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Zitat von TheKing
Nun empfinde ich Deine chreibweise als sehr offen. Mir gelingt es einfach nicht, mir eine so reine, schöne Legende zusammenzureimen und sie dann auch noch zu glauben. Ich bin ein sehr intuitiver und emotionaler Mensch. Ich gehe in vielen Dingen eher nach einem Bauchgefühl, als nach reinem Intellekt. Ich weiß ein eher weibliches Prinzip, aber ich bin auch von einer Frau großgezogen worden. ![Grinsen](/images/smilies/biggrin.gif) Ich spüre diese imense Traurigkeit und Melancholie der späteren Jahre...Elvis muss auch sehr sensibel und einfühlsam gewesen sein, wie könnte er sonst so feine Nuancen in seinen Gesang bringen? Wenn wir ihm zuhören wissen wir wie fein er getunt war. Vieles an Herzensbildung habe ich von ihm gelernt. Es hat mich Jahrzehnte gekostet zu verstehen was er da alles hineingelegt hat, ich war ja auch zu klein, um wahre Liebeslieder zu verstehen, oder bestimmte Gefühle zu kennen, die in den Liedern vorkommen. Wo war ich? Ach ja: Elvis war also auch ein feinfühliger, emotionaler Mann...wie ich auch... ![Peinlich](/images/smilies/redface.gif) ...ich weiß, dass dies bedeutet, dass man zwar zu Emphatie und genauer Wahrnehmung fähig ist, aber eben auch, dass man mehr zu leiden hat, weil amn eben "mehr" empfindet.
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Alles richtig, aber Dir ist doch klar, dass ein Sänger auch ein Stück weit Schauspieler ist, oder? Was er da so tief und feinfühlig interpretiert, muss nicht sein eigenes, privates Empfinden sein. Geht auch gar nicht: Elvis hat doch etwa 800 Songs gesungen, aber nur 42 Jahre gelebt. Wann soll er das alles erlebt haben, wovon er sang?
Elvis' großartige Eigenschaft als Interpret war, dass er sich für die 3 Minuten eines Songs voll da reinsteigern konnte, dass er das gerade innerlich tatsächlich durchmachte, und Dir obendrein das Gefühl gibt, er singt nur für Dich. Er war ein genialer Kommunikator. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, das alles für bare Münze zu nehmen. Einfaches Beispiel: Er hat die Songs "I'm not the marrying kind" und "Never say yes" sehr überzeugend gesungen, trotzdem hat er nicht allzu lange Zeit später geheiratet. Hat er uns jetzt in seinen Songs belogen und betrogen? Nein. Ebenso erwarte ich von einem Schauspieler, der einen Mörder darstellt, ja auch nicht, dass er vorher wirklich mal jemanden umgebracht hat.
Zitat:
Wenn Elvis das Leben losgelassen hat, dann nicht weil er aus vollem Herzen sagen konnte: "Ich hatte alles was ein Mensch haben kann, nun ist es genug, ich werde nun soviele Schlafftabletten essen, bis ich tot umfalle!"
Das ist ein Märchen und Du weißt es.
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Stop! Ich sage nur, dass er meiner Meinung nach losgelassen hat und in Frieden gegangen ist. Die genauen Beweggründe bilde ich mir nicht ein zu kennen. Ist auch nicht wichtig für mich.
Auf mich machte er am Ende nicht mehr den Eindruck, noch sonderlich viel vor zu haben, daher kann ich seinen Tod akzeptieren. Wäre er jetzt direkt nach den Dreharbeiten zu
TTWII von der Straßenbahn überfahren worden, sähe ich das sicher anders.
Er war am Ende halt lebensmüde, im Sinne von "des Lebens müde". Wenn jemand dann tatsächlich stirbt, ist das sicher schade, vor allem bei einer bedeutenden Persönlichkeit, von der die Welt noch viel erhofft und erwartet hat, aber ich finde das nicht so schlimm, als wenn jemand, der noch viel vor hatte und am Leben hing, plötzlich mitten aus dem Leben gerissen wird.
Elvis hat sein Leben am Ende irgendwie weggeworfen. Und wenn man etwas wegwirft, dann tut man das freiwillig. Und dann ist es halt weg.