Nein, Gerhard, ich hätte nicht "buh" gerufen, wenn ich Live dabei gewesen wäre, ich weiß nicht, ob ich (ohne den zeitlichen Abstand und mit dem Wissen von heute) das zu Lebzeiten vielleicht gar nicht so gesehen hätte, sondern eher einfach mal überwältigt gewesen wäre, ihn überhaupt Live gesehen haben zu dürfen...

Doch mit dem Wissen von heute fällt es mir schwer Elvis Weg ins eigene, nicht mehr zu behebende Verderben, zu leugnen und zu verdrängen...

Ich habe sogar ein Faible (auch) für den späteren Elvis, stimmlich gesehen, denn irgendwie bewirkt ein Anhören späterer Aufnahmen ja auch immer eine gehörige Portion Melancholie, der ein oder andere wird wissen, was ich damit nun auszudrücken versuche...

Du bist nunmal dogmatisch sehr festgefahren, mein Guter!

nein, gar nicht. ich finde es nur geisteskrank, 30 Jahre nach einer 23 jährigen Karriere nem großartigen Künstler vorzuhalten, krank gewesen zu sein. Zumal es nicht eine wissenschaftlich haltbare Aussage gibt, dieser Mensch habe sich vorsätzlich in diesen Zustand versetzt, und keinen wissenschaftlichen Nachweis, er sei am Ende seines Lebens weniger erfolgreich gewesen.

achso
die Jungle Sessions sind aber auch hinreißend.

Tja....das alte Leiden! @Stefan: Du hast das Impersonal Life ja gelesen. Wie würdest Du die Aussage, die Kern-Message dieses Buches zusammenfassen? Kann man das? Elvis hat es ja wirklich sehr verehrt und Exemplare weiterverschenkt, usw. Das war ja kein kurzzeitiger Spleen, daran fand er nun wirklich etwas. Selbst wenn ich da sehr, sehr kritisch bin. Eines Tages werde ich es lesen, weil ich wisen möchte, an was er so geglaubt hat, vielleicht entdecke ich dann etwas mehr von Elvis, der schon seit 30 Jahren ein fester Teil meines Herzens ist.

Zu der nervigen Dauerdiskusion:

Niemand will Elvis etwas schlechtes. Keiner will ihn beschimpfen oder seinen Ruhm schmälern. Wer seine Entwicklung beobachtet und nicht merken will ( kann ) wie er immer schwermütiger und schwerfälliger wurde und bleierner, der hat doch entweder keine gute Wahrnehmung generell oder ist aus Liebe blind.

Ich finde jeder sieht Elvis wie er das will und kann. Wir haben alle unseren "eigenen" Elvis im Kopf, das Bild was wir persönlich für richtig halten. Ich habe keinen missionarischen Ehrgeiz jemand von "seinen" Elvisbild abzubringen.

Selbst über Fakten fällt die Diskusion schwer ( hier 100te Male dokumentiert ) viele Quellen belegen viele verschiedene, teils konträre Aussagen. Was stimmt nun? Das kann jeder nur für sich selbst ausmachen.

Meine Überzeugung ist, dass Elvis ein sehr anstrengendes und aus den Fugen geratenes Superstarleben mit Hilfe von Tabletten bestritten hat, an deren Wirkung er naiv und unkritisch glaubte. Das wurde ihm ab ca. 1972 zum Verhängnis, da er privat auch unglücklicher wurde. Er war ein liebevoller, emotional hochintelligenter KErl, das höre ich wenn ich ihn singen höre, das sehe ich wenn er lächelt und das kann man seinen Taten entnehmen, aber dieser Mann ist durch seine Lebensführung in eine unerträgliche Lage gekommen, die in fast völliger Isolation und schwer verdrehten Verhältnissen endete. Wie unglücklich ihn das teilweise machte, kann man, wie Sniper richtig sagt an den Songs und der emotionalen Qualität seines Spätwerkes leicht ablesen. Zurückgezogen in den oberen Stock Gracelands, in abgedunkelten Zimmern,abgeschirmt und mit Tabletten abgedämpft fristete Elvis am Ende ein klägliches Dasein. Er liebte es stets zu singen und er liebte es auf der bphne zu agieren, das war sein Lebenselexir, er tat es bis zum bitteren Ende.

Das ist für einen Menschen, den ich zwar nicht kenne, der mir aber durch die JAhre so vertraut scheint, ein unsäglich trauriger Vorgang. Wir alle können diese Geschichte miterleben, wenn wir die Musik hören, die Konzerte ansehen, ein paar Bücher lesen. Der mit Abstand faszinierenste Mensch, von dem ich je hörte.Elvis Presley.

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Ohne Worte!

Du gibst Dir lieb Mühe, Deine Sicht der Dinge wiederholt darzulegen. Dass Du anklingen läßt, Elvis für einigermaßen intelligent zu halten, läßt mich schwer glauben, dass Du ihn freiwillig in eine Krankheit gehen siehst. Er selbst hat sich entrüstet gegen die gewehrt, die ihm eine Drogensucht nachsagten. Ich halte ihn nicht für einen Lügner. Dass exponierte Arbeit als Superstar Schwerstarbeit ist, und das auch solch ein Leben seinen Preis fordert, ist uns allen wohl klar. Dass er sich für sich selbst, für seine Fans und für die, die er versorgte so viel Mühe gegeben hat, sollten wir m.E. nicht verurteilen. Er hat übrigens nach Aussage derer, die dabei waren, bis zum Schluß mit Freuden gelebt. Auch wenn nicht jeder Moment und Gedanke im Leben zur Heiterkeit anregt, war er oft gut aufgelegt. Okay. Er war ja auch ein glänzender Schauspieler

welcher wissenschaftszweig wäre für solche nachweise denn zuständig?
die "vorsatz- und erfolgslehre"?

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Kriminologie, Psychologie, Statistik und Medizin.

Thread closed, closed, closed. Brrrrrr.

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Ohne Worte!

Wieder ein klasse Bericht, King.

Im übrigen, so finde ich, ist Elvis nicht durch derartige Lektüre wie "The Impersonal Life" o.ä. spirituelles Material so richtig krank geworden. Für mich war Elvis ein Leben lang ein suchender und kritischer Mensch, der wissen wollte, wo er her kam.

Man kann auch übertreiben!Mach die sache nicht so dramatisch