Zitat:
Zitat von praytome
man parker durchaus kritisieren aber bitte nicht mit wissentlich gefaketer info...
niemand macht alles immer richtig...keine frage
ausserdem läßt sich im nachhinein immer gut klugscheissern...
ich will nicht mal den colonel verteidigen..es geht hier nur um fakten...
und wenn man das genau betrachtet(das haben wir in dem thread getan)
dann wird über parker ähnlich viel schmarn erzählt wie über elvis...
und dieser schmarn wird nicht dadurch wahrer das man ihn andauernd wieder abschreibt...
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Genau so ist es. Und genau wie über Elvis, wird das Pleite-Gerücht ja auch hartnäckig über Parker verbreitet. Da werden irgendwelche Beträge, die er angeblich verspielt haben soll, in den Raum geworfen - dabei sind diese Beträge (selbst wenn sie stimmen) so lächerlich, dass sie den Colonel maximal ein müdes Lächeln gekostet haben werden. Stattdessen heißt es dann, Parker hätte Elvis in Las Vegas auftreten lassen, um seine angeblichen Spielschulden abzugelten - oder noch besser, Elvis' Gage gleich mit verspielt.
Wer hier davon ausgeht, dass Colonel Parker für Elvis die Kohle kassiert hat und ihm dann einen Betrag X auszahlte, unter Vorspiegelung der Tatsache, dass es sich dabei um seinen Anteil handelte, und Elvis keine andere Wahl hatte, als dem Alten auf Gedeih und Verderb zu glauben, der lebt in Wolkenkuckucksheim oder sonstwo jenseits der Realität. Das lief mitnichten so!
Alle Verträge - Plattenverträge, Filmverträge, Engagementverträge - trugen Elvis' Unterschrift und wiesen ihn eindeutig als Leistungsschuldner und Vergütungsgläubiger aus. Das will heißen: Elvis schuldete die Leistung (Aufnahme einer Platte, Drehen eines Filmes, Absolvieren eines Konzertauftritts) höchstpersönlich, und nur er hatte entsprechend Anspruch auf die Vergütung. Das bedeutet, sämtliche Gagen- oder Lizenzabrechnungen liefen auf den Namen Elvis Presley und wurden jenem zusammen mit dem Scheck bzw. dem Geld ausgehändigt. Parker konnte und durfte gar nicht für ihn kassieren bzw. die Vertragspartner hätten gar nicht an Parker zahlen dürfen, ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen. Elvis wusste also jederzeit genau, wieviel als Endsumme exakt eingenommen wurde. Davon musste er Parker anteilig auszahlen, Parker musste ihm seinen Anteil in Rechnung stellen. Elvis hatte also jederzeit die absolute Kontolle über seine Finanzen und wusste auch exakt, wie hoch Parkers Anteil war.
Der Künstler ist der Arbeitgeber, der Manager sein Dienstleister - das heißt, der Künstler bezahlt seinen Manager, und nicht umgekehrt. Auch wenn das vielen Leuten einfach nicht in de Kopf gehen will, weil es nicht in ihr Weltbild passt, aber es ist die Wahrheit. Nicht nur, weil es branchenüblich ist, sondern vor allem, weil es international geltendem Recht entspricht.
Wenn also so Räuberpistolen wahr wären, dass Parker in Las Vegas Elvis' Gage gleich mit verspielte, dann würde das bedeuten, Parker müsste, um an Elvis' Geld ranzukommen, in Graceland einbrechen, in der Küche Oma Dodger bewusstlos schlagen und dem armen King die Scheine aus der Zuckerdose klauen. Und mal ganz im Ernst: Glaubt jemand hier wirklich, Elvis wäre so blöd gewesen, in Las Vegas einen Monat jeden Abend zweimal auf der Bühne zu stehen, ohne sich am Ende zu wundern, dass er dafür keinen Cent sieht? Bei aller Nachlässigkeit von Elvis in diesen Dingen - aber DAS wäre ihm aufgefallen, vor allem bei seinem enormen Bedarf an Geldmitteln.
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