Zitat:
Zitat von Tafka S.
Tja, da hängt offenbar mehr dran, als man auf den ersten Blick meinen könnte.
Und beim Stichwort RCA hätte ich noch eine Frage:
Scotty hat ihn bereits angesprochen, diesen äußerst unvorteilhaften Deal, der 1973 zwischen RCA Victor, Elvis Presley und dessen Manager Tom Parker geschlossen wurde. Dabei trat Parker im Namen seines Klienten sämtliche Rechte an allen Aufnahmen ab, die Elvis bis 1972 besungen hatte. Also ganz gleich, wie oft in Zukunft Welthits wie "Hound Dog", "Jailhouse Rock", "It's Now Or Never", "Good Luck Charm", "In The Ghetto" oder "Burning Love" wiederveröffentlicht würden - Elvis musste bei Leistung seiner Unterschrift klar gewesen sein, dass er keinen einzigen Cent mehr daran verdienen würde!!!
RCA zahlte dafür einen einmaligen Betrag in Höhe von über 5 Millionen Dollar und zusätzlich, weil Parker darauf bestand, eine weitere halbe Million, die bis ins Jahr 1980 als garantierte Einnahmen verbucht wurden.
Nun zu meiner Frage: wie verhielt es sich nun, als RCA beispielsweise im März 1974 Elvis' triumphales Heimspiel im Mid-South Coliseum von Memphis mitschnitt, wo Elvis fast ausschließlich Songs von vor 1972 performte?!
Ich meine, theoretisch hätte er doch jetzt für das öffentliche Aufführen und kommerzielle Verwenden von Songs, an denen er keine Rechte (mehr) besaß, Nutzungsgebühren an seine eigene Plattenfirma zahlen müssen, obwohl es ja mal "seine" Songs waren. War diese LP (ELVIS RECORDED LIVE ON STAGE IN MEMPHIS) am Ende gar ein persönliches Verlustgeschäft für Elvis? Oder sehe ich da etwas verkehrt?
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Interessanter Gedanke Tafka, hab ich auch noch nie so wirklich drüber nachgedacht.
Leider fehlen mir da vertiefte Kenntnisse im amerikanischen Urheber Recht
, denn dieses dürfte sich von deutschem Recht, wie so oft, unterscheiden.
Doch fest steht für mich, dass Parker keine Deals schließt, bei denen er oder Elvis am Ende draufzahlen. Denn letztlich ging es ja auch um seine eigene Kohle.
Und auch hier wird wieder zu differenzieren sein:
Nehme ich einen Song von vor 1972 später neu auf, so gilt dies als neuer Song, mit dem Ergebnis, dass für das Memphis Konzert die gleiche Regel wie für alle anderen Songs, die unter den Deal fielen, galt.
Das Phänomen der Neuaufnahmen gibt es ja zahlreich, bei 50er/ 60er Hits. Der Hintergrund dürfte dabei sein, gibt es einen Wechsel zu einer anderen Plattenfirma, darf diese neue Firma meine alten Songs nicht verwerten.
Die Lösung: ich nehme den Song einfach nochmals auf und habe damit einen regulären neuen Song für die neue Firma. Denn die Rechte der Songs ansich liegen ja nicht bei den Plattenfirmen, sondern werden externen Gesellschaften verwaltet (z.B. Unichapel Music, Gladys Music, ARC Music Corp. usw.), um auch die Rechte der Autoren zu berücksichtigen.
Ausnahme wiederum, die Plattenfirma kauft die Rechte am Song selbst.
Verwertungsrechte an Aufnahmen und Rechte an Songs sind streng zu unterscheiden. Wenn Elvis also an seinen Aufnahmen nicht mehr direkt verdiente, so kann er die Songs dennoch singen ohne an RCA zu zahlen.
Selbst wenn RCA die Rechte an den Songs selbst hätte, wäre es unsinnig, Elvis dafür zahlen zu lassen , denn letztlich wollen sie ja dass er Platten durch seine Konzerte promotet, so dass es für diesen Fall auch einen einvernehmliche Lösung gegeben haben wird....
Du siehst, es ist ein weites und unüberschaubares Feld.....