Das ist überhaupt nicht haarsträubend sondern sehr war. Krankhafte Verehrung führt bei vielen Objekten der Begierde zur mangelnden Selbstreflexion und persönlichen Weiterentwicklung. Wie soll man noch wachsen, wenn alles nur abgenickt wird, wenn einem Fehler dadurch vielleicht gar nicht bewusst werden, weil alles in einen schönen Schein verpackt ist?
Die Quittung kommt dann vielleicht irgendwann, aber dann ist der Zug schon abgefahren. Elvis ist da ein schönes Beispiel für.

Dass Elvis an diesem "Zuviel" an Verehrung zu einem gewissen Grad zerbrochen ist, ist durchaus eine legitime Feststellung, die gut begründet werden kann, aber halt keine Schuldzuweisung. Das ist der feine Unterschied, den Du mal sehen solltest, bevor Du auf Leute los gehst, die sachlich in diese Richtung argumentieren, Herr Stutz.

... ich persönlich mache auch keine Schuldzuweisung ... es hat sich aus der Situation heraus wahrscheinlich überwiegend auf dem Boden von Elvis eigener Persönlichkeitsstruktur ganz einfach eine ungünstige Dynamik entwickelt ... dem war so ... niemand hat Schuld daran ...

Genau so habe ich das auch verstanden, ich wollte nur dem sich anbahnenden Falschverstehen dieser Aussage durch jemand anders vorgreifen, doch leider ohne Erfolg.

Krankhafte Verehrung, viel Rummel um die eigene Person, das kann an einem selbst tatsächlich zu negativen Dingen führen. Kann, muss aber nicht!
Allerdings würde ich es mir auch nicht erlauben krankhafte Verehrung mit Liebe gleichzusetzen. Das hat mit Liebe nichts mehr zu tun...das ist mehr "Helden- und Legendenverehrung", sowie übertriebener Personenkult.

ich weiß Musicman

Also wenn ich mich in Elvis Situation versetze......ich weiss selbst, dass ich nicht mehr in Form bin, ich weiss dass es mir anzusehen ist, ich fühl mich nicht besonderst wohl........dann geht man da raus und obwohl man wie eine Packung Quark auf der Bühne hängt, kommen diese schreienden Fregatten und machen sich vor Extase in die Miederhosen, weil sie ein Stück Stoff von mir bekommen......das ist doch grotesk. Wie soll man denn sowas noch verpackt kriegen?

Man kann beobachten, dass sich - nicht nur bei Elvis, sondern auch bei jedem anderen sehr erfolgreichen Star - die Anhängerschaft grob in drei Kategorien einteilen lässt:

- Die eher stillen Fans, die sich jeweils die aktuelle Platte kaufen und ein Konzert besuchen, wenn es in der Nähe stattfindet
- Die großen Fans, die jede Platte und jedes Buch kaufen, sich sehr gut mit dem Werk und Leben ihres Idols auskennen und für ein besonderes Konzert auch mal eine weite Reise auf sich nehmen
- Die Fanatiker, die jeden Schnipsel sammeln, ihrem Idol nachreisen, teilweise sogar nachstellen, und auf jede Kritik an dem Objekt ihrer Verehrung grob bis militant reagieren

Daher ist es schwer, von "den Fans" zu reden. Elvis war ein größerer Star als die meisten anderen, deswegen sind auch die Auswüchse größer. Und er hat - bedingt durch viele Faktoren - eine Menge Fans der dritten Kategorie mobilisiert, bis heute. Das liegt insbesondere daran, dass viel in ihn hereininterpretiert wurde und wird, das er nie war und auch nie sein wollte (Rebell, Kulturrevoluzzer, Halbgott).

ja Mann, das haben sie, bei Harald Juhnke auch gemacht um mal ein anderes Beispiel zu nennen.......

Eine Sorte Fans wurde vergessen, nämlich die, die auch alles sammelt aber nichts besseres zu tun hat, als aus Langeweile und Profilierungssucht, das Werk eines Künstler bis ins kleinste Detail auseinander zunehmen. Und wehe es schreibt jemand mal was positives...dem wird versucht, seine rosaeingefärbte Brille, auch wenn sie noch eher von kleinem Kaliber ist, herunterzureißen.

Der Fanatismus kann nämlich zwei Seiten haben.