Zitat:
Zitat von TheKing
Das ist Harmonielehre...das faseln meine Jungs auch immer...soweit ich verstehe...passen nur bestimmte Töne zusammen..irgendwie sowas....langsam lehrne ich dazu...der Schlagzeuger spricht immer von seinen Takten 1/8 und 4/4tel Takt und triolischem Irgendwas... die Gitarristen sprechen sich in der Harmonielehre ab, das ist schon sehr beeindruckend alles... ich kenne zwar keine Noten..aber die Jungs sagen immer, dass ich es richtig mache....ich weiß nicht was, aber ich mache es einfach intuitiv aus dem Bauch heraus. Aus den Eiern und dem Bauch heraus. Anyway..das stimmt schon was der Musicman bezüglich der Harmonielehre sagt. Da gibt es Regeln. Unstrittig zwischen uns allen Dreien schewint zu sein, dass die Qualität von Musik nicht allein in der Melodiefolge zu finden ist...es kommen kleinste Nuancen zum Tragen, gerade bei gesanglicher Arbeit...Phrasierungen und Modulationen, wie Elvis sie reichlich benutzt sind ja auch im Spiel, jedes Ächzen und Seuftzen und Raunen...spielt in das Bild mit hinein....
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Genau das ist es. Das macht den Unterschied zwischen "nur richig" und "richtig und außerdem tierisch geil". Dennoch bleibt ein falscher Ton oder ein falscher Text auch dann noch falsch, wenn er mit viel Herzblut gesungen oder gespielt wird. Aus diesem Grund macht man halt einen neuen Take.
Ist doch bei einem Aufsatz auch nichts anderes: Du kannst Dein ganzes Herzblut da reinstecken, aber der Leser wird es als unangenehm empfinden, wenn er sich durch eine Flut von grammatischen und orthographischen Fehlern kämpfen muss, um Deine Botschaft zu verstehen.
Musik ist eine Form der Kommunikation, und damit diese funktioniert, hat man sich unter Musikern (und auch Musikhörern) auf ein gewisses Regelwerk geeinigt. Das ist kulturell gewachsen; in der Musik anderer Kulturen (wie der Pentatonik der Chinesen oder der 24-Ton-Musik diverser indischer oder arabischer Musikrichtungen) gelten wiederum andere Regeln. Für unseren Kulturkreis gilt nunmal die wohltemperierte Stimmung, unsere auf dem Quintenzirkel basierende Harmonielehre und die Metrik der Takte, wie wir sie kennen. Innerhalb dieses "Korsetts" herrscht noch genug Freiheit für die unterschiedlichsten Musikrichtungen, die wir aufweisen, von Klassik über Jazz über Punk bis hin zu HipHop.
Klar kann man sich darüber hinwegsetzen und diese Grenzen sprengen. Aber wenn man - wie Elvis das zeitlebens getan hat - nach diesen Regeln erstellte Kompositionen spielt und singt, dann kann man nicht einen falschen Ton als "Neuerfindung" deklarieren, sondern muss die Nummer nochmal von vorne spielen. So hat er es ja auch gemacht.