... nachdem ich darauf aufmerksam gemacht wurde, daß keine Review komplett ist ohne persönliche Charakterisierung jedes einzelnen Songs der Cd durch den Rezensenten, hab ich Folgendes fabriziert, um dem genüge zu tun
1. Mysterytrain / Tigerman Jam
Die Band spielt sich warm. Das hat Groove und verbreitet gleich gute Laune …
2. Twenty Days and Twenty Nights - Take 3 ... I left my home up on the hills far behind me ...
Auf den Instrumental Jam folgt gleich das erste Highlight aus der Reihe der Balladen, die diese Cd eindeutig dominieren … nur Elvis kann mit seinem Gesang glaubhaft eine derartige Intimität heraufbeschwören, die von dem akustisch anmutenden Sound passend untermalt wird …
3. I’ve lost you - Take 1 … though you’re near me …
Ein Klassiker im ersten Durchlauf, bei dem ich die musikalische Begleitung auch sehr reizvoll finde und Elvis zeigt sich mit dieser Leistung beim ersten Take als wahrer Profi, was seine Sangeskünste anbelangt …
4. The Sound of Your Cry – Take 3 … sleep my love, as I kiss you goodbye …
Feines Take dieser Tränendrückerballade … sehr ergreifend, wie sich Elvis gegen Ende hin stimmlich in die Verzweiflung hineinsteigert, als wolle er seine Grenzen ausloten …
5. Bridge over Troubled Water –Take 1 … I will ease your mind …
Das Klavier ist hier zu meiner Freude das im Vordergrund stehende Begleitinstrument … Elvis gospelartige Interpretation kommt an Größe und Authentizität gleich nach dem Original von Simon and Garfunkel , wenn es ihm nicht sogar ebenbürtig ist … Take 1, ein erstes Herantasten, welches Großes erahnen lässt …
6. How the Web Was Woven – Take 1 … at last I’m where you want me …
Eine weitere schöne 70er Ballade mit großartiger Melodie, von Elvis bereits beim ersten Take beeindruckend dargeboten … es zeigt sich wieder seine einzigartige Stärke am Balladensektor … Gänshautfeeling pur
7. The Next Step Is Love – Take 10 … so what are we waiting for …
Ein gemeinhin sehr beliebtes Stück aus dem Repertoire des King … fügt sich ausgesprochen homogen in den Ablauf ein … als Master durch die Overdubs tendenziell zu verkitscht für meine Ohren, kommt das Take 10 hier wohltuend erdig rüber …
8. I’ll never Know – Take 1 … what fire lights a firefly …
Als Master auch ein fast schon kitschiges Lied, welches nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt … als undubbed Take 1 finde ich es durchwegs charmant …
9. Life – Take 10 … powers filled the universe, matter formed and broke the curse of nothingness …
Dieses Lied hat irgendwie was Visionäres, da es für mich unerklärlicherweise nach den 80ern klingt … vor allem das Master, aber auch dieses Take … der Text ist ziemlich außergewöhnlich und hat direkt was Prophetisch-Poetisches …
10. Love Letters – Take 1 … I’m not alone in the night, when I can have all the love you write …
Ich liebe diesen Song einfach seit dem ersten Mal, als ich ihn gehört habe. Das war die großartige Version von Ketty Lester im David Lynch Film Blue Velvet. Die streichelweiche 60er Version von Elvis erinnert eher daran, als das bluesigere Remake in den 70ern, welches definitiv zu meinen Elvis-Highlights gehört ...
11. Heart of Rome – Take 1 … in a little while you’re leaving …
Ein schwungvolles Lied mit einprägsamem Refrain … leider für mich dadurch verdorben, daß ich jedes Mal die Spaßversion von Elvis im Ohr hab, bei der er lauthals „I take a piss in every fountain“ singt ...
12. Mary in the Morning – Take 4 … nothing’s quite as pretty …
Highlightalarm, ein wunderschönes Lied in einer Interpretation, die keine Wünsche von meiner Seite offen lässt. Die Band liefert den optimalen Soundteppich für Elvis’ gereiftes Timbre, welches mich hier einfach nur verzaubert …
13. Sylvia – Take 9 … that old weeping willow seems to whisper her name …
Eine meiner Meinung nach zu Unrecht unterschätzte Ballade, die zu den wenigen aus den 70ern zählt, die ich auch gerne als Masterversion höre und deren getragene Melodie mich immer wieder in ihren Bann zu ziehen vermag … Elvis Stimme klingt bei diesem Take stellenweise heiser … man kann sich vorstellen, wie anstrengend so eine Session für die Stimmbänder gewesen sein muß, insbesondere wenn man sich wie Elvis so viel abverlangte um das optimale Take zu erzielen …
14. It’s Your Baby, You Rock It - Take 3 … it’s your heartache, you bought it …
Heitere Poppigkeit mit Ohrwurmqualitäten. Ein feines Gitarrensolo und die Harmonikaelemente kreieren ein dezentes Countryfeeling … paßt ...
15. It Ain’t No Big Thing – Take 6 … but it’s growing …
Ich bin nicht der allergrößte Countryfan … It ain’t ist jedoch ein ganz ansprechender, wenngleich etwas behäbiger Song … ich mag es wenn Elvis diese tiefe wohlklingende Resonanz mit seiner Stimme erzeugt …
16. A Hundred Years from Now … I won’t be blue…
Der Uptempo-Country-gute Laune-Bringer wird hier in nicht ganz ernst gemeinter Lässigkeit vorgetragen … Hee Haw ...
17. Tomorrow Never Comes – Take 2 … many long nights have I cried …
Der Song hat was Hymnenartiges und verfügt über eine eigene treibende Rhythmik, gegen die ein anspruchsvoller vokaler Part zu singen ist. Elvis liefert bereits beim zweiten Take eine respektable Leistung, insbesondere gegen Ende hin zeigt er eindrucksvoll, wie viel Kraft in seiner Stimme steckt ...
18. Snowbird – Take 1 … spread your tiny wings and fly away …
Leicht wie eine Feder imponiert dieser Song … man mag ihn oder nicht … ich finde es ist ein wundervolles erstes Take …
19. Rags to Riches – Take 2 … but in my heart I’d be a king …
Einer meiner Lieblingssongs vom King. Ausgesprochen schwer zu singen ist es eines jener Lieder von dieser Session, bei denen man Elvis beeindruckenden Stimmumfang am deutlichsten zu hören bekommt …
20. Where Did They Go, Lord – Take 3 … I cry out my questions , the answers are all gone …
Keiner hat Gospel je so interpretiert wie der King, absolut eigen und unnachahmlich, dem muß man einfach Tribut zollen … diese Melange aus Gospel und Blues stellt einen sehr schönen Schlusspunkt der Cd dar …