Mountain etc waren keine Hitsingles von Elvis. Von seinen Nummer 1 Hits spielte er vielleicht 3 oder 4 Songs.
Die Gurgel Version von Hound dog 1977 kann man nicht gut finden, die Amis fuhren darauf ab.Kommentar
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Natürlich ging es am Schluss nur noch um die Person Elvis. Die meisten wussten doch, was sie erwartet: ein kranker, mit Medikamenten vollgepumpter Elvis, träge, kurzatmig und oft nicht ganz bei sich.
Als einigermaßen humaner Konzertbesucher erwartete man von ihm keine musikalischen oder sportlichen Spitzenleistungen wie vielleicht 1969 oder 1970 noch. Bei manchen Konzerten wurden die niedrigen Erwartungen noch unterboten, was viele sicher schockiert hat.
Hätten sie ihn ausbuhen sollen? Sie haben es nicht getan - aus Liebe und Dankbarkeit. Ich bin mir auch sicher, dass es die meisten Forumsuser hier nicht gewagt hätten (bis auf 1-2 Ausnahmen vielleicht ). Die Ausstrahlung, die immer noch von ihm ausging, packte jeden. Diese Ausstrahlung kommt auf einer CD kaum bis gar nicht rüber. Wir hören ein schwaches Konzert und es ist uns völlig unverständlich, dass man dabei applaudieren und jubeln konnte. Man konnte es offensichtlich und es waren sicher nicht durchweg naive und kritikunfähige Leute, die dort waren.Kommentar
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Naja, er hat aber auch einige sehr gut live in den späten Jahren gebracht:
1. Trying To Get To You (Ich kenne keine schlechte Version)
2. That's All Right
3. Lawdy, Miss Clawdy
4. Fever
5. I Got A Woman
6. A Big Hunk O' Love
7. My Baby Left Me
8. Little Sister
9. usw
Ich merke gerade, es werden doch erheblich mehr.Kommentar
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Die Setlist änderte sich in den Jahren 71-77 doch kaum mehr, ab und an wurde mal der eine oder andere Song eingestreut, ein ungeprobter Song fürs Publikum gemacht, aber das Grundgerüst stand unveränderlich fest.
Ich werfe Elvis das allerdings nicht vor, die Leute wollen die Hits, und meistens besteht ein Publikum eben nicht aus Hardcore-Fans, dass auch abseits der Hits dem Künstler Gehör schenken möchte.
Geht allen halbwegs bekannten Mainstream Musikern so.Hat die Seele Angst vorm Tode,
hat sie lieben nie gelernt.....
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Es muss doch der eigene Anspruch des Künstlers an seinen "Act" sein, der die Qualität bestimmt, wenn ich mich darauf einlasse nur das "Ausreichende" zu tun, damit es noch funktioniert, dann bin ich selbst am Qualitätsverfall meines Acts schuldig. Mich würde mal interessieren wie Elvis das selbst wahrgenommen hat. Ich glaube, dass seine gesundheitlichen Probleme und seine Psyche, die gesamte Entwicklung seiner Lebensumstände dazu geführt hat, dass er "schwächer" wurde und es ihm immer schwerer fiel. Das Publikum hat damit nichts zu tun, glaube ich.Ohne Worte!Kommentar
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