Hörgewohnheiten sind wie andere Gewohnheiten auch. Wenn Du mit Jazz was anfangen möchtest, dann zieh ihn Dir jeden Tag 'ne Stunde lang rein. Dann wird's gehen. Kann aber auch jeder Vollidiot so machen.

Erfahrung???

__________________

Wer Schampus aus dem Springbrunnen trinkt, ist eh ein Vollprolet und hat's nicht besser verdient.

uuuufffff! da bin ich ja froh,dass ich eher elvis-live +- 69 höre! das war ja die zeit der studentenbewegung! also,muss ich intelligent sein

Wetten, das funktiniert nicht? Das wäre quasi eine Umerziehung. Das gibt keinen.

Na klar! Vorausgesetzt Du verschließt Dich der Sache nicht total.

Man kann sich vielleicht daran gewöhnen, damit klar kommen. Aber die ganze tiefe Schönheit dieser Musik (die es angeblich geben soll) erschließt sich einem damit auch nicht.

Aber gut, nehmen wir den umgekehrten Fall, also nicht den Schritt nach oben, sondern nach unten: Stell Dir vor, Du würdest den ganzen Tag mit volkstümlichem Schlager (ich unterstelle mal, dass Du den nicht magst) beschallt - würdest Du den nach einer Zeit schön finden, oder würdest Du zum Amokläufer?

Wie kannst Du das wissen?

Vielleicht gibt's in Deinem Leben irgendwann einen Auslöser, der dafür sorgt, dass Du Dich mit einem Musikstück dieser Richtung anfreundest und Dein Interesse geweckt wird. Dann kaufst Du Dir eine CD des Interpreten, dann kaufst Du mehr und mehr, und irgendwann bist Du total fasziniert davon und bedauerst es, dass Du kaum Leute kennst, die das nachvollziehen können.

Gewohnheiten kann man ändern...da ist etwas dran, also könnte man bei Interesse auch diese soweit verändern und "öffnen" dass einem bis dato fremde, also per se "neue" Dinge zugänglich werden.

Klar. Unser Exkurs kam ja ursprünglich zustande, weil wir uneins darüber waren, ob man nun von schlechter Musik als Fakt sprechen kann, oder ob dies letztlich nur eine subjektive Geschamcksfrage ist. Irgendwie stimmt beides. Elvis sang viel schlechter als gewohnt und trotzdem gefällt es einem...das ist nämlich komplexer als nur der reine Gesang. Die meisten Elvisfans sind nicht nur Fans der Gesangsstimme. Oh nein! Elvis ist ein Phänomen, eine Persönlichkeit, die uns auf verschiedenen Ebenen erreicht.

Ich verstehe, dass es manch einen verletzt, wenn er hören muss, dass einige Sachen, die ihm lieb und teuer sind, angeblich nicht fachlich sauber gesungen sein sollen, also in dem Sinne "schlecht" sind.

Aber das ist kein Widerspruch. Die frage wäre doch, wenn ein unbekannter, junger Musicalsänger die Lieder stubenrein vorgertagen hätte, was ja dann technisch einwandfrei gewesen wäre....der größere Spaß und das ergreifendere Moment gewesen wäre, als den wahren, aber totkranken Elvis Presley zu erleben, der zwar hier und da rumnuschelt und wegpennt...der aber mehr Charisma in Zehennagel hat, als die meisten anderen Menschen im gesamten Leib...und der soviel Erahrung und Herz hat, dass er sogar in diesem schlechten Moment noch teilweise herzergreifend ist....ich sehe diese Darbietungen sehr ambivalent...schrecklich und rührend zugleich...

__________________
Ohne Worte!

Nein, das funktioniert nicht. Jazz an sich mag ich zwar, das heißt "Swing". Aber bei fast allem was darüber hinaus geht, fällt mir zwangsläufig der Teig vom Walkbrett.

@MusicMan: Ich halte mich deswegen nicht für weniger gebildet oder schlecht erzogen