Zitat:
Zitat von michael grasberger
ich HASSE z.b. "it's now or never". ok, hassen ist übertrieben, aber ich kann diesen elvis irgendwie nicht ernst nehmen, sorry!
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Elvis?
It's Now Or Never? Eine der großartigsten und meistverkauften Singles seiner Karriere und aller Zeiten? Nicht ernst nehmen?
![Grübel](/images/smilies/gruebel.gif)
Warum das denn nicht?
Zitat:
Zitat von michael grasberger
beim späten elvis schwanke ich total. manchmal liebe ich das pathos ("you gave me a mountain", "american trilogy"), aber dann wieder kommt mir seine stimmliche virtuosität fast ein wenig gewalttätig rüber. klingt jetzt blöd und ist schwer zu erklären, aber ich hab dann den eindruck, er nagelt die töne quasi fest, während bei den sachen, die ich am liebsten mag, immer was fragiles in der stimme bleibt.
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Es ist ja auch dein gutes Recht, persönliche Vorlieben zu haben. Das hat allerdings nichts mit den von mir angesprochenen Schwachpunkten in Elvis' Gesang zu der Zeit zu tun, sondern ist eine Stilfrage.
Und damit ein Missverständnis hoffentlich erst gar nicht aufkommt bzw. schnellstmöglich aus der Welt geschafft wird: Ich wollte nicht sagen, dass Elvis 1969/70 irgendetwas anderes als
Weltklasse war. Ich kritisiere hier natürlich wieder einmal auf dem inzwischen sprichwörtlichen "hohen Niveau". Aus der Karriere hätte man zu dem Zeitpunkt fünf andere machen können und mind. 90% der internationalen Rock- und Popkünslter wären froh, einmal im Leben aber auch sowas von "on top of the world" zu sein wie Elvis seinerzeit war. Aber die Frage war, wann mir seine Stimme am besten gefiel und das tat sie - aus den erwähnten Gründen - zu dem Zeitpunkt über weitere Strecken eigentlich nicht so. In der Hinsicht zumindest wird 1970 m. E überbewertet.
Das noch einmal kurz zum besseren Verständnis meiner hiesigen Äußerungen.
Zitat:
Zitat von michael grasberger
nehmen wir nochmal das angesprochene "just pretend": beim refrain ist die stimme voll da, es bleibt aber eine ganz leichte "schräglage", die elvis hier zulässt. man hat den eindruck, er lässt sich etwas mehr treiben in seinem gesang - ohne dabei die kontrolle zu verlieren, aber auch ohne die kontrolle in den vordergrund zu stellen. das ist es, was ich unter SOUL verstehe.
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Generell könnte ich das so unterschreiben. Wobei Kontrolle und Kontrolle zweierlei Dinge sind: Die technische Kontrolle muss eben auch dann (und
gerade dann) vorhanden und abrufbar sein, wenn man suggerieren möchte, man stelle die (emotionale) Kontrolle gerade in den Hintergrund und lasse eine "Schräglage" zu. Das zieht sich aber durch Elvis' Karriere wie ein roter Faden und hat nichts speziell mit dem Jahre 1970 und erst recht nichts mit dem von mir angesprochenen Pressen, Quetschen und aus dem Hals drücken zu tun, dass er immer dann einsetzt, wenn er Höhen anders nicht realisieren kann, siehe (bzw. höre)
You've Lost That Lovin' Feelin'. Grausam.
"Pretend" ist übrigens ein erstklassiger Song, möglicherweise eine von Elvis' stärksten Singles der 70er.
Zitat:
Zitat von michael grasberger
p.s.: den robbie williams-vergleich verstehe ich nicht. ich kann das bubi einfach nicht ernst nehmen. schon gar nicht als sänger...
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Warum nicht? Er ist ein sehr guter Sänger.
![Noidea](/images/smilies/mixed/noidea.gif)
Und er hat von Natur aus diese Schneidigkeit in der Stimme, von der du sprachst, für die herzustellen sich andere Sänger aber anderer Methoden bedienen müssen ...
![Augenrollen](/images/smilies/rolleyes.gif)