Ja klar ist ein Künstler, jemand der Fiktion erschafft. Und doch stimmt es schon, dass Elvis sich Songs auswählte die ihm nahe waren und die ihm gefielen.
Dieses "Gefallen" empfindet man dann, wenn irgendwo eine "Deckungsgleichheit" mit den eigenen Vorstellungen, Erfahrungen und Emotionen besteht. Deswegen kann man mein beim Hören des Material schon empfinden, das es im Konsens "trauriger" wird. Man kann sicherlich etwas über seine Gemütslage daraus ableiten.
Anderseits wurde damit auch gezielt gearbeitet, den ein "Seperate Ways" wurde zum Beispiel ganz bewußt gewählt um diesen offentlichen Effekt mitzunehmen ( Hab ich bei Guralnik in Careless Love gelesen ).
Auch bei "Always on my mind" kann man auf die Idee kommen. Ob Elvis nun, beim Singen dieser Songs Emotionen verwendete, die er aus seinen Erfahrungen mit Priscilla entnahm, wer will das sagen?
Das Elvis mitunter schlechtere Leistungen erbracht hat als er gekonnt hätte, liegt meineserachtens daran, das er durch seinen Konsum an Betäubungsmitteln schlichtweg oft nicht im Stande war. Das er sich wiederum so abgedichtet hat, war die Folge verschiedener Entwicklungen.
Es ist ein nacktes Wunder, das er überhaupt noch eine solche Menge an Shows und dann oft noch richtige Highlights geliefert hat, das hat er dank seines Talents und Könnens in besseren Momenten aus dem Ärmel geschüttelt. Ein Genie halt.
Aber man kann doch seinen Verfall beobachten. Ich verstehe nicht, wenn man das in Bausch und Bogen negiert. Er war Elvis, bis zum Schluß ein ganz besonderer, großer Künstler und toller Mensch, das bestreite ich nicht, aber er war kaputt und fertig, leider...
Streitet Euch doch nicht immer so!