Instrumentale Overdubs ab 1969

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  • gast-20071202

    #46
    Zitat von Derek
    Es dürfte genauso sein, wie du schreibst: Elvis hat im Studio gehört, was er aufgenommen hat. Es gab einen Rough Mix, den er grundsätzlich als Marschrichtung abgesegnet hat. Das Problem aber war, dass DANACH an den Aufnahmen gebastelt wurde, und die Sachen hat er nicht jedes Mal abgesegnet.
    Okay, das wäre dann aber, wenn, sicherlich sein Fehler gewesen. Ansonsten konnte man an den fertigen Mixes nachträglich nicht mehr sooo viel machen. Die Sachen wurden (für Single) gemastert, wurden komprimiert ohne Ende und wurden vor allem wurden sie: Mono ... Und wenn, wie Bill Porter es gemacht hat, aus Stereo-Versionen Mono-Versionen gemischt werden (ein sog. "fold down"), dann erscheinen Anteile, die ursprünglich mal in beiden Kanälen waren (wie die Stimme des Sängers) in der Mono-Version lauter als der Rest.

    Wenn Elvis also seinen neusten Hit im AM-Radio und/oder von Single (beide Mono) gehört hat, dann ist er möglicherweise deshalb durch die Decke gegangen. Aber das sind technisch bedingte Sachen. Da ist niemand nachträglich hingegangen und hat zu seinen Ungunsten etwas verändert. Außerdem war es in den 60ern generell Gang und Gäbe, den Sänger lauter als den Rest zu mischen. Vor allem: Wenn es ihm aufgefallen ist und er es bemängelt hat, bestenfalls natürlich an entsprechender Stelle, hätten einfach irgendwann Konsequenzen folgen müssen, um seinen Bedenken und seiner Forderungen, etwas daran zu verändern, glaubhaft Nachdruck zu verleihen.

    Generell wäre es einmal wichtig und interessant zu wissen, um welche Songs es genau ging.

    Zitat von Derek
    "It's Now Or Never" beispielsweise musste zweimal nachgebessert werden. Und Elvis musste sich hierzu den blöden Spruch von RCA anhören, dass es womöglich an Elvis Plattenspieler läge, dass der Sound ein anderer ist als im Studio.
    Womit sie sicherlich absolut Recht hatten.

    Zitat von Derek
    Es hat ihn interessiert. Es hat ihn zum Teil frustriert. Und anscheinend sind bestimmte Stücke so auf den Markt gekommen, wie er sie nicht mochte. Desinteresse möchte ich Elvis nicht unterstellen. Eher Resignation.
    Hmmh, naja ... Resignation kommt von Frust, und Frust kommt von enttäuschter Erwartungshaltung. Und daran hätte sich etwas ändern lassen, nämlich indem er einfach hingegangen wäre und gesagt hätte: "Leute, ich bin hier der King, ihr macht, was ich will, oder ich wechsel erst die Verantwortlichen aus und dann die Plattenfirma." Hat er aber nicht. Insofern finde ich die Diagnose Resignation etwas voreilig. Oder man müsste fragen, an welcher Stelle in seinem Leben / seiner Karriere er resigniert hat ...

    Edit: Außerdem ist das Ganze hier ziemlich off-topic, da es ja um die "Instrumentalen Overdubs nach 1969" gehen soll ...
    Zuletzt geändert von Gast; 24.09.2007, 23:19

    Kommentar

    • Derek
      Gehört zum Inventar

      • 03.06.2007
      • 3189

      #47
      Das klingt alles sehr vernünftig. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du nicht Elvis' Einflussmöglichkeiten überschätzt. Im Studio war er meistens der richtungweisende Produzent. Aber sobald er raus aus dem Studio war, war er nur noch ein Rad in der Maschinerie - und andere saßen am längeren Hebel. Das Konzept "Elvis Presley" sah nämlich vor, dass alles weitere stets über den Colonel bzw. von ihm authorisierte Personen lief. Und wenn ich die Biografen richtig verstanden habe, war sich Elvis nicht immer sicher, dass die in erster Linie seinem persönlichen Interesse dienen wollten.

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