Elvis What Happened

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Tafka S.
    Posting-Legende

    • 22.06.2005
    • 9754

    #31
    Zitat von A. C. van Kuijk
    Die Kombination aus ELVIS - WHAT HAPPENED? und ELVIS IN CONCERT wäre sicherlich rufschädigend gewesen.
    Ich denke, da sind wir uns einig. Und auch Elvis selbst war sich darüber im Klaren, wie Zeitzeugen berichtet haben.
    Ich meine, Elvis war damals dem Großteil der Fans noch durch das Aloha-Special präsent, sein letzter Auftritt im Fernsehen, der ja lediglich vier Jahre her war. Da stand er im HIC in seinem schneeweißen Anzug da, mit einer gesunden Bräune, gertenschlank, mit dem Publikum nach Belieben spielend (siehe z.B. "Fever"). Das Bild, dass sich nun im Herbst '77 vom King darstellen würde, war ein grundlegend anderes, im Grunde ein Zerrbild. Dazu die ganzen Enthüllungen - da hätte auch jeder andere Star an Elvis' Stelle zittrige Hände bekommen...

    Tatsächlich verdreht das Buch zwar etliche Dinge, in der Essenz liegt es aber gar nicht mal so weit ab vom Schuss. Selbiges kann auch über das Goldman-Buch bzw. die Goldman-Bücher gesagt werden. Sie sind im Detail hoffnungslos falsch, treffen den Kern aber recht gut.
    Im Falle von The Last 24 Hours ist es mMn eine ständige Gratwanderung zwischen einer durchaus interessanten Darstellung von Elvis am Schluss seines Lebens und der fast durchgängig mitschwingenden Verachtung des Autoren für den Künstler, was sich durch bewusst negative Formulierungen darstellt, die er (Goldman) auch hätte anders wählen können, wenn er gewollt hätte. Das Leibwächterbuch habe ich ja bereits hinreichend analysiert, denke ich, und über die '81er Biografie kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne.

    Kommentar

    • Gast

      #32
      Das ist für mich das ganz große Problem bei Goldman.

      Beim Lesen seines ersten Buches hatte ich oft den Eindruck, er konstruiere bestimmte Szenen aus Ereignissen verschiedener Jahre und Schilderungen verschiedener Personen. Grundsätzlich gibt er damit -aus meiner Sicht- zwar die damals herrschenden Stimmungen gut wieder und vermittelt auch bestimmte Abläufe treffend, aber trotzdem ist es halt nur ein auf Erinnerungen basierender Roman und keine Biografie im eigentlichen Sinne.

      Erschwerend kommt hinzu, dass Goldman ganz offensichtlich Elvis gegenüber negativ eingestellt ist und man das Gefühl hat, er schreibe die "Biografie" nur, um dem Leser dieses Bild zu beweisen. Bei John Lennon macht er es ähnlich, immer frei nach dem Motto "Nimm einen allseits beliebten Star und bewerfe ihn mit Dreck". Kommerziell sicherlich keine falsche Entscheidung, mit Journalismus hat das alles aber nichts zu tun.

      Kommentar

      • King77
        Board-Legende

        • 04.08.2007
        • 14667

        #33
        Der gleiche Goldman war von Elvis 1969 noch total begeistert. Dann hat ihm wahrscheinlich jemand geflüstert negatives verkauft sich besser als positives u. so kam es zu diesen Büchern.

        Kommentar

        • Tafka S.
          Posting-Legende

          • 22.06.2005
          • 9754

          #34
          Zitat von King77
          Der gleiche Goldman war von Elvis 1969 noch total begeistert.
          Kann man diesbezüglich irgendwo etwas nachlesen?
          Also wie es zu dem Wandel vom anfänglichen Bewunderer, wie Du sagst, zum späteren Verunglimpfer kam?
          Worin äußerte sich denn Goldmans Begeisterung über das Comeback-Jahr '69 - schreibt er darüber in seiner Biografie sehr wohlwollend?

          Kommentar

          • Oliwa
            Board-Legende

            • 31.07.2003
            • 13393

            #35
            Zitat von Tafka S.
            Indirekt schon, denn wenn Du den ganzen Inhalt kennst und eine Rufschädigung dennoch absprichst, bleibt ja nur noch die Überlegung, ob Du vielleicht etwas naiv in der Bewertung solcher Dinge bist, was ich in Deinem Fall aber eigentlich ausschließen würde.

            Denn bedenke auch, dass es vor dem Sommer 1977 noch keinerlei Enthüllungen über Frauengeschichten, exzessiven Waffengebrauch, Medikamentenkonsum in großem Stil, cholerische Wutanfälle und dergleichen gab; das Buch skizzierte ein bis dahin nie gekanntes Bild vom King!

            Heute mag das alles dem Einen oder Anderen halb so wild erscheinen, weil man ja weitere Verrisse kennt, doch damals betraten die Ex-Leibwächter Neuland - und am allerwichtigsten: Elvis lebte noch!
            Eben, so wie du schreibst "damals"
            Aus heutiger Sicht gibt es nicht mehr den geringsten Anlass, dieses Buch im Schrank weggesperrt zu lassen.
            In jeder "Leute heute" Sendung erfährt man mehr Aufreger über aktuelle Stars, so dass WH geradezu wie ein Micky Maus Heft erscheint.
            Auf Grund der interessanten Schreibweise und das die Autoren es irgendwie glaubhaft rüber bringen, würde ich es sogar zu meinen Lieblingsbüchern zählen. Liegt vermutlich auch daran, das ich lieber Bücher über den echten, als über den schön gefärbten Elvis lese, der alle Menschen lieb gehabt haben soll.
            Verwunden mein Herz mit eintöniger Mattigkeit
            23. April 1998 - 20. November 2006
            29. September 2006 - 22. September 2022 - I'll be with you always!

            Kommentar

            • King77
              Board-Legende

              • 04.08.2007
              • 14667

              #36
              Zitat von Tafka S.
              Kann man diesbezüglich irgendwo etwas nachlesen?
              Also wie es zu dem Wandel vom anfänglichen Bewunderer, wie Du sagst, zum späteren Verunglimpfer kam?
              Worin äußerte sich denn Goldmans Begeisterung über das Comeback-Jahr '69 - schreibt er darüber in seiner Biografie sehr wohlwollend?

              Nein er hat früher Konzert Reviews geschrieben. War also bei den Konzerten anwesend u. total begeistert. Ich habe irgend wo diesen Artikel weiß aber nicht mehr wo.

              In seiner Biografie kommt davon natürlich nichts vor, wäre auch ein Widerspruch in sich.

              Kommentar

              • Rynn
                Gehört zum Inventar

                • 05.10.2014
                • 1370

                #37
                Was man auch noch sagen sollte zu Whats Happend , finde ich im Gegensatz zum anderen King of (Pop) hat der M.J. einen weitaus schlechteren stand als Elvis ,den bei M.J. haftet immer noch sein angeblicher Kindesmissbrauch ,und der M.J. war im gegensetzt zum King noch böser weil er sich gleich Narkose mittel intravenös reingehauen hat .
                Somit sind die Wutausbrüche und die sex -geschichterl und die paar Medis die Elvis genommen hat ,ned sooo schlimm

                Mich hat es öfters gewundert das Red W. des öfteren schrieb wie sehr er Elvis geliebt hat ,und trotzdem erzählt er dinge die man nun nicht gerade unbedingt veröffentlichen muss oder sollte ,doch beim lesen habe ich es red W. irgendwie geglaubt das er Elvis wirklich sehr sehr geliebt hat .

                Das Goldmann Buch kann man auch zu dem Buch von "Greil Markus -Dead Elvis" einreihen ,weil das Buch ist Grottenschlecht geschrieben und zum vergessen. Mich wundert das keiner das Whats Happend Buch auch als Zeitgeschichte ansieht ,vor allem über seine Anfänge und seiner High School zeit ,denn das wird von Red W. toll erzählt wie ich meine .

                LG Rynn
                Du kannst dieses Cadillac nicht haben, er gehört mir, aber mach dir nichts daraus, ich kauf dir einen anderen.

                Kommentar

                • MissMut
                  Kennt sich hier aus

                  • 29.09.2015
                  • 54

                  #38
                  Mir geht es ja gar nicht darum, dass Elvis eine weiße Weste hatte und sie bitteschön auch behalten soll. So verblendet bin ich ja nun auch nicht
                  Es würde auch ohne diese Bücher mit Sicherheit genügend Fakten geben, die belegen, dass Elvis sein Leben gepflegt an die Wand gefahren hat.

                  Aber muss man Bücher wirklich lesen, 'weil es sie gibt' und um dann zu überlegen, ob oder wieviel davon der Wahrheit entspricht?
                  Ich finde es einfach abstoßend, wenn so rücksichtslos geschrieben wird.
                  Prominent oder nicht. Es muss doch irgendwo auch Grenzen geben.
                  Aber wenn sich damit Geld verdienen lässt... und so schließt sich dann der Kreis.

                  Die Verfasser von What happened hätten ihre Engergie besser darauf verwendet, Elvis zu zeigen, dass Freundschaft nicht von einer Geldleistung abhängt, waren aber vermutlich auf einem wie du mir so ich dir-Trip. Das Buch war dann wohl der Anfang allen Übels der weiteren Autoren den Freifahrtschein für ihre Werke gab.



                  .
                  ~ if things go wrong, don't go with them ~

                  Kommentar

                  • Tafka S.
                    Posting-Legende

                    • 22.06.2005
                    • 9754

                    #39
                    Zitat von Oliwa
                    ...so dass WH geradezu wie ein Micky Maus Heft erscheint.
                    Nein, naiv bist Du nicht, aber Dein Hang zur romantischen Verklärung von Tatsachen scheint mir doch ziemlich stark ausgeprägt...
                    Wenn die Leibwächter-Enthüllungen unter dem Deckmantel von "Wir hätten alles für ihn getan" für Dich mit einem MM-Heft vergleichbar sind (eine - ehrlich gesagt - hanebüchende Verharmlosung), dann sage mir bitte, warum sich Elvis als bekennender Comic-Leser nicht schlapp darüber gelacht hat?!

                    Auf Grund der interessanten Schreibweise
                    Dein Ernst?

                    Liegt vermutlich auch daran, das ich lieber Bücher über den echten, als über den schön gefärbten Elvis lese, der alle Menschen lieb gehabt haben soll.
                    Elvis hat nicht alle Menschen lieb gehabt. Er hasste die Menschen - und jenen, derer er habhaft werden konnte, schenkte er vor lauter Verachtung ein neues Auto!

                    Kommentar

                    • Tafka S.
                      Posting-Legende

                      • 22.06.2005
                      • 9754

                      #40
                      Zitat von MissMut
                      Es würde auch ohne diese Bücher mit Sicherheit genügend Fakten geben, die belegen, dass Elvis sein Leben gepflegt an die Wand gefahren hat.
                      Diese Ultra-Komprimierung geht mir persönlich etwas zu weit, denn "ein Leben gepflegt an die Wand fahren" ist doch etwas anderes als das, was der King geleistet hat. Und diese Leistungen kann man nicht so ohne weiteres vom Leben abkoppeln, die gehören dazu.

                      Aber muss man Bücher wirklich lesen, 'weil es sie gibt'
                      Darauf von mir ein ganz klares "Nein!". Nur ging es in diesem Fall um ein Buch, das man schon gekauft hat, aber bisher aus Sorge um die möglichen Auswirkungen noch nicht gelesen hat.

                      Ich finde es einfach abstoßend, wenn so rücksichtslos geschrieben wird.
                      Prominent oder nicht. Es muss doch irgendwo auch Grenzen geben.
                      So sehe ich es auch.

                      Die Verfasser von What happened hätten ihre Engergie besser darauf verwendet, Elvis zu zeigen, dass Freundschaft nicht von einer Geldleistung abhängt, waren aber vermutlich auf einem wie du mir so ich dir-Trip.
                      Ich glaube, das hast Du richtig erkannt. Denn auch ich merkte schnell, dass dieses Buch keineswegs auf die Lobpreisung eines Freundes ausgerichtet war (so wollten sie es nach dem 16.8.77 allerdings hinstellen), sondern auf eine Abrechnung.
                      Ein Freund, der sich auf dem falschen Weg befindet, nimmt man beiseite und sagt ihm das Notwendige unter vier Augen, damit er
                      a) nicht vor anderen in Verlegenheit gebracht/bloßgestellt wird und
                      b) so die Chance bekommt, sein Handeln zu überdenken.
                      Aber all das, was nach Meinung des Schläger-Trios nicht stimmte, an die Öffentlichkeit zu zerren, war definitiv der falsche Weg und - wichtiger noch - eines Freundes unwürdig.

                      Die Bedingungen der vorausgegangenen Kündigung waren sicher auch nicht der beste Weg, aber man hätte darauf anders reagieren können, als mit einem Skandal-Buch zu antworten...


                      Rynn:
                      Mich hat es öfters gewundert das Red W. des öfteren schrieb wie sehr er Elvis geliebt hat ,und trotzdem erzählt er dinge die man nun nicht gerade unbedingt veröffentlichen muss oder sollte
                      Ganz genau! Dieser Widerspruch zieht sich ja durch das ganze Buch und auch Sonny West gibt abwechselnd Liebeserklärungen ab oder plaudert - gelinde gesagt - froh und munter aus dem Nähkästchen...
                      Jeder Elvis-Fan kann sich ja selbst einmal überlegen, wie er es fände, wenn ein Freund über einen spricht und dabei sowohl die Stärken lobt als auch die Schwächen genüsslich hervor hebt.
                      Ein Beispiel: Elvis war ein aufrichtiger Freund, der immer für einen da war. Wenn er sich allerdings mit seinen Tabletten vollgepumpt hatte, war das anders.
                      Mag ja sein, dass es sachlich der Wahrheit nahe kam (was ich aber wie die meisten hier nicht wirklich beurteilen kann), aber als Freund würde mir so etwas nicht über die Lippen kommen. Ich wüsste, dass der zweite Teil verletzend wäre.
                      Die Wests und Hebler taten es dennoch - und wussten mMn ganz genau, warum...
                      Zuletzt geändert von Tafka S.; 24.03.2016, 10:28

                      Kommentar

                      • michael grasberger
                        Posting-Legende

                        • 16.02.2006
                        • 9974

                        #41
                        Zitat von Tafka S.
                        Wenn Du das Buch als Ganzes für glaubwürdig hältst, musst Du das natürlich auch für die Stone-Story gelten lassen.
                        ich muss gar nichts. schon mal von differenzierter sichtweise gehört?
                        dunleavy war dafür angeheuert, die erinnerungen der leibwächter in eine lesbare form zu bringen und die inhalte entsprechend sensationsgeil aufzufrisieren. mit dem ergebnis, dass wir ein buch auf niveau einer bildzeitungsreportage haben. aufgebauscht muss aber nicht erlogen heißen.

                        "We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
                        (Nick Tosches)

                        Kommentar

                        • Tafka S.
                          Posting-Legende

                          • 22.06.2005
                          • 9754

                          #42
                          Zitat von michael grasberger
                          ich muss gar nichts.
                          Niemand muss, aber ein jeder kann...

                          ...wenn er/sie mag.

                          schon mal von differenzierter sichtweise gehört?
                          Ja, ich glaube, ich hörte schon mal davon...

                          dunleavy war dafür angeheuert, die erinnerungen der leibwächter in eine lesbare form zu bringen und die inhalte entsprechend sensationsgeil aufzufrisieren. mit dem ergebnis, dass wir ein buch auf niveau einer bildzeitungsreportage haben.
                          Erscheint mir soweit sachlich zutreffend.

                          aufgebauscht muss aber nicht erlogen heißen.
                          Verstehe, was Du meinst. Und dennoch bleibt eine geäußerte Behauptung oftmals haften - ob man dabei jemandem unrecht tut, interessiert erst mal niemanden... Genau darin liegt ja auch die gefährliche Wirkung von What Happened: die Behauptungen - ob wahr oder falsch, weiß niemand von uns aus erster Hand! - stehen im Raum und prägen sich ein.
                          Um beim Beispiel Stone zu bleiben: vielleicht hat Elvis in der ersten Wut (über das Aufsetzen der Hörner durch seine Cilla) geäußert, dass man den Kerl am besten erledigen müsste; vielleicht war es ihm aber auch ernst damit.
                          Verstehst Du, worauf ich hinaus will?

                          Kommentar

                          • Gast

                            #43
                            Ich kann bei Red West keine Bösartigkeit erkennen. Auf mich wirkt er wie jemand, der einfach erzählt, wie es damals war. Und genau das ist es, was mich interessiert. Ich möchte wissen, wie die Dinge damals abliefen - ohne moralische Filter.

                            Typen wie Jerry Schilling sind mir dagegen ein Graus. Die arbeiten für EPE und verbreiten jene Märchen, die von den meisten Fans so gerne geglaubt werden. Da hört man, Elvis habe INDISCRIBABLY BLUE in einem Hotelzimmer aufgenommen und ähnlichen Käse. :traurig:

                            Aufgrund meiner Einstellung werfe ich niemandem vor, ein negatives Buch über Elvis zu schreiben. Die Begebenheiten sollten allerdings tatsächlich in der geschilderten Form stattgefunden haben. Nur so kann ich Elvis Aron Presley kennenlernen.

                            Kommentar

                            • Tafka S.
                              Posting-Legende

                              • 22.06.2005
                              • 9754

                              #44
                              Zitat von A. C. van Kuijk
                              Die Begebenheiten sollten allerdings tatsächlich in der geschilderten Form stattgefunden haben.
                              Diese Gewissheit hast Du aber weder beim "guten" Red (Elvis sah das vermutlich anders), noch beim "bösen" Jerry. Du musst (auch wenn Michael meint, dass Du garnichts musst ) Dich entscheiden, ob Du dem einen oder dem anderen vertraust.

                              Kommentar

                              • burroughs
                                Board-Legende

                                • 09.02.2004
                                • 56230

                                #45
                                hätte dunleavy das buch damals in interview-form abgetippt, wär wohl vieles anders rübergekommen
                                aber seine vorgabe war nun mal, was *reisserisches* draus zu machen, dass sich gut verkauft.. und das hat er gemacht.

                                Kommentar

                                Lädt...