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Zitat von MusicMan
Wo steht denn, dass man sein Leben lang Maßstäbe setzen muss? Wer hat das je geschafft? Alle namhaften Künstler haben das am Anfang ihrer Karriere getan, und fertig.
Und auch später hat Elvis noch Maßstäbe gesetzt, nur halt auf anderer Ebene. Sein Stil wurde in Las Vegas kopiert ohne Ende, auch wenn das meinetwegen keinen Einfluss auf die Entwicklung der Musik gehabt hat.
Dennoch hat er weit mehr Maßstäbe gesetzt als jeder andere Künstler. Was will man denn noch von ihm verlangen? Er hat doch bereits Unmenschliches geleistet. Irgendwann muss es auch mal gut sein!
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Alle Achtung
. Gut dass dies mal so deutlich gesagt wird. Der Mann hat eine bislang unerreichte Karriere hingelegt... und auch seine Filme (die ihm selber größtenteils zu blöd waren) laufen und laufen und laufen... immer noch. Was kann man mehr wollen als Schauspieler?
Sicher, ich würde Elvis heute auch lieber mal als nicht singenden Hauptdarsteller z.B. in einer abgefahrenen Tarantino-Produktion oder in einer ambivalenten Rolle als charmanter Killer o.ä. sehen. Aber die Welt der 60er war nun mal eben voll mit Musikfilmchens der Elvis-Kategorie. Bei uns gab's die doch auch zu Hauf mit Peter Krauss, Peter Alexander, Roy Black etc. Die waren damals sehr erfolgreich und laufen auch immer noch im Fernsehen
. Zeitgeist eben.
Elvis hat in jeder seiner 3 Hauptkarrierephasen (Anfangsjahre, Hollywood-, Konzert-Jahre) Maßstäbe gesetzt, nur eben nicht immer dieselben. Er ist in allen 3 Phasen fulminant gestartet, hat ziemlich lange ein hohes Niveau halten können und ließ dann nach. Dass er in allen Phasen zuletzt nicht mehr so frisch war wie am Anfang ist doch ziemlich normal. Manche wären froh, wenn sie das auch nur einmal schaffen würden. Und zweifellos befand er sich 1977 in der Endphase seiner Concert Years. Kann man sich so sicher sein, dass er die Jumpsuits u. den 70er-Elvis nicht an den Nagel gehängt u. uns wieder mit einer neuen Phase überrascht hätte? Who knows
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Für mich trifft Guralnicks Aussage, dass man nur dann den "Fallstricken des Ruhms" entkommt, wenn es einem gelingt "sich immer wieder neu zu erfinden" - anders als Guralnick es sieht - auf Elvis zu. Es ist ihm 2mal sehr erfolgreich gelungen, sich selbst neu zu erfinden: 1960 und 1968/69.
Es greift einfach zu kurz, eine ganze Karriere in Frage zu stellen, nur weil jemand leider mit 42 verstirbt.