Zitat:
Zitat von Rev.Gerhard
nee, Muffensausen hört sich wahrhaftig anders an.
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Volle Zustimmung, Rev. Man sollte sich mal die Abschrift des Telefonmitschnitts genau durchlesen. El erwähnt zwar das Buch und dass es keine Notwendigkeit gegeben hätte, aus finanziellen Gründen ein Buch zu schreiben, da er sie nicht hängen gelassen hätte. (Wahrscheinlich hätte er diese Typen wieder eingestellt, wenn sie das Buchprojekt nicht so schnell vorangetrieben hätten, dies wird aber nicht direkt gesagt).
Zum Zeitpunkt des Telefonats (und angelaufenem Buchprojekt) ist eine Wiedereinstellung aber nicht mal im Ansatz Thema des Gesprächs, genauso wenig bietet er hier eine Summe an, wenn sie das Buch doch nicht schreiben. Und er beendet das Gespräch selbst, womit er deutlich macht, dass jetzt von seiner Seite alles gesagt ist.
Das Telefonat ist ohnehin höchst interessant, da es - obwohl vom Gesprächsverlauf unkoordiniert und sprunghaft erscheinend - einen guten Einblick in die angeschlagene Beziehung der beiden Gesprächspartner gibt und auch die wahren Gründe für die Entlassung offenlegt. Es gibt eine Passage, in der Elvis sich dazu äußert, dass er von seinem Umfeld nicht als Objekt, sondern als Mensch behandelt werden möchte. Die Unfähigkeit miteinander zu kommunizieren, spricht er ebenfalls direkt an. Dass er sich zudem ausgenutzt fühlt, zeigt die lange Passage über das fehlgeschlagene Racquettball-Court-Geschäft, die er quasi als Musterbsp. für den Umgang mit seiner Person anführt. Ziemlich traurig, wie er das Bild mit dem nach ihm benannten Straßenschild Elvis-Presley-Blvd. bringt, um zu zeigen, dass einige in seiner Umgebung ihn nur noch als Image, Symbol und Dollarzeichen wahrnehmen.
Ich denke, das ganze Konzept aus den 60ern, mit den Jungs in einer Art in sich geschlossener Parallelwelt (als Gegenwelt zur Öffentlichkeit) zu leben, hat in den 70ern nicht mehr funktioniert. Wahrscheinlich weil alle Beteiligeten älter wurden, individuellerer Ansprüche hatten und ihre Egos auch nicht gerade kleiner wurden. Im Telefonat kommt auch zur Sprache, dass die Wests nicht gut mit neueren (jüngeren) Mitgliedern aus der Sicherheitstruppe klar gekommen sind. Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem Red und Sonny (nicht gerade kleine Egos, wie ihre Bücher zur genüge zeigen) mit einer abnehmenden Wichtigkeit ihrer Person für Elvis nicht gut umgehen konnten. Das ganze Problem dürfte sich wohl über einen längeren Zeitraum aufgebaut haben...
Meiner Ansicht nach hätte er froh sein sollen, die beiden los zu sein. Bin mal gespannt, ob wenigstens einer von beiden mal den Mumm hat, seinen eigenen Drogenkonsum auf Elvis' Kosten zum Thema zu machen
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