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Elvis Presley Elvis Presley - Nachrichten | Aktuelles | Wissenswertes | Bemerkenswertes
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  #41  
Alt 22.01.2007, 23:33
gast-20071202
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Manhattoe Beitrag anzeigen
1971 weht ein neuer, wenn auch kein frischer Wind durch Elvis Songs: seine Stimme spricht von Einsamkeit, Enttäuschung und Zweifeln wie nie zuvor.
Abgesehen davon, dass ich persönlich (inzwischen) vorsichtig wäre mit dem Wort "nie" , kann ich auch diese Ansicht, dass 1971 eine Wende hin zu den Themen "Einsamkeit, Enttäuschung und Zweifeln" bedeutet hätte, nicht wirklich teilen.

Abseits der Frage, wann etwas unter welchen Umständen veröffentlicht wurde (richten wir uns einmal danach, wann etwas tatsächlich aufgenommen wurde), hat das Jahr 1970 mindestens genauso viele Titel zum Thema zu bieten:
  • Twenty Days And Twenty Nights
  • I've Lost You
  • The Sound Of Your Cry
  • (The Fool)
  • Bridge Over Troubled Water
  • How The Web Was Woven
  • I'll Never Know
  • (Mary In The Morning)
  • (You Don't Have To Say You Love Me)
  • Just Pretend
  • When I'm Over You
  • I Really Don't Want To Know
  • Tomorrow Never Comes
  • Make The World Go Away
  • Funny How Time Slips Away
  • There Goes My Everything
(In Klammern Songs, die ein entsprechendes Thema haben, aber nicht so klingen bzw. umgekehrt.)

Und zum Thema "nie zuvor": Auch From Elvis In Memphis und Back In Memphis enthielten nicht gerade wenige Songs zum Thema "Einsamkeit, Enttäuschung und Zweifeln".

1971 hingegen:
  • Early Morning Rain
  • (It Won't Seem Like Christmas)
  • (Holly Leaves And Christmas And Christmas Trees)
  • (I'll Be Home On Christmas Day)
  • Help Me Make It Through The Night
  • Until It's Time For You To Go
  • (It's Still Here)
  • (I'll Take You Home Again Kathleen)
  • (I Will Be True)
  • I'm Leavin'

(In Klammern Songs, die nicht ganz ins Schema passen, weil sie entweder einem gewissen Genre (in diesem Falle Weihnachten) zuzuordnen sind, oder aber vermutlich nicht für die Veröffentlichung gedacht waren. Eine zugegeben schwammige Einteilung, man kann es sehen, wie man möchte.)

He Touched Me hingegen offenbart sich mir - je öfter ich es höre, umso deutlicher - immer mehr als eines von Elvis' zuversichtlichsten Alben überhaupt. Das zuversichtlichste der 70er ist es in jedem Fall. War How Great Thou Art noch fast so etwas wie ein Konzeptalbum zum Thema "Suche nach Gott und der eigenen Bedeutung" mit einem über weite Strecken geradezu mystisch anmutenden Unterton, so ist He Touched Me fünf Jahre später der Ausdruck einer beendeten Suche.

Es spricht geradezu zu einem: "Hier stehe ich, hier bin ich angekommen." Die Songs sind angefüllt von einem lebendigen "Im Leben Stehen", voller Einwürfe und Erkenntnisse: "He touched me!", "I've got confidence!", "Seeing Is Believing!", "He is my Everything!", "There is no God but God!" und "Reach Out To Jesus!". Das Album ist ein einziges musikalisch-spirituelles Ausrufezeichen. Zwischendrin Erkenntnisse, nicht über das Verlorensein, sondern über das Finden: "Amazing Grace, oh how sweet the sound / That saved a wretch like me!", "Lead me, guide me along the way / For if you lead me, I will not stray ..." Deutlicher geht es fast kaum. Bei allem, was über das Jahr 1971 bisher gesagt wurde: Mehr als That's The Way It Is und Elvis Country versprüht dieses Album Zuversicht - eine ansteckende Zuversicht, wenn man einmal genau hinhört.

Gleichzeitig halte ich es, neben Elvis Is Back! für eines der am besten gesungenen Alben aus einer Session. Es ist, wie Elvis Country, und anders als That's The Way It Is mit seinem Studio-/Live-Mix (ein Song sogar ein gefakter Live-Titel), hervorragend produziert und von einer beeindruckenden Konsistenz, ähnlich ansonsten nur den Klassikern From Elvis In Memphis und "Country". Und anders als dieses entstand es nicht nebenbei, sondern war als Gospel-Album geplant und ausgeführt, ebenso wie das Christmas-Album.

Also, ich weiß beim besten Willen nicht, was es unter musikalischen wie unter produktionstechnischen Aspekten an 1971 eigentlich zu "meckern" gibt.


Geändert von gast-20071202 (22.01.2007 um 23:50 Uhr) Grund: Formatierung/Rechtschreibung
Alt Alt 22.01.2007, 23:33
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  #42  
Alt 24.01.2007, 15:59
Manhattoe Manhattoe ist offline
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Themenstarter
 
Registriert seit: 04.07.2005
Ort: Shiver Valley
Beiträge: 235
Manhattoe Renommee-Level 6%Manhattoe Renommee-Level 6%Manhattoe Renommee-Level 6%
Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Also, ich weiß beim besten Willen nicht, was es unter musikalischen wie unter produktionstechnischen Aspekten an 1971 eigentlich zu "meckern" gibt.
Ich betone noch einmal, dass es mir beim Vergleich 1970-1971 (und darauf spitzt sich dieser Thread derzeit zu) nicht um besser/schlechter, sondern um das Anderssein geht. Im Grünen empfanden es einige User gar als Affront, das Jahr 1971 näher unter die Lupe zu nehmen, da sie, ich weiß nicht wieso, Schlechtmacherei befürchteten. Das liegt mir völlig fern.

Dein Posting bietet insgesamt aber einen guten Ansatz, um in die von mir erwähnte Detailarbeit einzusteigen. Wir haben ja bereits erkannt, dass man mit pauschalen "Ganzjahresurteilen" nicht weiter kommt.

Tatsächlich ist für mich bei der Klärung des Phänomens 1971 das Wie wichtiger als das Was. Du verweist völlig zu Recht darauf, dass das Thema Verlust im Jahre 1970 bereits in den Songtexten vertreten war. Ich schrieb aber, "1971 weht ein neuer, wenn auch kein frischer Wind durch Elvis Songs: seine Stimme spricht von Einsamkeit, Enttäuschung und Zweifeln wie nie zuvor." Es geht mir in erster Linie um Elvis Interpretation des Themas, nicht um das Thema selbst. Hier sehe ich auch den entscheidenden Unterschied zwischen den Jahren 1970 und 1971, und das tust Du wohl auch, denn sonst würdest Du nicht schreiben: "Soweit mich meine Erinnerung nach annähernd 25 Jahren, in denen ich exzessiv Elvis gehört habe, aber nicht täuscht, singt er 1971 nicht schlechter als 1970, sondern im Gegenteil eher (deutlich) besser." Ich würde das jetzt so nicht unterschreiben (Du hältst Dir ja auch ein rhetorisches Hintertürchen offen), aber wir sind uns einig, dass Elvis 1971 anders sang als 1970.

Fangen wir mal mit Deiner Liste an. Einige Titel hast Du ja wohlweislich in Klammern gesetzt, denn sie klingen, wie Du schreibst, einfach nicht traurig (und sind es vielleicht auch gar nicht, s.u.):
  • Twenty days and twenty nights - Just pretend - Mary in the morning - I'll never know - Bridge over troubled water - Funny how time slips away - There goes my everything
Thematisch mögen diese Songs zwar alle mehr oder weniger mit Verlust zu tun haben (häufig sind es allerdings die "anderen", die verlassen wurden, zB Twenty days and twenty nights, Just pretend, The sound of your cry), aber kommen Gefühle wie Verlassenheit, Enttäuschung oder Verzweiflung durch Elvis Interpretation zum Ausdruck? Eher im Gegenteil, zumal die meisten Songs auch Einsicht in falsches Handeln und Rückkehr ins Glück thematisieren (Twenty days and twenty nights, Just pretend), oder Stärke und Zuverlässigkeit (Bridge over troubled water) oder eine (bitter-)süßen Zustand der Zufriedenheit und Hingabe beschreiben (Mary in the morning, I'll never know). In Funny how time slips away ist der Verlassene längst über die Trennung hinweg. Seine Gefühle für die Ex sind von Zynismus und (möglicherweise) Rachegedanken geprägt, aber der lockere Ton, in dem diese Country-Ballade gesungen ist, macht es unmöglich, sich einen leidenden Menschen vorzustellen. Make the world go away beschwört bessere Zeiten, aber auch hier fehlt emotionaler Tiefgang, und gleiches gilt für There goes my everything. Interessant ist im letzten Fall auch, dass Elvis zur gleichen Melodie ein Jahr später He is my everything singt, und den völlig anders gearteten Text (s. Dein Posting) nahezu identisch intoniert. Bei You don't have to say you love me schließlich zeigt sich, wie Text und Elvis Interpretation nur schwer zueinander finden. Elvis interpretiert zB die Zeile "All that's left is loneliness, there's nothing left to feel" keinesfalls so, als wäre er (bzw das Lied-Ich) einsam bzw unfähig noch etwas (Positives) zu fühlen. Und When I'm over you: erwähnte nicht sogar kürzlich jemand diesen Song als Kandidat für das traurigste Elvis-Lied. Tut mir leid, kann ich nicht verstehen. Wenn der Text auch einige Phrasen bietet, die von Dunkelheit, Tränen etc erzählen, so bleiben es doch eben Phrasen, denn der Song klingt in seiner flotten Darbietung nicht ansatzweise nach depressiven Gefühlen.
  • I've Lost You - I really don't want to know - Tomorrow Never Comes
I've lost you signalisiert das Thema bereits im Titel. Hier nimmt der Verlust die Form des schleichenden Todes einer Beziehung. Von Trennung ist zwar nicht die Rede, die Beziehung "funktioniert" nach wie vor, aber Liebe und Leidenschaft haben sich irgendwann verflüchtigt. An sich eine traurige Kiste, die wohl jeder irgendwie auch nachvollziehen kann, aber hört man in Elvis Interpretation wirklich die Wehmut, die der Text suggeriert? Das satte, etwas süßliche Arrangement des Songs, bei dem viel zu dick aufgetragen wurde, trägt weiter dazu bei, dass die emotionale Wirkung oberflächlich bleibt. Zudem wird eine Dramatik aufgebaut, die die intime Reflektion zerstört. Elvis Gesang gefällt mir bei den vorliegenden Outtakes (#1 und #6) wegen der größeren Zurückhaltung auch besser, aber offensichtliche gefiel ihm selber der druckvolle Vortrag im Master Take (#7) besser.
Viel überzeugender wirkt da I really don't want to know, wo Elvis bereits in den ersten Zeilen eine große Verletztlichkeit und nagende Zweifel in der Form von Eifersucht hörbar macht.
Tomorrow never comes ist voll von Fatalismus, der derart intensiv dargeboten wird, dass die Ausweglosigkeit (der wie-auch-immer gearteten) Situation fast greifbar wird.
Last, but not least möchte ich hier noch Where did they go Lord hinzufügen. Elvis interpretierte diesen Song mit großer Hingabe. Es ist eines der wenigen Lieder (vier, eigentlich eher drei) des Jahres 1970, bei denen ich vergesse, dass Elvis ein Unterhaltungskünstler war, dem es gelang, Songs so emotional aufzufüllen, dass man glaubt, es seien seine eigenen Gefühle. Aus Where did they go Lord aber treten Gefühle wie Wehmut, Verzweiflung und Verlust plastisch hervor. Allerdings bleibt anzumerken, dass dieser Song im September 1970 aufgenommen wurde, und da tickten die Uhren möglicherweise schon anders als im Februar, Juni, Juli oder Anfang August.

Ich schätze an dem Jahr 1970 die Vielseitigkeit, die Elvis an den Tag legte, aber emotionaler Tiefgang war in jenen Tagen nicht seine Stärke bei der Songinterpreation. In dieser Hinsicht schneidet er 1971 deutlich besser ab, und aus diesem Grunde formulierte ich auch die provokante These, dass Elvis 1970 an einem Gospelalbum gescheitert wäre. 1970 lief für ihn einfach alles zu gut, er war auf dem Gipfel, und in jenem Moment dort war für Gefühle wie Zweifel, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit (noch) kein Platz (und wohl auch keine Zeit).

Die o.a. Vorzüge des jahres 1971 werde ich in einem späteren Posting noch weiter ausführen, damit dieses hier nicht noch länger wird. Vielen Dank an alle, die bis hier durchgehalten haben.

Off-Topic:

Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Abgesehen davon, dass ich persönlich (inzwischen) vorsichtig wäre mit dem Wort "nie" […]
Es gibt aber einen Unterschied, ob man "nie zuvor" und "nie wieder" schrub©©®.
  #43  
Alt 24.01.2007, 22:41
gast-20071202
Gast
 
Beiträge: n/a
Auf dieses Posting (in diesem inzwischen vermutlich bereits zu einer Art "Privat-Diskussion" mutierten Thread) muss ich noch antworten, aber heute wird das, fürchte ich, nichts mehr. Aber da sich die Unterhaltung m. E. lohnt, weil sie sehr fruchtbar ist, will ich das auf jeden Fall bald nachholen.
  #44  
Alt 24.01.2007, 22:54
Manhattoe Manhattoe ist offline
Foren-Profi
Themenstarter
 
Registriert seit: 04.07.2005
Ort: Shiver Valley
Beiträge: 235
Manhattoe Renommee-Level 6%Manhattoe Renommee-Level 6%Manhattoe Renommee-Level 6%
Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Auf dieses Posting (in diesem inzwischen vermutlich bereits zu einer Art "Privat-Diskussion" mutierten Thread) muss ich noch antworten, aber heute wird das, fürchte ich, nichts mehr. Aber da sich die Unterhaltung m. E. lohnt, weil sie sehr fruchtbar ist, will ich das auf jeden Fall bald nachholen.
Prima. Und danke. Echt schade, dass die Beteiligung so dürftig ist.
Das Thema interessiert wohl niemand außer uns.

Ich habe hier noch einiges zu schreiben, bin mit Zeit aber gerade auch nicht gesegnet in diesen Tagen. Aber ich bleib dran.

  #45  
Alt 25.01.2007, 14:48
sgtpepper1983 sgtpepper1983 ist offline
Ganz neu hier
 
Registriert seit: 25.01.2007
Beiträge: 7
sgtpepper1983 Renommee-Level 0,4%
Endlich mal eine wirklich interessante Diskussion.
Auch weil sie mit einem Thema einhergeht, was mich schon länger beschäftigt: der eindeutige Niedergang von Elvis' Stimme nach 1970.
Was dieses Phänomen so interessant macht, ist die Tatsache, dass es sich nicht (zumindest "nur") um einen Fall physischen "Abriebes" einer Stimme zu handeln scheint, sonder um einen bewussten Vorgang genügsamer Schludrigkeit. Das lässt sich daraus herleiten, da es einen Abfall vergleichber mit dem von 1970 zu 1971 danach nicht mehr gab. Bei alleiniger physischer Erschöpfung hätte seine Stimme kontinuierlich bis zum Ende abbauen müssen. Das tat sie aber nicht. Nach 1971 gab es kaum eine stimmliche Veränderung bei Elvis. Der Knackpunkt war wohl tatsächlich der Jahreswechsel 70/71. Wie Manhattoe schon erwähnte, gibt es einen eklatanten Unterschied zwischen der Elvis Country - und der He touched me - Stimme (besonders erkennbar bei dem Song "Seeing is Believing": so hat Elvis vorher einfach nicht gesungen!) Ich habe lange überlegt, was es denn genau ist, was so anders scheint als vorher, und bin zu einem Schluss gelangt, der etwas mit Aggresivität zu tun hat. 1968, 1969, 1970 war Elvis ein Mann, der angriff. Man kann sagen er eroberte sich mit Gewalt den Throm zurück. Nun gibt es den Spruch: ein Amt zu bekommen, ist schwieriger als es zu halten. Elvis hatte aber nicht einmal etwas zu halten, denn im Jahr 1971 war er wieder der (alleinige) König. 1971 ist er zu einer lebenden Legende geworden. Der Leistungsdruck war weg. Man vergleiche: See See Rider auf On Stage und den selben Song auf dem Aloha from Hawaii Konzert. Die erste Darbietung ist die eines Blues, Rock, Soul-Sängers dessen Stimme auf dem Höhepunkt ihrer Leistungfähigkeit war, und der sein Publikum erstaunen wollte. Die zweite ist die Vorstellung eines Mannes, der genau weiß, dass das Publikum weiß, wie er See See Rider singen könnte oder zumindest konnte. Es ist eine Legende, die sich selber imitiert. Mehr war nicht nötig, sein Platz unstrittig.
Wie großartig wäre Burning love im Jahr 1970 geworden...
1071 war der professionelle Druck verschwunden, wurde jedoch ersetzt durch einen erheblichen persönlichen. Und ich denke genau das ist es: eine wachsende Desillusionierung gepaart mit trauriger Introvertiertheit und vor allem fehlenden Leistungsdrucks. Was im Englischen als dieses "wobble" in Elvis späterer Stimme benannt wird, ist ja nichts anderes als ein, im Gegensatz zu früher, im Kehlkopf erzeugtes Vibrato. Dieses ist übertragbar auf Elvis Stimme im Allgemeinen: Holte er seine Stimme die drei Jahre bis 1970 tief aus dem Bauch, so wird ihm dieses ab 1971 zu anstrengend und er beginnt mit seiner "knödeligen" Kopfstimme.
Alles in allem, um auch wieder zum Thema zu kommen: Elvis wollte ab 1971 die nötige Energie nicht mehr aufbringen, um zu neuen gesanglichen Höhepunkten zu gelangen.

Geändert von sgtpepper1983 (25.01.2007 um 14:50 Uhr)
  #46  
Alt 25.01.2007, 15:37
gast-20080405
Gast
 
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Zitat:
Zitat von sgtpepper1983 Beitrag anzeigen
Alles in allem, um auch wieder zum Thema zu kommen: Elvis wollte ab 1971 die nötige Energie nicht mehr aufbringen, um zu neuen gesanglichen Höhepunkten zu gelangen.
Weil er mit seiner Rolle als Studiokünstler abgeschlossen hatte. Vorbei waren die leidenschaftlichen Sessions bis ca. 1962 und dann nochmal 1969, bei denen es Elvis wichtig war, was er ablieferte und wie es abgemischt und veröffentlicht wird. 1971 hatte er andere Sorgen: Er merkte, dass Tour-Alltag und Familie sich nicht vertragen und dass er seine Familie wohl oder übel zugunsten des Berufs opfern muss. Live war er noch voll da, weil es ihm Spaß machte. Die Studioarbeit allerdings wurde zur reinen Pflichterfüllung. Vorbei waren die Zeiten, als ihm selbst(!) der 30. Take immer noch nicht gut genug war. Langfristige Verträge waren für Elvis auf Dauer noch nie förderlich (Hollywood, Las Vegas, RCA ...), wenn nicht sogar reinstes Gift. Elvis war einer, dem man hin und wieder mal in den Hintern treten musste und mit neuen Sachen konfrontieren musste. Leute wie Seve Binder oder Chips Morman erkannten das und praktizierten es auch. Wenn man die Studiogespräche von 1969 mal verfolgt, merkt man, dass Chips Morman Elvis manchmal ganz schön ran nimmt. Von Felton Jarvis hört man derartiges fast nie.
  #47  
Alt 25.01.2007, 15:59
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TheKing TheKing ist offline
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Weiter, weiter , weiter! Now your talkin`business, das sind die Sachen, die ich wissen will! Wir können alsoden Scheitelpunkt Elvis`Karriere und seinen persönlichen Knackpunkt 1971 festmachen, abda lies er sich beruflich also künstlerisch und menschlich im Hinblick auf den Tablettenkonsum gehen. Sehr schön finde ich, wie das hier direkt an der Gesangstechnik nachvollzogen wird und ich finde das ist analytisch sehr interessant.

Beeing on Top of the world und trotzdem nicht glücklich,das hat ihn gebrochen. Was sollte er noch erreichen? Wo das Glück suchen? Was ihm am meisten Spaß machte: Livekonzerte, die Aufregung, der Austtausch der Energien. Elvis und der Colonel hatten ein Riesenimage geschaffen, den größten Weltstar aller Zeiten, den Abend für Abend zu geben was für eine Rosskur...das ging nur mit den Medikamenten. Sein Seelenheil hat er so nicht gefunden. Also würdet ihr sagen um 1971 hat er die Hoffnung verloren, irgendwo tief insich drinnen?
  #48  
Alt 25.01.2007, 16:12
gast-20080405
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Zitat von TheKing Beitrag anzeigen
Also würdet ihr sagen um 1971 hat er die Hoffnung verloren, irgendwo tief insich drinnen?
So würde ich es nicht ausdrücken. Zwar fühlte er sich nicht wohl in seiner Haut, suchte sowas wie seinen Platz im Universum, aber die, die Einfluss auf ihn hatten, verstanden das nicht und unterstützten ihn auch nicht dabei. Business as usual war angesagt. Der Goldesel Elvis kackte wieder/noch viele Goldstücke, sein Umfeld lebte bei ihm wie die Made im Speck und niemand sah Anlass für eine Veränderung. Allein schaffte es Elvis nicht, da er nicht mal genau wusste, nach was er suchte. Larry Geller war da leider die falsche Person, um berufliche Veränderungen durchzubringen. Auch das Management sah keinen Anlass dazu. Das Geld floss noch im Übermaß - alles andere war für Colonel & co. zweitrangig. Wieso ließ man nicht, wie 1969, andere Produzenten zu? Zusammenarbeit mit anderen Künstlern (in der Art. Johnny Cash/Bob Dylan) ? Der Colonel duldete noch nie einen zweiten Künstler auf gleicher Ebene wie Elvis. Das war pure Dummheit und einer der größten Fehler in Elvis' Karriere.
  #49  
Alt 25.01.2007, 16:27
gast-20071202
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Zitat von TheKing Beitrag anzeigen
Weiter, weiter , weiter! Now your talkin`business, das sind die Sachen, die ich wissen will! Wir können alsoden Scheitelpunkt Elvis`Karriere und seinen persönlichen Knackpunkt 1971 festmachen, abda lies er sich beruflich also künstlerisch und menschlich im Hinblick auf den Tablettenkonsum gehen. Sehr schön finde ich, wie das hier direkt an der Gesangstechnik nachvollzogen wird und ich finde das ist analytisch sehr interessant.
Ja, nur leider grundlegend falsch. Elvis sang unter technischen Gesichtspunkten ab 1971 bedeutend besser als in den Jahren davor (Mitte 1968 bis Herbst 1970). Die Bemerkungen bzgl. einer "knödeligen Kopfstimme" sind einfach nur Blödsinn. He Touched Me ist, im Gegensatz zu vielem aus dem Jahre 1970, ausgezeichnet gesungen. Mehr dazu in Bälde in diesem Thread ...
  #50  
Alt 25.01.2007, 16:36
Manhattoe Manhattoe ist offline
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Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Ja, nur leider grundlegend falsch. Elvis sang unter technischen Gesichtspunkten ab 1971 bedeutend besser als in den Jahren davor (Mitte 1968 bis Herbst 1970). Die Bemerkungen bzgl. einer "knödeligen Kopfstimme" sind einfach nur Blödsinn. He Touched Me ist, im Gegensatz zu vielem aus dem Jahre 1970, ausgezeichnet gesungen. Mehr dazu in Bälde in diesem Thread ...
Ich bin auch der Meinung, dass Elvis 1970 klarer singt als 1971, und ich kann auch die Ausführungen zum "Knödeln" sehr gut nachvollziehen. Man braucht nur auf Worte wie "there", "never", "bear" zu achten, um zu hören, wie wackelig und maulig Elvis 1971 häufig singt. Bei einigen Songs passt das aber sehr gut, bei anderen wiederum nervt es nur.
Eine gewisse "Schludrigkeit" bei der Phrasierung ist auch nicht zu leugnen. (Dazu später mehr, aber erst muss ich, wie o.a., die Vorzüge einiger 71er Balladen preisen.)

Umso mehr freue ich mich auf Dein angekündigtes Posting, und v.a. darüber, dass dieser Thread endlich ein bisschen Fahrt aufnimmt.

Geändert von Manhattoe (25.01.2007 um 16:40 Uhr)
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1971, between, years


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