11.10.1970 - New York Times

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  • kki1
    Hat was zu erzählen

    • 30.12.2018
    • 31

    #31
    Zitat von Glen D.
    Beide Songs ein Klassiker, das ist, was zählt.


    ich schon wieder
    auf meinen LPs
    auf den alten A & B oder später Seite 1/ Seite 2
    zum Beispiel hier 2 Link

    https://www.discogs.com/de/Rufus-Hou.../4577814?ev=rr

    https://www.discogs.com/de/Elvis-Presley-Elvis-Christmas-Album/release/7476425








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    • Graves_bei_Nacht
      Gehört zum Inventar

      • 04.11.2014
      • 3873

      #32
      Zitat von kki1
      ich schon wieder
      Ja okay, ist verziehen.


      Nur: Dass eine Schallplatte zwei Seiten hat, war nicht Gegenstand hiesiger Diskussion. (Hoffe ich jedenfalls.) Was also mag uns der kki1 damit sagen?

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      • honeybee
        Board-Legende

        • 29.01.2017
        • 11654

        #33
        Graves kann auch richtig witzig sein...geil
        Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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        • Graves_bei_Nacht
          Gehört zum Inventar

          • 04.11.2014
          • 3873

          #34
          Zitat von honeybee
          Graves kann auch richtig witzig sein...geil
          Das war eigentlich nicht meine Absicht!


          Wie auch immer.


          Hier mal die einstigen SUN-Ausgaben (Schellack + Vinyl) des "Bear Cat" von Rufus Thomas. (Ein Song, den man sich auch als Elvis-Fan durchaus mal anhören sollte.)

          Wir sehen auch hier keinerlei Seitenbezeichnungen à la "A" bzw. "B":

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          • honeybee
            Board-Legende

            • 29.01.2017
            • 11654

            #35
            Zitat von Graves_bei_Nacht
            Das war eigentlich nicht meine Absicht!
            Warum glaube ich dir das? Du bist echt ein Stock. Jetzt dachte ich schon, du wärst heimlich mit trockenem Humor ausgestattet.
            Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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            • honeybee
              Board-Legende

              • 29.01.2017
              • 11654

              #36
              Liebe Admins, kann jemand diese ganzen Postings mal verschieben? Eigentlich wollte ich dann den New York Times-Artikel weiter schreiben
              Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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              • honeybee
                Board-Legende

                • 29.01.2017
                • 11654

                #37
                Fortsetzung


                Es war Elvis, der es als erster wagte Musik zu produzieren, die die Menschen mitten in ihrem Leben traf, tief in ihren Gefühlen, ja, sogar unter der Gürtellinie.
                Oh, andere Sänger taten das bereits seit Generationen, aber die waren schwarz. Sie zählten nicht, schon gar nicht auf dem Platten-Markt. Kleine weiße Mädchen in Mittel-Amerika hatten kaum Möglichkeiten, Fantasien über schwarze Männer zu entwickeln.
                Mit Elvis war das einfach. Aber gleichzeitig war es auch das Problem. Als Elvis zum ersten Mal im Fernsehen in der "Milton Berle Show" erschien, war er purer Sex. Die Gefühle, die er bei der Jugend entfachte, waren welche, die fast täglich von Eltern und Predigern und Lehrern missbilligt wurden.
                Die Kultur-Kritiker gingen hart gegen ihn vor. "Erschreckender Geschmack" schrieb ein Autor für die New York Times.
                "Ein Striptease in Kleidung" kommentierte "The San Francisco Chronicle". Amerika, eine Stimme des katholischen Glaubens, forderte das Fernsehen auf, sich von "diesem widerlichen Zeug" zu distanzieren. Ob es widerlich war oder nicht, hing vom jeweiligen kulturellen Hintergrund ab.
                Barry Hansen, ein Platten-Produzent aus LA der eine "Geschichte des Rock" für Straight Arrow Publishers (Rolling Stone-Magazin) verfasst hat, spekulierte, dass Elvis seine Performance von den Schwarzen übernommen habe, die er in den Clubs auf der Beale Street gesehen hatte. Aber Jerry Hopkins, ein Redakteur des Rolling Stone, hatte Recherchen für eine Elvis-Biografie für Simon & Schuster angestellt. Er berichtet, dass es keine Anzeichen dafür gäbe, dass Elvis jemals vor seinem ersten Bühnen-Auftritt die Beale Street besucht habe. Hopkins sagt, Elvis habe einmal Bo Diddley im Apollo Theater in Harlem während eines New York-Aufenthalts 1955 gesehen. Aber er vermutet, dass Elvis seinen späteren Performance-Stil schon als kleiner Junge auf den Volksfesten, zu denen seine Eltern ihn stets mitnahmen, abgeschaut und verinnerlicht hatte. Ich denke, die Tanzbewegungen dort waren im Prinzip sexueller Natur, wurden aber nicht als solche angesehen.

                Ed Sullivan hörte den Kritikern nur mit halbem Ohr zu, buchte Elvis - und ließ nur seinen Oberkörper filmen. Die Jugend draußen vor den Fernsehgeräten war unbekümmert: sie fragten, ob Tanzen etwas Schmutziges sei oder aber "Soll es Spaß machen? Hmm?" "Ähh...nun...äh..." sagten die Eltern "Halt den Mund und mach deine Hausaufgaben, Debby."
                Vorlaute Schreiber stellten Elvis als den Witz des Jahres dar. Sie machten sich lustig über seine vier Cadillacs und seinen violetten Lincoln und über sein Haus, das er für sich und seine Eltern gekauft hatte. Sie orakelten, dass Elvis bald in der Versenkung verschwunden sei.


                Fortsetzung folgt
                Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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                • Graves_bei_Nacht
                  Gehört zum Inventar

                  • 04.11.2014
                  • 3873

                  #38
                  Zitat von honeybee
                  ...Eigentlich wollte ich dann den New York Times-Artikel weiter schreiben
                  Der ist doch längst geschrieben!

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                  • King77
                    Board-Legende

                    • 04.08.2007
                    • 14628

                    #39
                    Auch hier wieder diverse Fehler. Zum Ersten mal im Fernsehen war Elvis in der Dorsey Show u. nicht bei Milton Berle. Bei Ed Sullivan wurde er bei den ersten beiden Shows ganz normal gefilmt. Die Story von der Hüfte aufwärts die so gerne überall zitiert wird ,traf erst bei der dritten Show am 6.1.57 zu.

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                    • honeybee
                      Board-Legende

                      • 29.01.2017
                      • 11654

                      #40
                      Hier würde ich nicht unbedingt einen Fehler sehen, Robert.
                      Der Autor schreibt, als Elvis zum ersten Mal im Fernsehen in der Milton Berle Show war, war er purer Sex.
                      Das schließt ja nicht aus, dass die Dorsey Shows zuvor gewesen sind. Und das Ding mit "From The Waist Up" : auch hier bezieht sich die Aussage nicht unbedingt auf den ersten Auftritt. Er sagt nur, dass Elvis bei der ersten Show zu sexy war. Dann kommt die Kritik, und dann schreibt er, dass er entschärft gefilmt wurde.

                      Also, hier ist es Auslegungssache.
                      Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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                      • King77
                        Board-Legende

                        • 04.08.2007
                        • 14628

                        #41
                        Wenn du mich fragst der meint gar nicht die erste Milton Berle Show sondern die zweite mit der Performance von Hound Dog. Ist aber eh egal.

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                        • honeybee
                          Board-Legende

                          • 29.01.2017
                          • 11654

                          #42
                          Ja, ist egal. Ich finde diese Fehler jetzt in dem Zusammenhang auch nicht so dramatisch, weil - wie gesagt - er ist kein Biograf und hat auch nicht diesen Anspruch.
                          Bei diesem "Fehlerlesen" geht das tatsächliche Thema etwas unter und wird zur Nebensache. Das ist schade.
                          Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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                          • honeybee
                            Board-Legende

                            • 29.01.2017
                            • 11654

                            #43
                            Fortsetzung


                            Dabei übersahen sie jedoch Colonel Tom Parker's Planungs-und Promotion-Talent. Sie rechneten nicht mit 31 Elvisfilmen in Folge; sie erahnten nicht, dass Elvis seine Koteletten ablegen und die Regeln in Mittelamerika akzeptieren würde und sich zu benehmen wüsste. Aber genau das passierte. Im Frühjahr 1958 griff die US-Army nach ihm und Elvis gab zwei Jahre lang einen vorbildlichen Soldaten ab. Nach seiner Heimkehr begab Elvis sich in eine virtuelle Abgeschiedenheit. Er posierte nicht nackt in einem Bett mit Yoko Ono; er ließ sich nicht die Zähne im "The Sands" ausschlagen; er hing nicht mit Spielern herum; er kaufte keine Bar an der Upper East Side. Auch heiratete er keines der Starlets, die er unbemerkt in Hollywood traf. Er heiratete die 18jährige Tochter eines Airforce Colonels. Mit Priscilla Beaulieu bekam er eine kleine Tochter namens Lisa Marie, jetzt 3 Jahre alt. Er lebte das privateste Leben das man nur leben kann und gab neun Jahre lang keine Konzerte.
                            Letztes Jahr als die Filmstudios entschieden, die Welt habe nun genug von den vertrauten Jugend-Streifen, die Elvis immer und immer wieder drehte, fand Colonel Parker etwas, was für Elvis eine neue Herausforderung darstellen würde. Er brachte ihn für ein Monats-Engagement nach Las Vegas und ließ ihn an drei Abenden Konzerte im Astrodom in Houston geben. Damit bot er den Leuten einen neuen Blick auf einen anderen Elvis - auf einen aus Fleisch und Blut. Wie auch immer, es spielte sich Kurioses ab.
                            Die Gegenkultur, die Elvis vor langer Zeit als eine Art Drückeberger abgetan hatte, sah nun, dass er genau dort war wo alles begonnen hatte! Kritiker des "Avantgarde" in Paris sahen "etwas Neues" in Elvis, und die Presse des US-Undergrounds machte eine politische Sache aus dem Ganzen:
                            Ed Sullivan hatte Elvis elektronisch kastriert; Uncle Sam hatte sein Haar geschnitten und Hollywood hatte ihn in dämliche Filme gesteckt. Aber ein Underground-Schreiber sagte: "Er überlebte die Kaufkraft von ganz Amerika und hielt an dem System fest".
                            Viele hoch angesehene Beobachter der Musikszene pilgerten nach Las Vegas um Elvis' dortiges Comeback im August 1969 zu sehen. Das Ergebnis war reine Anerkennung. "Da draußen war ein neuer Mann", schrieb Ellen Willis von "The New Yorker". "Elvis war glücklich und erleichtert als er sah, dass wir hinter ihm standen. Er könnte in den nächsten Monaten einen signifikanten Einfluss auf die Popmusik haben".
                            Und in der Rock-Bibel "Rolling Stone" wurde Elvis zu König David.

                            Somit wurde Elvis' Fankreis nur größer. Er hatte Mittelamerika (das ohnehin stets zu ihm gehalten hatte - egal wie er sein Haar trug), und jetzt hatte er auch noch unsere mürrische Jugendkultur.
                            Elvis war ein nationales Monument. In diesem Jahr - 15 Jahre nach den ersten düsteren Vorhersagen seines frühen Untergangs - brachte er es auf fünf Goldene Schallplatten und seine Verkaufszahlen von "Eine-Million-oder-mehr" auf 58.



                            Fortsetzung folgt
                            Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

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