Nein, er hatte - ebenso wie sein Vater - nicht die geringste Ahnung vom Geschäft, aber einiges zu verlieren. Damit lief er Gefahr, richtig ausgenommen zu werden, hätte er den Manager gewechselt. Deswegen hat Elvis eben verdrängt und gehofft, dass es besser wird.

Quatsch! Das habe ich nie geschrieben.

Quelle? Wo sagt er das?

Und was hätte besser werden sollen? Elvis hat zu keinem Zeitpunkt mehr verdient als in den Jahren in Hollywood. Hätte er ernsthaft Interesse gehabt, anspruchsvollere Filme zu drehen, so hätte er es doch irgendwann mal in seinem Umfeld geäußert. Hat er aber nicht. Elvis wollte keine besseren Filme machen, Elvis wollte zurück auf die Bühne und alle warteten auf den richtigen Zeitpunkt dafür. Dieser kam 1968/69 und hätte nicht günstiger sein können.

Der Colonel wäre Elvis auch nicht davongelaufen, wenn er nicht jeden Filmvertrag unterschrieben hätte. Der Colonel war nämlich von Elvis mehr abhängig als umgekehrt

Hätte Elvis auch Interesse auf die Rückkehr zur Showbühne gehabt, wenn die Filme permanent erfolgreich gewesen wären, also nicht nur monetär, sondern auch unter, im Kontext betrachtet, "Zuspruch des Publikums"?
Denn sein Enthusiasmus war ja, sofern man den Überlieferungen Glauben schenken mag, für jede Sache immer nur von temporärer Natur...

Beide waren in gewisser Weise voneinander abhängig. Der Colonel hatte schon Schiss, als Elvis ihn in einem Anfall von Mut "entlassen" hat und am nächsten Tag wieder eingestellt hat...


Elvis hatte im übrigen in seinem direkten Umfeld mehr als einmal geäußert, dass ihn die öden Filme ( ab ca. Mitte 60) unzufrieden machten. Jedoch wohin, seit Jahren keine Bühnenluft gerochen und Geld kam immer weiter in die Familienkasse.

Deine vorpreschende Äußerung, Mystery, er wollte keine besseren Filme machen, halte ich doch für ziemlich aus der Hüfte geschossen. Doch, er wartete immer noch auf bessere Angebote. Es war aber eine verzwickte Situation für Elvis, der bestbezahlte Hollywoodschauspieler seiner Zeit, aber ich denke auch der unzufriedenste...


Richie, diese Geschichte, alles sei nur immer von kurzer Dauer gewesen, was er angefangen hat, kann man nicht auf alle Bereiche übertragen, in denen Elvis für sich ein Weiterkommen erhoffte. Oft genug hielt man seine Projekte für spinnert...vor allem, weil dann sein ganzes Umfeld nicht mehr wie die Made im Speck leben konnte...

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*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

Wäre Elvis' Filmkarriere Ende der 60er so wirklich erfolgreich gewesen, sowohl finanziell als auch vom künstlerischen Anspruch, hätte es wahrscheinlich nie ein Bühnencomeback gegeben - zumindest nicht ein derart spektakuläres wie es dann kam.

Die Filme waren für Elvis eine finanziell sehr lukrative Überbrückung zum Bühnencomeback hin. Hätte ihm an der Filmerei wirklich mehr gelegen, hätte er sie 1969 nicht schlagartig an den Nagel gehängt.

Auch das hätte er jederzeit machen können. Da gab es keinen Zeitpunkt abzuwarten. Er ging letztendlich zurück auf die Bühne, als er gar keine andere Wahl mehr hatte, weil unter des Colonels Regie seine komplette Filmkarriere zerschossen war.

1969 war Elvis aber Gift an der Kinokasse. Deswegen war Schluss mit der Filmerei. Der Name Elvis war zu dem Zeitpunkt nur noch ein Synonym für "peinlicher Billigfilm".

Jepp, genau so war es!
Elvis selbst hatte ja auch für sein Comeback nicht die leiseste Idee, wie es ablaufen sollte!

Neben den Beatles wäre Elvis kalter Kaffee von gestern gewesen. Warum hätte es ihm anders ergehen sollen als all seinen Rock'n'Roll Kollegen aus den 50ern? So war er ca. 6 Jahre aus der vordersten Front der Musikszene verschwunden, blieb aber dank der Filme trotzdem da. Eine bessere Lauerstellung kann man sich doch gar nicht vorstellen. Die Beatles hörten 1966 auf zu touren. Ein Comeback von Elvis hätte also auch schon 1 Jahr früher funktionieren können.

Stellt euch doch nur mal vor, Elvis hätte eine TV-Show wie 1968 bereits 1963/64 gemacht, mitten in der weltweiten Beatles-Hysterie. Vieleicht hätte man ihn irgendwo am Rande wahrgenommen, aber dabei wäre es geblieben. Kein Las Vegas, keine Konzertveranstalter hätten sich um ihn gerissen. Er wäre genauso im Nirvana des Showbusiness verschwunden wie die meisten seiner Kollegen aus den 50ern auch. Für die Teenies war er bereits zu alt und als "Oldie" Star für Las Vegas noch etwas zu jung. Das Bühnencomeback kam absolut genau zum richtigen Zeitpunkt und er hat die Wartezeit bis dahin bestmöglich überbrückt. Die Billigfilmchen waren schnell und billig verdientes Geld und darauf war Elvis angewiesen. Das Risiko, mit einem anspruchsvollen Holywoodschinken, der bis zu 2 Jahre Drehzeit beansprucht, zu floppen, ist relativ hoch - zu hoch für unseren Elvis und zu hoch für den geizigen Colonel. Das Produkt "Elvisfilm" lief einige Jahre sehr gut und als es nicht mehr lief, kam das Comeback. Karrieretechnisch war das alles genialst eingefädelt (und wie immer im Leben auch mit dem nötigen Quentchen Glück gesegnet).

wenn ich mir ab und zu mal einen elvisfilm ansehe, dann ärgere ich mich eher, dass er nicht stattdessen ein platte aufgenommen hat oder ein livekonzert. wäre vielleicht in den 60er sogar gefilmt worden wie bei den beatles...und hätte wohl auch niemanden davon abgehalten, elvisfan zu werden.
mir fällt kein künstler ein, der bei so einem riesentalent zugleich so viel scheiß gemacht hat wie elvis. als fan verzeiht man ihm das gerne, weil wenn er gut war, dann war er eben der king. aber er bleibt schon eine sehr paradoxe figur.

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)