Das ist die Antwort auf jegliche Ketzerei:

Es ist eine erschreckende Beobachtung, dass es kaum eine andere Fangemeinde gibt, die ihren Starkult so faktenfrei und dabei gleichzeitig so militant betreibt, wie die von Elvis. Es wird so getan, als wäre Elvis die ganze Zeit seiner Karriere der Mittelpunkt der Musikwelt gewesen, als wäre jeder Song ein Welthit gewesen, als hätte alles, was Elvis je angefasst hat, automatisch einen Weltrekord und einen neuen Superlativ nach sich gezogen. Und wenn der Punkt kommt, wo man die Fans mit anderslautenden Fakten konfrontiert, dann folgen entweder wüste Beschimpfungen, oder es wird ein externer Schuldiger gefunden, z.B. Colonel Parker.

Dabei ist es doch völlig egal, ob Aloha jetzt eine Milliarde Menschen geguckt haben, oder nur ein paar Millionen. Das Konzert wird dadurch weder besser noch schlechter. Und wenn Elvis einen tollen Song gesungen hat, dann ist auch völlig unerheblich, ob er auf Platz 1 oder auf Platz 87 war. Der Song wird dadurch nicht besser, aber auch nicht schlechter.

Ich verstehe wirklich nicht, warum man Elvis nicht auch verehren kann, ohne Fakten zu verdrehen oder zu ignorieren, und ohne jede B-Seite gleich zum Welthit zu erklären. Mir gelingt es doch auch seit 27 Jahren, und etliche Elvis-Fans aus meinem Umfeld schaffen es ebenfalls. Was ist daran so schwierig?

Wieso gibt es dann einen großen Elvisfanclub in der Türkei?

http://www.elvisinistanbul.com/

[quote=Prince Graceland;380745]Du sagst es, die Milliarde hält einer einfachen rechnerischen Überprüfung nicht stand.

Selbst wenn wir mal großzügig unterstellen, im tatsächlichen Sendegebiet hätten damals insgesamt eine Milliarde Menschen gelebt, so ist völlig klar, dass die im Jahre 1973 sicher nicht alle einen Fernseher besessen haben, oder Zugang zu einem hatten. Und selbst wenn, dann hätten auch alle vor der Glotze hängen müssen. Das war nicht der Fall.

Der Großteil der Weltbevölkerung lebte damals (wie heute auch) in China, Afrika, Russland, Indien und in der islamischen Welt. Dort lief die Show nicht, und selbst wenn, die Menschen hätten größtenteils keinen Fernsehapparat besessen.

Wenn man schon im Zusammenhang mit Aloha auf eine Sensation hinweist, dann doch lieber auf eine tatsächliche: Es war das erste per TV-Satellit übertragene Konzert eines einzelnen Entertainers, und soweit ich weiß, auch das letzte. Die nächste Veranstaltung dieser Größenordnung war "Live Aid" 1985, aber da musste dann auch schon die gesamte Pop-Welt antreten. Nur Elvis hat das als Einzelner geschafft. Ist das denn nichts? Muss da gleich mit unglaubwürdigen Zahlen im Fantastilliardenbereich herumgeworfen werden, um diese großartige Leistung nachträglich ins Lächerliche zu ziehen?

Weil viele Elvis Fans nunmal Fanatiker sind (Fan ist ja eh nur eine Ableitung von Fanatiker), die alles und sämtliches, was ihren Heroen in einem schlechten Licht erscheinen lassen könnte, bis aufs Blut zurückweisen müssen.
So ein unkontrollierbarer innerer Zwang, verstehst?

Da frage ich mich ja immer, ob man dann auch so eisern einsteht, wenn Familie und/oder Freunde Probleme haben, also echte...

Das heißt doch nicht automatisch, dass der Durchschnittstürke Elvis kennt.

Gegenbeispiel: Garth Brooks hat Elvis verkaufstechnisch in den 90ern überholt, und er hat auch in Europa eine große Fanbase. Trotzdem kennt ihn hier kein Mensch.

Das ist doch ganz normal das eine so tolle Zahl zu PR-Zwecken benutzt wird. Die Vorstellung, dass weltweit viele Millionen Menschen das sehen...wow. Ob es eine geschätzte Zahl der der maximal möglichen Zuschauer gewesen ist oder eine reine Phantasie...ich weiß jetzt nicht wieviele Fernsehgeräte in den teilnehmenden Ländern geschättzt wurden und wieviele da im Durchschnitt davor saßen...auf jeden Fall war das eine historische und gigantische Nummer. Sein letzter großer Höhepunkt.

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Ohne Worte!

Genau das ist es, und das muss auch reichen. Was will man mehr als Fan?

Dieses pseudo-religiöse Festhalten an dieser Milliarde ist lächerlich. Wahrscheinlich war das tatsächlich ein PR-Gag von Parker - da sieht man mal wieder, wie fit der Kerl war. Die Fans meckern gerne über ihn, aber seine Räuberpistolen werden ungeprüft nachgeplappert und gehen sogar in Wikipedia ein, denn da steht das mit der Milliarde auch.

Geil finde ich auch, dass immer wieder betont wird, dass Aloha auf den Philippinen eine Einschaltquote von 90% hatte. Wahrscheinlich hatten da nur eine Handvoll Leute einen Fernseher, und wahrscheinlich gab es damals auch nur ein Programm.

Daran ist nichts schlimm. Es ist nur auffällig. Aber solange du dich in einer Reihe mit den genannten Experten siehst, ist auch alles in Ordnung.

Hatte er deines Erachtens denn dann auch 50% Anteil an Elvis' Misserfolg?

Nenn mich ignorant oder beschränkt, aber bisher ist mir hier meines Wissens niemand begegnet, der das tut. Für meine Begriffe war die Kritik an Parker teilweise vielleicht deutlich, aber doch in den allermeisten Fällen auch stets sachlich. Wenn du das anders siehst, wäre es vielleicht für dich einmal an der Zeit, über das Thema einer gesteigerten Verehrung einer Person nachzudenken. Sehr weit entfernt von denen, denen du das obige attestiert, bist du nämlich nicht. Das ist zumindest mein Eindruck und war auch der Grund, warum ich genau danach fragte.

Das menschliche Wesen ist ungeheuer komplex und funktioniert nicht so einfach wie Maschine, die ihren Dienst tut, während sich in ihrem Innern ein paar Zahnrädchen drehen. Es gibt Menschen, die vertrauen ihr Leben und das ihrer Kinder über Jahre prügelnden und missbrauchenden Partnern an und kommen u. U. gar nicht davon los. Ich hoffe nicht, dass dein Wissen von den Menschen und ihren Motivationen bereits an der Stelle endet, wo du ihnen bescheinigst, dass sie es ja aus freien Stücken so gemacht hätten.

Auch diese Ansicht gehört wohl am ehsten in die Ecke "mangelde Kenntnis von den Menschen und den allgemeinen Vorgängen des Lebens".

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Ohne Worte!