Film: Thats The Way It is / Mikros

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  • MysteryTrain
    Posting-Legende

    • 12.07.2008
    • 7260

    #16
    Nach Memphis 69 kam gleich die nächste Herausforderung an den Sound-Wizard Porter: Das International. Elvis hatte Bill angerufen und gefragt, ob er nicht beim Sound helfen könne. Porter stand der Sache eher zweifelnd gegenüber und veranschaulichte Elvis in relativ deftigen Worten, daß er absolut nichts von Live-Sound verstehe. "Ich kann dir versichern, du weißt mehr als die Leute hier!" war Elvis' letztes Wort und damit war die Entscheidung gefallen. Bill eilte nach Vegas und stellte im Showroom des International Hotel fest, daß das Equipment ziemlich veraltet war. Von den mageren drei Alta Monitoren, die hoch über der Bühne hingen, funktionierte nur noch einer und die Boxen waren auch nicht unbedingt erste Wahl. Bill baute seine eigenen an der Seite der Bühne auf. Er brachte seinen Shure Vocal Master mit, verband Elvis' Mikro damit und fütterte so das Haussystem. Elvis war überwältigt:"God, I can hear!"
    Bill kümmerte sich auch um sämtliche anderen Mikrofone auf der Bühne (etwa 40 bis 45 Stück) selbst und die Resultate mußten Elvis schwer beeindruckt haben, denn er teilte ihm mit, daß er ihn von nun an bei jeder Show dabei haben wollte. So war es auch selbstverständlich, daß er während der Dreharbeiten zu That's The Way It Is Elvis' Toningenieur war. Während Elvis mit Bill Porter's Arbeit hochzufrieden war, ärgerte er sich maßlos über den Ton im Film - der, wie Elvis kurz und bündig sagte, einfach lausig war und manchmal mit Bill darüber sprach, wie unfähig die Leute von MGM waren, den fantastischen Output des Elvis-eigenen House-Systems für die Kinofassung zu nutzen. Trotzdem hat der Film ein einmaliges Erlebnis technischer Hinsicht festgehalten: Ein kabelloses Mikrofon im Jahre 1970 - es war ein Gerät der Marke Edcor aus Salt Lake City und Elvis benutzte es nur in einer einzigen Show! Das Problem lag damals in der Lebensdauer der Batterie.
    Quelle:

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    • Derek
      Gehört zum Inventar

      • 03.06.2007
      • 3189

      #17
      Zitat von MysteryTrain
      Bill eilte nach Vegas und stellte im Showroom des International Hotel fest, daß das Equipment ziemlich veraltet war.
      Quelle:
      http://ourworld.compuserve.com/homep...vis/porter.htm
      Das Hotel war doch ebenso brandneu wie sein Showroom, nur die Streisand war vor Elvis dort gewesen. Und die hatten veraltetes Equipment eingebaut?

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      • Circle G
        Board-Legende

        • 04.11.2007
        • 11648

        #18
        In dem Bericht von Peter Schittler geht es aber um die Filmaufnahmen ... nicht aber um den Sound an sich ...
        Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
        ____________________________

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        • gast-20090521

          #19
          Zitat von Derek
          Das Hotel war doch ebenso brandneu wie sein Showroom, nur die Streisand war vor Elvis dort gewesen. Und die hatten veraltetes Equipment eingebaut?
          Ganz genau da sehe ich auch den Knackpunkt. Kein Mensch baut ein millionenteures Hotel mit dem größten Showroom der Stadt und baut dann da alten Schrott ein. Vor allem nicht in Las Vegas.

          Ich vermute hier eher einen Übersetzungs- oder Verständnisfehler. Hat man ja oft, wenn es um Fachfragen geht, von denen der Autor nicht wirklich was versteht, ohne dem geschätzten Peter Schittler damit zu nahe treten zu wollen. Man muss daher nicht jeden Wortlaut glauben, sondern sollte die Instanz des gesunden Menschenverstandes zwischenschalten, wenn etwas unlogisch klingt. Dass die da alten Schrott eingebaut haben, glaube ich erst, wenn ich es aus Porters eigenem Munde höre.

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          • MysteryTrain
            Posting-Legende

            • 12.07.2008
            • 7260

            #20
            Zitat von Circle G
            In dem Bericht von Peter Schittler geht es aber um die Filmaufnahmen ... nicht aber um den Sound an sich ...
            Sowohl als auch. Offensichtlich war der Sound, den Porter aus dem scheinbar schlechten Material herausholte, noch wesentlich besser als das, was MGM zustande brachte. Die waren wahrscheinlich zu stolz als dass sie das hauseigene System benutzten. Bei On Tour war es das gleiche. Da wurde Porter erst gar nicht erst verpflichtet und irgendein noname RCA Ingenieur war heillos überfordert, Elvis' Ansprüchen gerecht zu werden.

            Der Sound bei einem Elviskonzert muss also phantastisch gewesen sein, besser als alles was RCA aufgenommen hat und was wir heute aus der Konserve kennen. Leider hatten nur die Konzertbesucher damals die Gelegenheit das in dieser Qualität zu hören. Bei Aloha from Hawaii hat man denke ich einen kleinen Eindruck davon, wie es annähernd vor Ort geklungen hat.

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            • MysteryTrain
              Posting-Legende

              • 12.07.2008
              • 7260

              #21
              Zitat von MusicMan
              Dass die da alten Schrott eingebaut haben, glaube ich erst, wenn ich es aus Porters eigenem Munde höre.

              Egal ob alt oder neu - Es funktionierte scheinbar nicht. Wenn von 3 Monitorboxen 2 nicht funktionieren, dann wäre ich an Elvis' Stelle dort erst gar nicht aufgetreten. Er selbst hat das Problem scheinbar früh genug erkannt und auf eigene Faust Bill Porter ins Spiel gebracht.

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              • Derek
                Gehört zum Inventar

                • 03.06.2007
                • 3189

                #22
                Es war entweder Ronnie Tutt oder James Burton, der gesagt hat, dass die gesamte Band den Live-Aufnahmen vom August 69 entgegen fieberte, weil die Bühne jedes Mal vor Elektrizität explodierte, wenn Elvis auftrat. Nach den aufgezeichneten Konzerten sind sie anscheinend jedes Mal losgerannt, um in die Bänder reinzuhören. Und offenbar waren sie maßlos enttäuscht, weil die Aufnahmen in keiner Weise den Druck wiedergaben, der zuvor auf der Bühne tatsächlich geherrscht hatte.

                Dabei finde ich die 69er-Aufnahmen noch am knackigsten von allen Mitschnitten.

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                • Derek
                  Gehört zum Inventar

                  • 03.06.2007
                  • 3189

                  #23
                  Zitat von MysteryTrain
                  Es funktionierte scheinbar nicht. Wenn von 3 Monitorboxen 2 nicht funktionieren, dann wäre ich an Elvis' Stelle dort erst gar nicht aufgetreten.
                  Soweit ich mich erinnere, hat Elvis im November 1970 das erste Mal mit Monitorboxen gearbeitet. Und er musste dazu überredet werden. Und er war begeistert.

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                  • gast-20111607

                    #24
                    Was sind Monitorboxen, was bewirken sie?

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                    • gast-20090521

                      #25
                      Zitat von MysteryTrain
                      Sowohl als auch. Offensichtlich war der Sound, den Porter aus dem scheinbar schlechten Material herausholte, noch wesentlich besser als das, was MGM zustande brachte.
                      Hier liegt ein technisches Missverständnis vor. Der Saalsound ist eine völlig getrennte Angelegenheit vom Filmsound. Die Signale werden einzeln über Splitter abgegriffen und separat vom Saalsound auf Multitrack aufgenommen. Daraus wird dann in der Post-Production der Filmsound abgemischt.

                      Die waren wahrscheinlich zu stolz als dass sie das hauseigene System benutzten.
                      Für die Filmaufnahmen nützte ihnen das Saal-System gar nichts, das war zur reinen Live-Beschallung gedacht.

                      Bei On Tour war es das gleiche. Da wurde Porter erst gar nicht erst verpflichtet und irgendein noname RCA Ingenieur war heillos überfordert, Elvis' Ansprüchen gerecht zu werden.
                      Auch hier geht es nur um den Saalsound. Mit den Filmaufnahmen hatte Porter gar nichts zu tun.

                      Der Sound bei einem Elviskonzert muss also phantastisch gewesen sein, besser als alles was RCA aufgenommen hat und was wir heute aus der Konserve kennen.
                      Ein eindeutiges Nein. Das war mit damaliger Beschallungstechnik - zumindest Anfang der 70er - noch gar nicht möglich. So brillant, wie wir das heute auf den aus direkt abgegriffenen Signalen gemischten CDs hören, hat es damals nie geklungen.

                      Leider hatten nur die Konzertbesucher damals die Gelegenheit das in dieser Qualität zu hören. Bei Aloha from Hawaii hat man denke ich einen kleinen Eindruck davon, wie es annähernd vor Ort geklungen hat.
                      Hat man nicht. Der Sound auf der CD und DVD hat NICHTS mit dem tatächlichen Saal-Sound zu tun.

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                      • MysteryTrain
                        Posting-Legende

                        • 12.07.2008
                        • 7260

                        #26
                        Zitat von Richard Burton
                        Was sind Monitorboxen, was bewirken sie?
                        Das sind die Lautsprecherboxen, die dem Sänger und den Musikern zugewandt auf der Bühne stehen, damit sie sich selbst, bzw. gegenseitig hören. Heutzutage geschieht das meistens mit einem funkgesteuerten Knopf im Ohr.

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                        • gast-20090521

                          #27
                          Zitat von Derek
                          Es war entweder Ronnie Tutt oder James Burton, der gesagt hat, dass die gesamte Band den Live-Aufnahmen vom August 69 entgegen fieberte, weil die Bühne jedes Mal vor Elektrizität explodierte, wenn Elvis auftrat. Nach den aufgezeichneten Konzerten sind sie anscheinend jedes Mal losgerannt, um in die Bänder reinzuhören. Und offenbar waren sie maßlos enttäuscht, weil die Aufnahmen in keiner Weise den Druck wiedergaben, der zuvor auf der Bühne tatsächlich geherrscht hatte.
                          Was sie da hörten, waren ja auch nur die Soundboards. Die können niemals das wiedergeben, was auf der Bühne gewesen ist - wissen wir schließlich selber.

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                          • MysteryTrain
                            Posting-Legende

                            • 12.07.2008
                            • 7260

                            #28
                            Zitat von MusicMan
                            Hier liegt ein technisches Missverständnis vor. Der Saalsound ist eine völlig getrennte Angelegenheit vom Filmsound. Die Signale werden einzeln über Splitter abgegriffen und separat vom Saalsound auf Multitrack aufgenommen. Daraus wird dann in der Post-Production der Filmsound abgemischt.


                            Für die Filmaufnahmen nützte ihnen das Saal-System gar nichts, das war zur reinen Live-Beschallung gedacht.


                            Auch hier geht es nur um den Saalsound. Mit den Filmaufnahmen hatte Porter gar nichts zu tun.


                            Ein eindeutiges Nein. Das war mit damaliger Beschallungstechnik - zumindest Anfang der 70er - noch gar nicht möglich. So brillant, wie wir das heute auf den aus direkt abgegriffenen Signalen gemischten CDs hören, hat es damals nie geklungen.


                            Hat man nicht. Der Sound auf der CD und DVD hat NICHTS mit dem tatächlichen Saal-Sound zu tun.
                            Dann ist der ganze Artikel dort für die Tonne, denn all das ist dort zu lesen.

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                            • gast-20090521

                              #29
                              Zitat von Derek
                              Soweit ich mich erinnere, hat Elvis im November 1970 das erste Mal mit Monitorboxen gearbeitet. Und er musste dazu überredet werden. Und er war begeistert.
                              Er hat schon vorher mit Monitoring gearbeitet, anders geht es nicht, sonst hört ja keiner, was der andere spielt oder singt. Nur waren das keine individuellen Monitorboxen, wo jeder direkt sein Signal ans Ohr geblasen bekommt, sondern sog. "Sidefills", die die ganze Bühne beschallten. Man sieht sie bei TTWII auch gelegentlich am Bühnenrand liegen.

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                              • gast-20090521

                                #30
                                Zitat von MysteryTrain
                                Dann ist der ganze Artikel dort für die Tonne, denn all das ist dort zu lesen.
                                Ich lese den Artikel etwas anders und ergänze die Dinge, die dort falsch oder aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben wurden, mit dem, was Fakt ist.

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