Neben King Creole vermutlich Elvis' atmosphärisch dichtester Film. Schade, dass er so lange auf Halde lag, obwohl Elvis Anfang der 60er den leicht verschlagenen Manager vermutlich kaum so überzeugend gegeben hätte. Hier spielt er mal wieder großartig. Seine vielleicht größte Leistung seit Follow That Dream.
Das Patchwork von Kleinstadtgeschichten im Umfeld der Chautauqua ist ausgesprochen reizvoll und vermutlich auch wegen der gelungenen Kulisse und wunderbaren Ausstattung glaubwürdig. Im Gegensatz zu Frankie And Johnny oder Harum Scarum funktioniert der Versuch, dem Film einen historischen Look zu verpassen.
The Trouble With Girls ist - trotz seines schwachsinnigen und vor allem unpassenden Titels - kein Film, in dem Elvis Mädchen jagt, oder von ihnen gejagt wird. Es gibt keinen Strand, keine Bikinis, keine Romanze, keine Turteleien und keine schwülstigen Balladen. Das wunderbare Almost am Ende des Films gehört mit zu den bezauberndsten Stücken aus Elvis' Filmen. Die Tatsache, in welchem Rahmen es gespielt wird, und wie die Stimmung im Anschluss gebrochen wird, macht es nur umso verführerischer.
The Trouble with Girls war ein weiterer - und gelungener Versuch -, Elvis anderer Rollen anzubieten. Leider zu spät. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer bereits aufgehört, sich für Elvis, den Schauspieler, zu interessieren. "I'd like to make one good film before I leave. I know this town's laughing at me", sagte Elvis zu Co-Star Marlyn Mason, einer seiner besten Co-Stars überhaupt (ein liebens- und lesenswertes Interview mit ihr findet sich hier). Dass es dieser hier war, ist zu bezweifeln. Trotzdem war er eine willkommene und gelungene Abwechslung. Sheree North, Edward Andrews und der wunderbar schleimige Dabney Coleman tragen, aufgrund der Struktur des Films, dazu bei, neben der Elvis-Rolle zu bestehen, und dem Film Halt und einen wunderbaren eigentümlichen Reiz zu verleihen.
Die beiden Kinder sind großartig, die besten Kinderrollen in irgendeinem von Elvis' Filmen. Sie sind es, weil sie nicht dazu da sind, niedlich zu sein und sich Kinderlieder vorsingen zu lassen, sondern weil es die Beobachter des Dramas sind, das sich entwickelt. An einigen Stelle setzt die Kamera das sehr direkt und einleuchtend um. In einem erwachsenen Spiel von Seilschaften, Abhängigkeiten, der Frage, wer mit wem ins Bett geht (großartige Szene von Elvis und Marlyn Mason!), um daraus Vorteile zu ziehen, wer vor wem welche Geheimnisse hat, wer wen betrügt und wer - am Ende - der Mörder ist, sind die Kinder der beobachtende Mittelpunkt. Das Reine, Unschuldige, Kindliche eben.
Walter Hale verändert sich im Laufe des Films. Elvis spielt und entwickelt diese Rolle, wie in Follow That Dream ein untrügliches Zeichen, dass er sich wohl fühlte und etwas anzufangen wusste mit dem, was ihm angeboten wurde. Meine Lieblingsszene ist die folgende. Es ist nicht der Elvis, der die Frauen rumkriegen möchte. Das ist eine Rolle, in der er Verantwortung zeigt. Der Reiz liegt darin, wie wenig er macht, wie wenig er spielt, wie er zuhört und Partner ist in dem Monolog, den Nita Bix führt. Eine große Leistung eines Schauspielers, wenn er nicht spielen muss. Schlechte Schauspieler werden immer Versuchen, Momente der Stille zu "überspielen", und rauben damit dem Moment die Glaubwürdigkeit. Schaut ihn an, er ist Walter Hale.
The Trouble with Girls ist einer meiner Lieblingsfilme. Nicht Elvis-Lieblingsfilme, sondern tatsächlich Lieblingsfilme. Sicher, er hat seine Schwächen, Ungereimtheiten und Längen, aber ich sehe ihn unglaublich gerne. Die Stimmung ist großartig und es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Immer wieder aufs Neue.
Paul Simpson, Autor des überraschend großartigen kleinen Buches mit dem irreführenden Titel The Rough Guide to Elvis, bringt es in in diesem Artikel treffend auf den Punkt: Is The Trouble with Girls Elvis' most underrated movie?
Das Patchwork von Kleinstadtgeschichten im Umfeld der Chautauqua ist ausgesprochen reizvoll und vermutlich auch wegen der gelungenen Kulisse und wunderbaren Ausstattung glaubwürdig. Im Gegensatz zu Frankie And Johnny oder Harum Scarum funktioniert der Versuch, dem Film einen historischen Look zu verpassen.
The Trouble With Girls ist - trotz seines schwachsinnigen und vor allem unpassenden Titels - kein Film, in dem Elvis Mädchen jagt, oder von ihnen gejagt wird. Es gibt keinen Strand, keine Bikinis, keine Romanze, keine Turteleien und keine schwülstigen Balladen. Das wunderbare Almost am Ende des Films gehört mit zu den bezauberndsten Stücken aus Elvis' Filmen. Die Tatsache, in welchem Rahmen es gespielt wird, und wie die Stimmung im Anschluss gebrochen wird, macht es nur umso verführerischer.
The Trouble with Girls war ein weiterer - und gelungener Versuch -, Elvis anderer Rollen anzubieten. Leider zu spät. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer bereits aufgehört, sich für Elvis, den Schauspieler, zu interessieren. "I'd like to make one good film before I leave. I know this town's laughing at me", sagte Elvis zu Co-Star Marlyn Mason, einer seiner besten Co-Stars überhaupt (ein liebens- und lesenswertes Interview mit ihr findet sich hier). Dass es dieser hier war, ist zu bezweifeln. Trotzdem war er eine willkommene und gelungene Abwechslung. Sheree North, Edward Andrews und der wunderbar schleimige Dabney Coleman tragen, aufgrund der Struktur des Films, dazu bei, neben der Elvis-Rolle zu bestehen, und dem Film Halt und einen wunderbaren eigentümlichen Reiz zu verleihen.
Die beiden Kinder sind großartig, die besten Kinderrollen in irgendeinem von Elvis' Filmen. Sie sind es, weil sie nicht dazu da sind, niedlich zu sein und sich Kinderlieder vorsingen zu lassen, sondern weil es die Beobachter des Dramas sind, das sich entwickelt. An einigen Stelle setzt die Kamera das sehr direkt und einleuchtend um. In einem erwachsenen Spiel von Seilschaften, Abhängigkeiten, der Frage, wer mit wem ins Bett geht (großartige Szene von Elvis und Marlyn Mason!), um daraus Vorteile zu ziehen, wer vor wem welche Geheimnisse hat, wer wen betrügt und wer - am Ende - der Mörder ist, sind die Kinder der beobachtende Mittelpunkt. Das Reine, Unschuldige, Kindliche eben.
Walter Hale verändert sich im Laufe des Films. Elvis spielt und entwickelt diese Rolle, wie in Follow That Dream ein untrügliches Zeichen, dass er sich wohl fühlte und etwas anzufangen wusste mit dem, was ihm angeboten wurde. Meine Lieblingsszene ist die folgende. Es ist nicht der Elvis, der die Frauen rumkriegen möchte. Das ist eine Rolle, in der er Verantwortung zeigt. Der Reiz liegt darin, wie wenig er macht, wie wenig er spielt, wie er zuhört und Partner ist in dem Monolog, den Nita Bix führt. Eine große Leistung eines Schauspielers, wenn er nicht spielen muss. Schlechte Schauspieler werden immer Versuchen, Momente der Stille zu "überspielen", und rauben damit dem Moment die Glaubwürdigkeit. Schaut ihn an, er ist Walter Hale.
The Trouble with Girls ist einer meiner Lieblingsfilme. Nicht Elvis-Lieblingsfilme, sondern tatsächlich Lieblingsfilme. Sicher, er hat seine Schwächen, Ungereimtheiten und Längen, aber ich sehe ihn unglaublich gerne. Die Stimmung ist großartig und es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Immer wieder aufs Neue.
Paul Simpson, Autor des überraschend großartigen kleinen Buches mit dem irreführenden Titel The Rough Guide to Elvis, bringt es in in diesem Artikel treffend auf den Punkt: Is The Trouble with Girls Elvis' most underrated movie?
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