das ist sehr liebenswert.

Man kann sowieso damit leben, wie Andere das wahrnehmen. Es zählt doch nur, wieviel Freude Du hast, wenn Du es siehst und hörst. Darauf kommt es an. Mich macht Elvis glücklich und ich genieße es. Mir persönlich egal, wie der Nachbar links und rechts es sieht. Welchen Unterschied macht das für das eigene Erleben? Gut, manchmal ist man erstmal beleidigt, wenn etwas, was man selber so schön findet, von Jemandem so herabgesetztwird und relativiert wird. Man fühlt sich angegriffen. Aber mit etwas Ruhe betrachtet, können die alle erzählen was die wollen, es geht darum welches Glücksgefühl in mir generiert wird und da liegt die subjektive Qualität...wenn Elvis in Kunstschnee-Dekorationen Weihnachtslieder gesungen hätte, dann wäre es vielleicht nicht die große Comebackshow geworden...es hätte ja bedeutet, dass Elvis sich nicht gegen den Colonel durchgesetzt hätte...vielleicht wäre er weiter auf dem absteigenden Ast geblieben und würde heute noch leben...was weiß ich...

__________________
Ohne Worte!

Posting des Morgens

So ist es. Es ist auch kein Problem, solange man die Sichtweise des anderen akzeptiert (ohne sie selbst teilen zu müssen!). Aber man erlebt es ja hier im Forum zu oft, wie man teilweise scharf und übel persönlich angegriffen wird, wenn man die Dinge etwas anders sieht als ein anderer User. Deshalb formuliere ich meistens so: IICH finde dies oder das gut oder schlecht / MEINER Meinung nach ist dies oder das so oder so. Andere setzen ihre Meinung absolut und begründen es mit Fachwissen oder gar einem gesunden Geisteszustand (den sie damit denen anderer Meinung absprechen). Das ist keine gute Ausgangslage für eine Diskussion und endet unweigerlich im Streit.

Wenn jemand sagt, er findet das Comeback Special Sch...., dann ist das ok, auch wenn ich es anders sehe. Findet jemand das CBS Special toll, dann ist das ebenfalls ok, ohne dass ich denjenigen für geisteskrank erklären muss!

Erstens - ich werde nicht müde, das zu betonen - war das 68er Special kein Comebaclk und wurde damals - zu Recht - auch nicht so genannt. Diese Bezeichnung kam erst lange nach seinem Tod auf. Ein Comeback startet man mit ewas Neuem. Das Special war aber eine reine Retrospektive seiner Karriere. Es war auch kein richtiger Live-Auftritt, sondern eine durchgeplante, choreographierte Fernsehsendung mit Regisseur und Drehbuch. Wenn man irgendetwas unbedingt einen Comeback-Charakter verpassen will, dann allerhöchstens der 69er Memphis-Session und der darauf folgenden Rückkehr auf die Bühne.
Zweitens muss ein Weihnachtsspecial ja nicht zwingend Kitsch im Kunstschnee geworden sein. Sowas kann man auch cool inszenieren.

Es hätte höchstens bedeutet, dass Elvis sich nicht von Binder hätte bequatschen lassen, sondern sich an sein (!) ursprüngliches Vorhaben gehalten hätte. Wann kapieren die Fans endlich, dass es hier nicht um Colonel Parker und ein vermeintlichs Durchsetzen gegen ihn geht? Selbst wenn, ist es keine bahnbrechende Leistung eines Künstlers, sich gegen seinen Manager "durchzusetzen", weil der Künstler immer das letzte Wort hat und entscheidet, was zu tun ist, egal was der Manager sagt.

Schlußendlich trägt zu Elvis grandiosem Erfolg und der Hype um Ihn herum natürlich sein Aussehen,Charisma bei.Ich glaube weniger das Er so erfolgreich gewesen währe wenn Er ausgesehen hätte wie Joe Cocker. Aber bei Ihm hat eben das gesamte Paket gepasst,Stimme,Bewegungen und Aussehen.Ich danke euch für die zahlreichen Antworten.Und wenn Er nur mit der Gitarre dagesessen hätte und nur Weihnachtssongs gesungen hätte,die Fans hätten Ihn dafür geliebt.

Wenn Du damit mich meinst, dann hast Du aber meine grundsätzliche Aussage nicht verstanden.

Wenn ich sage, dass im 68er Special nicht gerade auf hohem Niveau musiziert wurde, so wie das sonst bei Elvis der Fall war, dann ist das eine überprüfbare Tatsachenfeststellung, die sich an ganz konkreten Punkten und Maßstäben festmachen lässt. Wenn ich weiterhin sage, dass ich persönlich das Special für überbewertet halte, dann ist das eine reine Meinungsäußerung, die man ganz sicher nicht teilen muss, und das habe ich auch nie von irgendwem erwartet.

Ich habe aber niemals jemandem das Recht abgesprochen, dieses Special trotzdem zu mögen und für eine große Nummer zu halten. Weiterhin habe ich auch nie jemanden persönlich angegriffen oder gar beleidigt, der dieses Special mag. Ganz im Gegensatz zu den persönlichen Angriffen und Beleidigungen, die ich mir aufgrund meiner Ansichten gefallen lassen musste.

Das kann gut sein.

Eine interessante Frage in dem Zusammenhang wäre, ob Elvis Karriere so viel anders verlaufen wäre, hätte es statt des Leder-Rocker-Specials eine Weihnachtsshow gegeben.

Ich halte die 69er Memphis-Session und die Rückkehr zur Bühne im Juli 1969 in Las Vegas für die entscheidenden Faktoren für den weiteren Verlauf von Elvis' Karriere, so wie wir sie heute kennen. Daher müsste die Frage in dem Zusammenhang lauten: Hätte die Memphis-Session 1969 auch ohne das Special stattgefunden und wäre Elvis auch ohne das Special 1969 in Las Vegas aufgetreten?

Hierüber kann man sicher kontrovers diskutieren, aber wenn die Antwort in beiden Fällen "ja" lautet, dann heißt das in letzter Konsequenz tatsächlich, dass die Bedeutung des Specials für Elvis' Karriere tatsächlich überbewertet ist.

Und, glaubst du, dass ohne das Special die Memphis-Session und Las Vegas stattgefunden hätte?
Ich glaube es nicht.
Ich glaube nicht, dass er aus Hollywood kommend nach seinen Filmjahren einfach kurzerhand wieder vor Publikum aufgetreten wäre. Ich denke, er wollte schon mal austesten, wie gut er noch war oder wie gut er noch ankam. Für dieses Austesten war das Special ganz gut.

Ich auch nicht. Zur Zeit des Vertragsabschlusses für das 68 Special ging man offensichtlich fest davon aus, dass Elvis weiterhin Spielfilme machen wird. Somit war ja der Film "Change of Habit" Bestandteil des Vertrags für das Special. Sozusagen als Absicherung dafür, falls das Special in die Hose geht und nicht den entsprechenden Erfolg bringt. Man war sich also alles andere als sicher dass es gut geht.

Es ging aber besser als gut und das merkte man bereits während der Produktion. Plötzlich standen für Elvis wieder alle Türen offen. Es ist Marty Lackers Weitsicht zu verdanken, dass er die blendende Idee bekam, Elvis mit Chips Morman zusammenzubringen. Ich denke, dass er auf diese Idee während der Produktion des Specials kam und die Dinge dann in die Wege leitete, bevor RCA wieder eine 0815 Nashville Session ansetzte.

Vegas, insbesondere das International wurde durch das Special auf Elvis aufmerksam. Als neues Hotel mussten sie sich etablieren und brauchten zugkräftige Stars. Ich denke nicht, dass sie Elvis aus Hollywood geholt hätten. Dass er gleich auf Platz 2 nach Barbara Streisand kam, kann nur am großen Erfolg des Specials gelegen haben.

Deshalb: Ohne Special wahrscheinlich keine Memphis-Sessions und garantiert kein Las Vegas (zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt).