Careless Love in deutscher Sprache

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  • edoep
    Gehört zum Inventar

    • 01.09.2005
    • 2662

    #31
    Zitat von burroughs
    b) wenn euch das schon stört, wie steht´s dann mit den sagenhaft übersetzten Titeln zu El´s Spielfilmen?
    die sind sowas von schwachsinnig. am allerschlimmsten sind 'die wilder weiber von tennessee'. *schuettel*

    Zitat von burroughs
    c) das Buch wird gekauft!
    (auch wenn ich´s grad auf english lese )
    nein, ich bin schon froh, wenn ich das englische irgendwann schaffe. wie ich mich kenne, wuerde ich bei kritischen inhaltlichen stellen vermutlich sofort zum englischen original huepfen und dort nachlesen. auf diese weise dauert die lektuere ein vielfaches an zeit. lieber gar nicht erst anfangen, sowas.

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    • TheKing
      Board-Legende

      • 19.06.2006
      • 20783

      #32
      Ich finde das Wort "Unmaking" wirft in der Tat eine Übersetzungsschwierigkeit auf, da sind sich wohl alle einig. Ich habe aber kein Problem damit Elvis einen Untergang, oder Niedergang zu bescheinigen. Die Erklärungen von Michael und Elfriede stehen für mich nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich lediglich.

      Off-Topic:

      Ich habe gerade eine Phase, wo ich mir die ganzen Filme ansehe und auch dort sieht man ja wie er von der Routine zermürbt wird. Schlimm fand ich besonders "Easy come, Easy go" wenn man Elvis dort eine Gitarre in die Hand drückt, gleichsam einem großen Lutscher, dann ist es schon erstaunlich in welche Lage er sich hat bringen lassen, im strengen Gehorsam zum Colonel. Ich finde man spürt bei diesem Film, dass es Beatleszeit war und das Elvis musikalisch so gut wie tot war. Umso gewaltiger seine Wiederauferstehung 1968, wo er den ganzen Rotz hinter sich läßt.


      Ich gebe Eva 100% recht, er hat beim Militär angefangen mit den Pillen. Ihr dürft das ja nicht so eindimensional sehen. Das Leben ist nicht eindimensional. Auf einer Ebene begann schleichend ein Problem, auf vielen anderen passierten bis zum Ende hin viele tolle Dinge.

      Ich habe echt ein Problem damit, wenn viele hier immer meinen, man darf nichts negatives über Elvis sagen. Ich verspreche Euch, dass mein Blick auf Elvis stets ein liebevoller ist. Aber auch aus diesem Blick kann ich seine Schwächen und sein trostloses Schicksal, dass er privat irgendwo auch erlebt hat, auch wahrnehmen, ohne dass das nur für einen Cent etwas an meiner Liebe und Verehrung ihm gegenüber ändert.

      Die Lebensgeschichte von Elvis ist in der zweiten Hälfte tragisch und unfassbar traurig, wer das nicht begreift ist einfach nur dumm. Da frage ich mich wirklich welche Wahrnehmung man da haben will, wenn man diese Gebrochenheit und Sentimentalität nicht mitbekommt.

      Malt doch bitte nicht immer so naiv scharz/weiß. Happy/Unhappy.

      Das Buch wird vielen, die es nicht kennen und die vielleicht nicht so gut englisch können um es bisher schon gelesen zu haben, die Augen öffnen.

      Keiner will Elvis etwas böses. Aber bei dieser Kleingeistmentalität, die nur positive Aspekte zuläßt schlägt man sich fassungslos vor den Kopf.

      "Elvis war nur krank, er hatte einen verschlungenen Darm, das ist sehr schmerzhaft.Nur deswegen hat er ab und an eine Tablette genommen. Er hatte nie Probleme. Er starb rein zufällig. Ach ja Drogen hat er nie genommenund er genoß sein freies uneingeschränktes Leben!"


      Lest das Buch und wenn ihr dann wieder nur glaubt, was Euch in den Kram paßt, wer soll Euch helfen?


      Hmm, wie kann man The unmaking of Elvis Presley besser übersetzen? Es ist echt schwer.
      Ohne Worte!

      Kommentar

      • Hans Immer

        #33
        Careless Love muss ich mir unbedingt zulegen, ich hab Last Train To Memphis verschlungen.
        Guralnicks Schreibweise ist so angenehm wie ein Roman zu lesen

        Kommentar

        • TheKing
          Board-Legende

          • 19.06.2006
          • 20783

          #34
          Zitat von edoep
          in dem sinn, wie guralnick es hier meint (und wie ich das buch verstanden habe - habe es aber noch nicht ganz gelesen), ist von meinem verstaendnis her das wort 'selbstdemontage' oder 'selbstzerstoerung' gemeint, dieses kann man natuerlich schwerlich auf einen buchtitel setzen, der den fans verkauft werden soll, impliziert er doch ein aktives eigenverschulden (wie das wort 'unmake' auch).


          Nein Guralnick zielt nicht auf eine Selbstdemontage ab. Er interpretiert nicht. Es ist das Zusammenspiel vieler Faktoren, das zeigt das Buch sehr genau. Diese Geschichte wird nur anhand von Aussagen und vielen Quellen, die Guralnick in über 11 Jahren gesichtet hat und selbst recherchiert hat beschrieben. Er zeigt nicht mit dem Finger auf jemanden. Jeder hat seinen Part in dem Spiel. Ein hervoragendes Buch, dass ich jedem empfehlen kann. (Nochmals: Thanx@Sniper)
          Ohne Worte!

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          • epe
            Gehört zum Inventar

            • 22.06.2005
            • 1389

            #35
            Zitat von TheKing
            Ich finde das Wort "Unmaking" wirft in der Tat eine Übersetzungsschwierigkeit auf, da sind sich wohl alle einig. Ich habe aber kein Problem damit Elvis einen Untergang, oder Niedergang zu bescheinigen. Die Erklärungen von Michael und Elfriede stehen für mich nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich lediglich.

            Off-Topic:

            Ich habe gerade eine Phase, wo ich mir die ganzen Filme ansehe und auch dort sieht man ja wie er von der Routine zermürbt wird. Schlimm fand ich besonders "Easy come, Easy go" wenn man Elvis dort eine Gitarre in die Hand drückt, gleichsam einem großen Lutscher, dann ist es schon erstaunlich in welche Lage er sich hat bringen lassen, im strengen Gehorsam zum Colonel. Ich finde man spürt bei diesem Film, dass es Beatleszeit war und das Elvis musikalisch so gut wie tot war. Umso gewaltiger seine Wiederauferstehung 1968, wo er den ganzen Rotz hinter sich läßt.


            Ich gebe Eva 100% recht, er hat beim Militär angefangen mit den Pillen. Ihr dürft das ja nicht so eindimensional sehen. Das Leben ist nicht eindimensional. Auf einer Ebene begann schleichend ein Problem, auf vielen anderen passierten bis zum Ende hin viele tolle Dinge.

            Ich habe echt ein Problem damit, wenn viele hier immer meinen, man darf nichts negatives über Elvis sagen. Ich verspreche Euch, dass mein Blick auf Elvis stets ein liebevoller ist. Aber auch aus diesem Blick kann ich seine Schwächen und sein trostloses Schicksal, dass er privat irgendwo auch erlebt hat, auch wahrnehmen, ohne dass das nur für einen Cent etwas an meiner Liebe und Verehrung ihm gegenüber ändert.

            Die Lebensgeschichte von Elvis ist in der zweiten Hälfte tragisch und unfassbar traurig, wer das nicht begreift ist einfach nur dumm. Da frage ich mich wirklich welche Wahrnehmung man da haben will, wenn man diese Gebrochenheit und Sentimentalität nicht mitbekommt.

            Malt doch bitte nicht immer so naiv scharz/weiß. Happy/Unhappy.

            Das Buch wird vielen, die es nicht kennen und die vielleicht nicht so gut englisch können um es bisher schon gelesen zu haben, die Augen öffnen.

            Keiner will Elvis etwas böses. Aber bei dieser Kleingeistmentalität, die nur positive Aspekte zuläßt schlägt man sich fassungslos vor den Kopf.

            "Elvis war nur krank, er hatte einen verschlungenen Darm, das ist sehr schmerzhaft.Nur deswegen hat er ab und an eine Tablette genommen. Er hatte nie Probleme. Er starb rein zufällig. Ach ja Drogen hat er nie genommenund er genoß sein freies uneingeschränktes Leben!"


            Lest das Buch und wenn ihr dann wieder nur glaubt, was Euch in den Kram paßt, wer soll Euch helfen?


            Hmm, wie kann man The unmaking of Elvis Presley besser übersetzen? Es ist echt schwer.
            Das Buch kenne ich noch nicht. Aber meine Einstellung zu Elvis deckt sich mit meiner.

            epe

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            • TheKing
              Board-Legende

              • 19.06.2006
              • 20783

              #36
              Zitat von epe
              Aber meine Einstellung zu Elvis deckt sich mit meiner.

              epe
              Hey Epe! Vor Lauter Vaterfreuden schizo geworden??? Lies nochmal genau Deinen Satz!
              Ohne Worte!

              Kommentar

              • edoep
                Gehört zum Inventar

                • 01.09.2005
                • 2662

                #37
                Zitat von TheKing
                Nein Guralnick zielt nicht auf eine Selbstdemontage ab. Er interpretiert nicht. Es ist das Zusammenspiel vieler Faktoren, das zeigt das Buch sehr genau. Diese Geschichte wird nur anhand von Aussagen und vielen Quellen, die Guralnick in über 11 Jahren gesichtet hat und selbst recherchiert hat beschrieben. Er zeigt nicht mit dem Finger auf jemanden. Jeder hat seinen Part in dem Spiel. Ein hervoragendes Buch, dass ich jedem empfehlen kann. (Nochmals: Thanx@Sniper)

                sven,

                ich finde auch das wort 'demontage' eigenlich zu hart. daher die anfuehrungszeichen.

                'demontage' wird uebersetzt mit 'demolition'.

                es gibt kein praezises deutsches aequivalent fuer 'to unmake'. 'unmake' ist das gegenteil von 'make' und impliziert einen aktiven part. daher der begriff 'selbst-demontage'. ich denke, ein mensch kann nicht von aussen zerstoert / demontiert werden. letzten endes waere elvis derjenige gewesen, der sich selbst haette retten koennen - oder eben leider nicht.

                ich sehe das so: elvis hat letzten ende sich selbst 'gemacht' und sich selbst wieder ..... *such* 'niedergemacht'? 'zugrunde gerichtet'? 'zerstoert'?

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                • TheKing
                  Board-Legende

                  • 19.06.2006
                  • 20783

                  #38
                  Also wir sollten es zugeben: Wir können es nicht besser übersetzen, oder?
                  Ohne Worte!

                  Kommentar

                  • edoep
                    Gehört zum Inventar

                    • 01.09.2005
                    • 2662

                    #39
                    Zitat von TheKing
                    Also wir sollten es zugeben: Wir können es nicht besser übersetzen, oder?
                    nein, geben wir gerne zu. am besten, man haette es weggelassen.

                    falls unbedingt ein untertitel, waere ich der lektor gewesen, ich haette gewaehlt 'fall einer legende' oder 'abstieg einer legende'. kommt im staerkegrad dem 'unmaking' naeher als der hammerharte 'niedergang', mit dem man etwas sehr 'finales', nicht mehr aufzuhaltendes assoziiert.

                    Off-Topic:

                    hoffentlich liest unser neuzugang minnie diesen thread nicht gleich am anfang, sonst verschrecken wir das maedel noch

                    Kommentar

                    • epe
                      Gehört zum Inventar

                      • 22.06.2005
                      • 1389

                      #40
                      Zitat von TheKing
                      Hey Epe! Vor Lauter Vaterfreuden schizo geworden??? Lies nochmal genau Deinen Satz!
                      Uhhps .


                      Therapievorschläge werden gerne genommen .

                      epe

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                      • gast-20071116

                        #41
                        Off-Topic:

                        Was die möglichst richtige Übersetzung vom Englischen ins Deutsche angeht, fällt mir z. B. gerade ein anderer Stolperstein ein, was man auch niemals 1:1 übersetzen könnte, aufgrund zweiter Interpretationsmöglichkeiten:

                        "Knightfall"

                        Zuerst denkt man bestimmt: Fall des Ritters, aber wenn man es ein wenig zerlegt dan könnte man auch "Knight" = "Ritter" und "Fall" = "Herbst" bekommen, was man dann auch zu, ich sage mal ganz frei, "Der Herbst des Ritters" ummodellieren könnte...

                        Ist auf jeden Fall schon recht interessant, wenn man die Guralnick Wälzer auf Englisch zu Gute führt und manchmal nach adäquaten Begriffen fürs Deutsche sucht...

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                        • TheKing
                          Board-Legende

                          • 19.06.2006
                          • 20783

                          #42
                          Zitat von Master Sniper
                          Off-Topic:

                          Was die möglichst richtige Übersetzung vom Englischen ins Deutsche angeht, fällt mir z. B. gerade ein anderer Stolperstein ein, was man auch niemals 1:1 übersetzen könnte, aufgrund zweiter Interpretationsmöglichkeiten:

                          "Knightfall"

                          Zuerst denkt man bestimmt: Fall des Ritters, aber wenn man es ein wenig zerlegt dan könnte man auch "Knight" = "Ritter" und "Fall" = "Herbst" bekommen, was man dann auch zu, ich sage mal ganz frei, "Der Herbst des Ritters" ummodellieren könnte...

                          Ist auf jeden Fall schon recht interessant, wenn man die Guralnick Wälzer auf Englisch zu Gute führt und manchmal nach adäquaten Begriffen fürs Deutsche sucht...
                          Naja Snippy,

                          das ist die hohe Kunst des Übersetzens. Obwohl wir in der westlichen Welt fast ausschließlich romanische Sprachen haben und somit gleiche Wortstämme, sehr ähnlichen Satzbau und Grammatik, lassen sich nicht alle Dinge 1:1 übersetzen. Da ist dann gefragt den Sinn zu erfassen und die bestmögliche Umschreibung zu finden. An der Stelle wird es schnell subjektiv.

                          Wenn Elfriede den Niedergang zu hart findet und stattdessen "Abstieg" einsetzt so finde ich das zum Beispiel ebenso hart und in der Aussage graduell anders... Niedergang scheint mir größer umfassender und etwas poetischer.

                          Umso länger ich darüber nachdenke, finde ich es doch passend!


                          Herbst des Ritters? Lass den Doppelkorn weg, au Backe!
                          Ohne Worte!

                          Kommentar

                          • edoep
                            Gehört zum Inventar

                            • 01.09.2005
                            • 2662

                            #43
                            Zitat von Master Sniper
                            Off-Topic:

                            Was die möglichst richtige Übersetzung vom Englischen ins Deutsche angeht, fällt mir z. B. gerade ein anderer Stolperstein ein, was man auch niemals 1:1 übersetzen könnte, aufgrund zweiter Interpretationsmöglichkeiten:

                            "Knightfall"
                            Off-Topic:

                            kannst du mal die passage einscannen?

                            bist du sicher, dass da nicht 'nightfall' steht?

                            'nightfall' das heisst schlicht und ergreifend 'das hereinbrechen der nacht', 'dunkelwerden', auch im uebertragenen sinne gebraucht, wenn sich 'die dunklen wolken ueber jemandem zusammenbrauen', wie man im deutschen sagt.

                            das 'knightfall' kenne ich nur im zusammenhang mit den 'batman'-stories, verwendet im sinn von 'der absturz eines ritters' (also einer lichtgestalt). kann sein, dass dieser begriff uebernommen wurde. ist jedoch meines wissens kein 'commonly' verwendeter ausdruck.

                            so gesehen, sind wir wieder beim thema: der absturz.

                            der 'herbst' scheint mir in diesem zusammenhang fehl am platz - das 'fall' ist eher umgangssprachlich und eher AE, normalerweise heisst herbst 'autumn'.

                            letzte moeglichkeit: ein simpler druckfehler

                            Kommentar

                            • gast-20071116

                              #44
                              Zitat von TheKing
                              Herbst des Ritters? Lass den Doppelkorn weg, au Backe!
                              Argh!

                              Ich meine das doch im Sinne von: "Der Herbst des Lebens", Du weißt schon, eine melancholische Umschreibung auf dem Weg zum Ende des Daseins...

                              Kommentar

                              • michael grasberger
                                Posting-Legende

                                • 16.02.2006
                                • 9995

                                #45
                                Zitat von TheKing
                                Wenn Elfriede den Niedergang zu hart findet und stattdessen "Abstieg" einsetzt so finde ich das zum Beispiel ebenso hart und in der Aussage graduell anders... Niedergang scheint mir größer umfassender und etwas poetischer.

                                Umso länger ich darüber nachdenke, finde ich es doch passend!
                                dito. alle anderen bisher genannten möglichkeiten klingen eher scheiße (von wegen "legende"). zumindest sind sie als buchuntertitel ungeeignet (auch das von mir ins spiel gebrachte "demontage"). aber das buch hat nunmal einen untertitel, und da ist "niedergang" einfach die passendere übersetzung.
                                natürlich beschreibt guralnick auch die triumphe (seine schilderung des 68er comeback specials ist ein höhepunkt des schreibens über musik!), aber es wird in seinem buch auch klar, was für ein langwieriger prozess dieses "unmaking" eben war.
                                einer der interessantesten und unangenehmsten abschnitte im buch war für mich der besuch bei nixon. das liest sich fast wie ein psychotischer ausbruch. jedenfalls bekommt man das gefühl, hier stimmt was nicht mit elvis, die dinge und ihre relationen entgleiten ihm...

                                "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                                (Nick Tosches)

                                Kommentar

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