Instrumentale Overdubs ab 1969

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  • King77
    Board-Legende

    • 04.08.2007
    • 14636

    #31
    hallo

    Die Overdubs sind vom 8.Mai 72. es wurden alle Songs der März-Session overdub,mit Ausnahme Burning Love. Für die Single Separate Ways wurden die puren Master genommen. Das selbe gilt für It´s A Matter Of Time.

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    • johnnytyronne
      Foren-Profi

      • 30.05.2007
      • 443

      #32
      hab mir kürzlich mal wieder einige undubbed songs aus den nashville sessions von 70/71 angehört...und man kann hier genau hören das die meisten der songs schon voher ein richtiges arrangement hatten...denn die undubbed songs sind total unvollständig...so hätten sie nie veröffentlicht werden können..die band musste ja auch nach einem arrangement spielen.. das später mit den overdubbs eins wurde...also um zu der alten frage zukommen ob elvis einfluss auf die overdubbs hatte, kann ich nur sagen er muss die arrangements zum aufnahme zeitpunkt gekannt haben ...

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      • King77
        Board-Legende

        • 04.08.2007
        • 14636

        #33
        hallo

        Warum hätten die Songs ohne OD nicht veröffentlicht werden können? Kann es sein das Du dir Aufnahmen von Pure Diamonds angehört hast wo bei einigen Titeln beim wegmischen der OD auch Instrumente der Session verloren gingen oder nur bei großer Lautstärke hörbar sind.
        Wie solche Songs klingen gibt die Nashville Marathon od. The Memphis Session usw. wieder.

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        • johnnytyronne
          Foren-Profi

          • 30.05.2007
          • 443

          #34
          also ich finde bei vielen der songs merkt man das einfach noch instrumente die zum kompletten arrangement gehören fehlen...was mir gerade so einfällt ist " it´s only love" oder " you don´t have to say..." da muss vorher das arrangement festgestanden haben...

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          • Derek
            Gehört zum Inventar

            • 03.06.2007
            • 3188

            #35
            Zitat von burroughs
            in einer Szene von *elvis the king* (Carpenter/Russel) regt sich Elvis tierisch über die Abmischung auf den Alben auf; genauer darüber, daß sie im Nachhinein seine Stimme zu sehr in den Vordergrund gemischt hätten
            Dieser Sachverhalt ist korrekt, bezieht sich meines Wissens aber hauptsächlich auf die 60er Jahre, in denen Elvis oft unzufrieden war mit den Endabmischungen - die zum Teil anders klangen als die von ihm freigegebenen Abmischungen.

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            • johnnytyronne
              Foren-Profi

              • 30.05.2007
              • 443

              #36
              ja eben und bei den endabmischungen mit denen elvis nicht so zufrieden war, ging es wohl eher um die abmischung der einzelnen instrumente und vocals..und nicht darum, dass noch zusätzliche instrumente dazu eingespielt wurden

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              • gast-20071202

                #37
                Zitat von burroughs
                Wieso konnte oder besser wollte man die Songs nicht so auf Album oder Single pressen, wie sie zuvor im Studio entstanden waren
                Die einzige Erklärung dafür kann m. E. nur sein, dass man sie in dieser Form noch für unfertig hielt.

                Es steht ja nirgends geschrieben, dass das, was während einer (ersten) Aufnahmesitzung an Material aufgenommen wird, automatisch dem fertigen Produkt entsprechen muss. Auch wenn es Elvis in der Vergangenheit anders gehandhabt hatte, war es bereits Mitte der 60er Jahre Gang und Gäbe, dass es bis zum endgültigen Produkt nicht nur mehr als nur eine Aufnahmesitzung gab, sondern dass es dieser sogar bedurfte. Um nur ein (sehr prominentes) Beispiel zu nennen: Etwas wie "Sgt. Pepper's" wäre nicht möglich gewesen, wenn man sich lediglich auf das beschränkt (und "aufs Album gepresst") hätte, was während einer einzigen Sitzung live im Studio aufgenommen worden war.

                Anfang der 60er war das vielleicht noch möglich. Ende der 60er war die Produktion von Rock- und Popmusik bereits selbst zur Kunstform geworden. Paul Simpson drückt es in seinem kleinen, aber deshalb nicht weniger erstaunlichen und interessanten Buch mit dem (irreführenden) Titel The Rough Guide To Elvis so aus: "(...) Those January-February 1969 days at American studios [were] one of the few times in his career when El really did treat recording as if it were an art form."

                Die Ansprüche waren andere und in gewisser Weise auch höhere, ich denke, das kann man sagen. Wenn man dieser Ansicht gedanklich folgen möchte - und die Art und Weise, wie Elvis an diesen Aufnahmen (mit-)arbeitete, spricht m. E. dafür -, dann muss klar sein, dass es nicht damit getan war, in ein paar Stunden einige Songs aufzunehmen und damit das Endprodukt vorliegen zu haben.

                Dagegen, dass man bereits die ersten Aufnahmen für die finalen Versionen hielt, spricht m. E. auch die Tatsache, dass man für einige Songs (u. a. In The Ghetto) nachträglich neue Vocals aufnahm. Das, was man am Ende auf der Single / dem Album hörte, war eben nicht ein Abbild dessen, was im Studio aufgenommen worden war, nicht nur, was die Instrumentalisierung, sondern auch, was die Stimme betrifft. Elvis' Stimme ist nicht die, die auf den undubbed takes zu hören ist, noch nicht einmal beim Master Take. Er nahm seinen Gesang neu auf, warum also nicht auch andere Sachen, die zur allgemeinen Verbesserung dessen, was man in einem ersten Schritt aufgenommen hatte, beitragen konnten?

                Wie Elvis während der Aufnahmen zu seinem NBC TV-Special an einer Stelle anmerkte: "Everything has improved, the overall sound is much better today ..." Alles war besser geworden (der Sound, die Musiker, die [Ton-]Ingenieure). Dass er dem mit seinen ersten Nicht-Soundtrack-Aufnahmen seit Jahren Rechnung tragen wollte, ist doch irgendwo nur verständlich. Oder um's kurz zu machen: Popmusik klang eben zu diesem Zeitpunkt, Ende der 60er Jahre, so. Was im Studio stattfand, betrachtete man zu diesem Zeitpunkt wohl nur noch als "work parts", wenn auch sicherlich als bereits einigermaßen große.

                Zitat von burroughs
                Daher meine Fragen dazu:
                - wer gab vor, an welcher Stelle welche Overdubs gemacht werden sollten?
                Mir ist nicht bekannt, dass es dazu definitiv nachprüfbare Aussagen gibt. Aber nach dem allgemeinen Menschenverstand dürfte das wohl am ehesten der Produzent gewesen sein, in diesem Falle also Chips Moman, am besten sicherlich in Absprache mit dem Künstler.

                Zitat von burroughs
                - bekam Elvis die *final mixes* zu hören, bevor die Songs veröffentlicht wurden?
                Offensichtlich ja, sonst hätte er wohl nicht in einigen Fällen eingegriffen, eingreifen können, wie beispielsweise bei dem hier genannten Whole Lotta Shakin' Goin' On oder später bei Always On My Mind oder bei Today, wo er bekanntlich nahezu das komplette Album neu abmischen ließ.

                Zitat von burroughs
                - ist bekannt, was Elvis selbst von diesen Overdubs gehalten hat?
                Ich persönlich kenne nur Aussagen, die dahin gehen, dass er einen dementsprechenden Sound gemocht haben soll. Wenn man aber sieht, wie er während der Proben zu TTWII (dem Film) das Ende der Studioversion von You Don't Have To Say You Love Me gerdazu "dirigiert", scheint das zumindest für meine Begriffe einigemaßen glaubhaft.
                Zuletzt geändert von Gast; 23.09.2007, 00:49

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                • gast-20071116

                  #38
                  Der Hinweis aufs "Today" Album ist gut, widerlegt er doch, Elvis wäre in den 70ern im Studio eh nur noch alles "Scheißegal" gewesen, was Freigabe, Auswahl und Abmischung seines Outputs angeht...

                  Ich glaube aber, ein Musiker ist niemals mit dem zufrieden, was dann letztendlich auf Konserve gepresst wird, oder gibt eine Platte exakt zu 100% das wieder, was im Studio bei einer Session entstand?

                  Ich meine, gibt es so etwas wie reproduzierbare Authenzität überhaupt wirklich?

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                  • gast-20071202

                    #39
                    Zitat von Master Sniper
                    Ich meine, gibt es so etwas wie reproduzierbare Authenzität überhaupt wirklich?
                    Gute Frage. Ich denke, die Antwort kann nur lauten: Nein, die gibt es nicht. Authentisch ist im besten Falle das eigentliche Ereignis, aber nicht Reproduktion. Es gibt vielleicht den Ansatz und Versuch, etwas möglichst authentisch zu reproduzieren (beispielsweise in Gestalt eines Remasters). Aber das Produkt ist ja deshalb nicht reproduzierte Authentizität, sondern möglichst authentische Reproduktion.

                    Auch versuchte Leonardo da Vinci nicht, etwas authentisch zu reproduzieren. Stattdessen malte er die Mona Lisa. Er machte Kunst. Ein Rock- und/oder Popalbum ist ebenfalls Kunst. Es reproduziert nicht(s) authentisch, es ist an und für sich authentisch.

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                    • gast-20071116

                      #40
                      Das Kunst von Können und aus dem Moment heraus entsteht, ist klar - ich habe mich dennoch gefragt, ob dies, was wir heute vom Elvis Kanon auf Konserve hören können, auch zu 100% der Intention beim Erschaffen entspricht? :regeln:

                      Wie weit spielen z. B. diverse Remastering Aktionen da mit hinein?
                      Also so Paradebeispiele wie Steve Hoffman, 20/24bit Remaster und neuerdings DSD?

                      Meine Überlegungen können in die falsche Richtung gehen, aber dies ist so die Richtung, auf die ich gerade hinaus möchte...

                      Oder sagen wir so: Wieviel bleibt wirklich von dem übrig, was im Studio entstand?
                      Zuletzt geändert von Gast; 23.09.2007, 01:14

                      Kommentar

                      • Derek
                        Gehört zum Inventar

                        • 03.06.2007
                        • 3188

                        #41
                        Wenn ich das richtig verstanden habe, lag ein Streitpunkt in den 60ern darin, Aufnahmen nachträglich so abzumischen, dass sie auch auf dem schlechtesten Plattenspieler möglichst gut klingen - und für den Colonel und RCA hieß das: Elvis' Stimme muss möglichst gut rüber kommen. Das hat Elvis frustriert, weil er sich stets mehr als Teil einer Band gesehen hat. Z. B. Big Boss Man und U.S. Male fand er als Single nicht so prickelnd, weil die Band zu sehr im Hintergrund war. Umgekehrt war es bereits 1958 so, dass der Colonel die Juni-Sessions mies fand, weil die Band zu sehr im Vordergrund stand.

                        Die Sessions in den American Studios waren in dieser Hinsicht ein Wendepunkt, weil Chips Moman sich das Ruder nicht aus der Hand nehmen ließ (Ausnahme: Suspicious Minds) und seine Vision der Lieder durchsetzte.

                        Zum Glück.

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                        • michael grasberger
                          Posting-Legende

                          • 16.02.2006
                          • 9991

                          #42
                          Zitat von johnnytyronne
                          also ich finde bei vielen der songs merkt man das einfach noch instrumente die zum kompletten arrangement gehören fehlen...was mir gerade so einfällt ist " it´s only love" oder " you don´t have to say..." da muss vorher das arrangement festgestanden haben...
                          klar. auch bei den undubbed versionen der memphis sessions hört man, wie die musiker bestimmte freiräume in der musik lassen bzw. die orgel die overdubs provisorisch ersetzt.
                          overdubs sind ja nicht per se was schlechtes, sondern gehörten damals einfach zu einem zeitgemäßen sound dazu. meisterhaft gelungen finde ich sie bei "suspicious minds" oder "any day now".

                          "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                          (Nick Tosches)

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                          • gast-20071202

                            #43
                            Off-Topic:

                            Zitat von Derek
                            Wenn ich das richtig verstanden habe, lag ein Streitpunkt in den 60ern darin, Aufnahmen nachträglich so abzumischen, dass sie auch auf dem schlechtesten Plattenspieler möglichst gut klingen - und für den Colonel und RCA hieß das: Elvis' Stimme muss möglichst gut rüber kommen. Das hat Elvis frustriert, weil er sich stets mehr als Teil einer Band gesehen hat.
                            Wo genau ist so etwas eigentlich nachzulesen? Ich persönlich suche seit langem nach einer entsprechenden Aussage - von Elvis, und nicht von einem seiner musikalisch unterbelichteten Verwandten, Bekannten, Leibwächter, Lakaien oder Friseure, die eine Geschichte zu erzählen haben wollen.

                            Eine Sache noch (auch wenn es hier off-topic ist): Wenn es ihn "frustriert" haben sollte, warum hat er dann nichts daran geändert? Die Mixe wurden in aller Regel "live-to-stereo" gemacht, d. h. Elvis hätte die Ergebnisse unmittelbar nach der Aufnahme (und noch vor dem Mastering) anhören und absegnen oder ggf. ändern können. Das kann doch nur heißen, dass er a) zufrieden war mit dem Ergebnis oder es ihn b) nicht interessierte.

                            Kommentar

                            • Derek
                              Gehört zum Inventar

                              • 03.06.2007
                              • 3188

                              #44
                              Eine Aussage dazu direkt von Elvis kenne ich auch nicht - nur die Aussagen seiner Biografen. Und ob die Biografen jene "Unterbelichteten" zitieren, müsste ich selbst nachschlagen.

                              Es dürfte genauso sein, wie du schreibst: Elvis hat im Studio gehört, was er aufgenommen hat. Es gab einen Rough Mix, den er grundsätzlich als Marschrichtung abgesegnet hat. Das Problem aber war, dass DANACH an den Aufnahmen gebastelt wurde, und die Sachen hat er nicht jedes Mal abgesegnet. "It's Now Or Never" beispielsweise musste zweimal nachgebessert werden. Und Elvis musste sich hierzu den blöden Spruch von RCA anhören, dass es womöglich an Elvis Plattenspieler läge, dass der Sound ein anderer ist als im Studio.

                              Es hat ihn interessiert. Es hat ihn zum Teil frustriert. Und anscheinend sind bestimmte Stücke so auf den Markt gekommen, wie er sie nicht mochte. Desinteresse möchte ich Elvis nicht unterstellen. Eher Resignation.

                              Kommentar

                              • TheKing
                                Board-Legende

                                • 19.06.2006
                                • 20773

                                #45
                                Gottverdammt, wenn ich doch nicht so ein Gedächtnis wie ein Sieb hätte. Echt jetzt.

                                Okay jeder kennt die Geschichte von Supicious Minds...wo habe ich das gehört hat es nicht Jeff Schilling in the definite Collection erzählt? Okay das wäre per Deiner Definition jemand der es nicht beurteilen kann. Elvis verglich jedoch laut seiner Aussage den Endmix von SM mit dem Acetat, dass er von dem Roughmix hatte und war ausser sich "Dieser Sonofabitsch usw."

                                Der Colonel sagte am Telefon zu den Producern " Meine Frau kann den Jungen nicht hören..."

                                Aber es gibt doch bestimmt Quellen wo Felton Jarvis oder andere unmittelbar an den Sessions und an der Postproduction beteiligt gewesen waren sich dazu äußern, wie wann und wer welche Mixe machte, sie freigab und wann und was Elvis zu hören bekam. Wie ich RCA einschätze, haben die sobald die Reels einmal in deren Händen waren gemacht was die wollten...oder wie sah das aus? Wenn beispeilweise Orchester Arrangements overdubed wurden, hat Elvis man die Abmischung nochmal vorgelegt?

                                Wer weiß was?
                                Ohne Worte!

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