Der Grund.

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  • TheKing
    Board-Legende

    • 19.06.2006
    • 20715

    Diskussion: Der Grund.

    Ich möchte hier einen Thread eröffnen, der mir als eine sinnvolle Abspaltung aus dem "Gedanken zum Todestag" Thread erscheint.

    Wir hatten dort überlegt, welche Kräfte auf Elvis einwirkten und warum er in späteren Jahren das Leben wählte, wie er es tat. Ein Mann, der Alles erreicht hatte und reich und berühmt war, überläßt sich scheinbar widerstandslos dem Strudel von Betäubungsmitteln und verliert immer mehr Kontrolle über sich und sein Leben und stirbt letztlich daran.



    Die Frage nach dem "Warum" ist wahrscheinlich die Elvisfrage.

    Eine Frage die wir aus unserer Entfernung in Zeit und Raum kaum wagen dürfen zu beantworten. Die sich aber trotzdem quälend stellt.

    Ein interessanter Aspekt, den wir gemeinsam erarbeitet hatten war, dass Elvis ein sehr ambivallenter Mensch, also ein Mensch mit großen Gegensätzen war.

    Ich habe darüber nachgedacht und mir vorgestellt wie er von gegensätzlichen Kräften in Schach gehalten wird. Man stelle sich das ruhig wie zwei Kraftfelder vor, in deren Mitte man festhängt. Ich denke da immer sehr bildlich.

    Eine Grundangst von Elvis war es, dass sein schöner Traum, den er lebte auf einmal zuende sein könnte. Er sah es ja an Kollegen aus dem Showbusiness wie schnell man in Vergessenheit geraten konnte. Er kam aus dem Nichts und hatte sich an den Wohlstand gewöhnt. Deshalb vertraute er sich auch dem Colonel an, der ihn schließlich soweit gebracht hatte.

    Das ist also Kraftfeld Eins.

    Dann habe ich bei Guralnik gelesen, dass er schon 1958 zu jemand gesagt hat, ich könnte gar nicht mehr aussteigen, es hängen zuviele Leute daran. Er fühlte also sehr früh, welche Verpflichtungen er eingegangen war. Die Äußerung zeigt aber auch, dass er darüber nachdachte.

    Worauf ich hinaus will: Später als ihm der Ruhm auch zum Gefängnis wurde und die Schattenseiten seines Ruhmes ihren Tribut forderten, und er spürte, dass er vielleicht Dinge ändern mußte, um glücklicher zu sein, war er da nicht zwischen diesem Wunsch (Kraftfeld 2) und der Angst (Kraftfeld 1) gefangen?

    Er fühlte sich seinen Verträgen, Partnern und all denen gegenüber verantwortlich, die direkt oder indirekt von seinem Erfolg lebten. Erst recht seinen Fans.

    Die Regeln, wie dieser Erfolg erhalten werden konnte, schien der Colonel zu kennen. Er und die Filmbosse sagten Elvis welche Filme er zu drehen hatte. Elvis ärgerte sich über die Qualität der Filme, aber wenn er seinen Reichtum und seine Karriere nicht riskieren wollte, dann wußte er, dass es wahrscheinlich das Beste sein würde dem Rat des Colonels zu folgen, der wußte, wie man Geld macht und im Business bleibt. Auch hier wieder die Ambivalenz.

    Wir finden das Thema in anderen Bereichen von Elvis Leben. Ambivalenzen kommen in jedem Leben vor. Aber Elvis schien oft, durch die vielen Interessen, die er wahren mußte, in Schach gehalten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass er in seiner Situation, vielen Kräften aus Erwartungen, Verpflichtungen usw. und widerum eigenen Interessen ausgestezt war, zwar letztlich wie wir alle, aber doch in einem viel stärkeren Rahmen.

    Wenn man damit lebt, die Erwartungen eines Weltpublikums erfüllen zu müssen, und bei jedem Übertreten der Schwelle, sich laut kreischende, hysterische Mitmenschen, mit aufgerissenen Augen und Mäulern auf einen stürzen...dann ist das zwar der Deal, der Job, aber nach vielen Jahren dann vielleicht nicht nur eine angenehme Situation...da ist immer High Tention in Luft...wenn man nun seit langen Jahren die Angewohnheit hat, um einfach mal abzuschalten und diesem Wahnsinn zu entkommen, ein paar Tabletten einzuwerfen und ne gute Runde tiefen Schlaf zu genießen...dann kann es doch gut sein, dass man hier an Punkten wo einem die angenehmen Teile des Ruhmes irgendwann schal und alt vorkommen...alles eine ziemlich eintönige Wiederholung zu sein scheint...dass man diese Angewohnheit im Auge des Hurikan, eine Oase der Stille zu finden mittels chemischer Ruhe....dass einem das aus den Händen gleitet...wenn man sagt "Das konnte er doch alles so gestalten, wie er wollte, er war Täter und kein Opfer!" Dann sage ich: " Menschen fühlen sich nicht immer frei, sie sind limitiert durch ihr Selbstbewußtsein und ihre Ängste und innere Zwänge."

    Elvis sagte später öfter so Sachen wie: "Ich wünschte ich könnte mit meinem Daddy barfuß aus dem Tor da gehen!" Er hätte es ja tun können, aber gewagt hat er es nicht. Für Elvis war es eine Lebenserfahrung seit Karriebeginn, dass er nicht wie ein normaler Mensch rumlaufen konnte, für ihn war die Welt ein Tollhaus, wo er gejagt wurde. Er mußte sich verstecken.

    Und dann, selbst wenn er sagte:"Ich habe es satt Elvis Presley zu sein, dann meinte er das sicherlich sehr ernst, aber es war eben wieder ambivalent, denn die Vorzüge wollte er dann doch nicht verlieren, er hatte wie gesagt Angst davor, wieder so arm zu sein, wie früher...

    Also, wie er es vielleicht auch gedreht hat. Er fühlte sich vielleicht in Schach gehalten von all diesen Dingen. Zumal es ihm wohl sehr viel bedeutet hat für sein Publikum zu performen, das machte ihm Spaß, da lebte er auf, er nannte sein "Liveblood". Auch hier die Ambivalenz, er brauchte das, aber irgendwo hätte er auch seine Ruhe gebrauchen können.

    Sollte er also nicht mehr touren? Der Colonel soll ihm sogar mal gesagt haben:"Junge, mach mal ne Pause!" Weil sein Erscheinungsbild und seine Leistung bedenklich im Keller waren. Aber Elvis hat auf Touren bestanden!
    Warum? Weil es das Einzige war, was ihm noch etwas gegeben hat, glaube ich, nicht weil er es finaziell mußte, vielleicht auch...aber das war ein Lebensanreiz, den er genoß...trotzdem hatte er sein Tablettenproblem, trotzdem zerschoß sich mein Freund Elvis in einer Weise, die ihm kaum noch erlaubte, sein Publikum zufrieden zu stellen...in dieser Ambivalenz kommt es zu den skurilsten Auftritten...Ich glaube, dass wir da ein Thema erwischt haben, was ein Schlüssel sein kann zum Verständnis der Geschichte.
    Zuletzt geändert von TheKing; 18.08.2008, 23:24 Grund: Threadtitel zu langweilig
    Ohne Worte!
  • TheKing
    Board-Legende

    • 19.06.2006
    • 20715

    #2
    Ein Künstler muss hungrig sein, um gut zu sein!



    Oder war er einfach verwöhnungsverwahrlost? Übersatt ?
    Ohne Worte!

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    • gast-20080904

      #3
      Zitat von TheKing
      wenn man sagt "Das konnte er doch alles so gestalten, wie er wollte, er war Täter und kein Opfer!" Dann sage ich: " Menschen fühlen sich nicht immer frei, sie sind limitiert durch ihr Selbstbewußtsein und ihre Ängste und innere Zwänge."
      Der zentrale Satz. An meine Brust, mei Jung ...

      Zitat von TheKing
      Ich glaube, dass wir da ein Thema erwischt haben, was ein Schlüssel sein kann zum Verständnis der Geschichte.
      Auf jeden Fall. Ein hervorragender Thread, nur ist es inzwischen bereits zu spät für mich, darauf zu antworten. Ich will's nachholen in den nächsten Tagen.

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      • TheKing
        Board-Legende

        • 19.06.2006
        • 20715

        #4
        Wie seht ihr den späten Elvis?



        Was passiert mit ihm? Ich meine nicht faktisch, sondern psychologisch. Was glaubt ihr? Gemeinsam können wir ein detailierteres Bild entwickeln.
        Seht ihr ihn als dekadentes Riesenbaby? Als einsamen Superstar im goldenen Käfig? Was war das Problem?
        Ohne Worte!

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        • TheKing
          Board-Legende

          • 19.06.2006
          • 20715

          #5
          Oder war es alles nicht so schlimm?



          War es so, wie ein User hier wortstark verkündete, dass Elvis rundherum alles hatte und es krachenließ und dann, als das seinen Tribut forderte einfach des Lebens überdrüssig losließ? Also keine Tragik hinter der Geschichte, alles selbstbestimmt und gewollt, das Leben als eindimensionale Scheibe, wo man immer nur tut wonach einem der Sinn steht, ansonsten selbst schuld?
          Ohne Worte!

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          • TheKing
            Board-Legende

            • 19.06.2006
            • 20715

            #6
            Was waren die Gefühle, die ihn bestimmten?



            Im Laufe des Lebens ändern sich die Motive aus welchen heraus man strebt, andere Werte rücken in den Fokus...was glaubt ihr waren in den letzten Jahren die bestimmenden Gefühle für Elvis?
            Zuletzt geändert von TheKing; 19.08.2008, 00:07
            Ohne Worte!

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            • annmargrethistruelove
              Gehört zum Inventar

              • 02.07.2008
              • 3480

              #7
              Ich denke es lässt sich gut mit unserem Altmeister Goethe ( aus dem Zauberlehrling) beschreiben: "die Geister die ich rief werd ich nun nicht los"

              Ich denke Elvis hat letztendlich genau das gewollt was er bekommen hat. Er wollte ein Star sein, ein weltberühmter Sänger, ein Schauspieler - er wollte reich sein. Ja, ja, ja und ja. All das und noch viel mehr hat sich erfüllt. Elvis wurde eine lebende Legende.

              Er wollte alle seine Wünsche erfüllt haben aber das, wenn man alles hat, dann andere Wünsche in den Vordergrund treten, das war ihm nicht klar.

              Was dies Alles mit ihm als Menschen machen würde, das hatte er nicht bedacht - theoretisch war es ihm wohl klar aber praktisch hat ihm SO sicher auch nicht gefallen. Was das im Kopf des einfachen Südstaatlers ohne großartige Bildung anrichten würde.
              Ich denke es war einfach ZU viel. Es war einfach mehr als jeder hätte ertragen können. Diesen gottgleichen Status - da würde jeder durch die Decke gehen.

              Er liebte seine Fans, das Bad in der Menge, die Begeisterung, das Kreischen - andererseits wollte er aber auch gerne Privatmann sein, rausgehen wie und wann er will und in Ruhe seine Freizeit verbringen - aber beides geht nicht, Und das nervt irgendwann. Und nat. wenn man wählen muss dann schmeisst man nicht Alles hin um zu Mr. Presley in dem schönen,großen weißen Haus zu werden der Samstag den Rasen mäht - dann bleibt man nat. lieber Mr. Superstar und nimmt díe "Nebenwirkungen" in Kauf. Aber es nagt trotzdem an einem. Und dann überlegt man sich Mittel und Wege wie man DOCH flüchten kann.

              a )Mit viel Geld ganze Kinos mieten etc
              b )Medikamente

              b hat lange gut funktioniert und ich denke E hat die Gefahr ganz einfach nicht gesehen bis es zu spät war.
              Hat ja lange gut funktioniert - wird schon wieder etc.

              Er hatte kein Gefühl für seinen Körper, er wusste nicht wieviel er sich zumuten kann, ich denke er hat sich oft krass überschätzt.Wie jeder Süchtige dachte er wohl er könnte jederzeit aufhören-keinerlei Krankheitseinsicht.Die Tabletten sind verschrieben, er braucht sie, die schaden nicht... .

              Dann denke ich nach wie vor es hat ihm ein Grund gefehlt, WIRKLICH mit den Medis aufhören zu wollen. Er hat leider nie den Menschen getroffen der dies hätte für ihn sein können. Und es gab leider auch kein Ereignis was dies bewirkt hat.

              Und irgendwann war's dann einfach zu spät... .
              The sun never sets on a legend...

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              • TheKing
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                • 19.06.2006
                • 20715

                #8
                Glaubt ihr nicht auch, dass ihm "Normalität" fehlte?



                Gab es später noch die Situationen, in denen er sich gut aufgehoben und geborgen bei den Menschen um sich herum fand? Saß er noch mit Vernon und Dodger in der Küche und redete mit ihnen? Wie war wohl die Atmosphäre im inneren Zirkel? Immer mehr entfernte sich Elvis, schlief immer länger verschwand tagelang in der oberen Etage in Graceland. Daran konnte niemand etwas ändern, die Ratlosigkeit und Ohnmacht der Beteiligten läßt sich überall nachlesen.
                Zuletzt geändert von TheKing; 19.08.2008, 00:19
                Ohne Worte!

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                • Gerry King
                  Fühlt sich hier wohl

                  • 28.07.2008
                  • 76

                  #9
                  ich denke, das es die letzten jahre, überhaubt keine geborgenheit mehr für den king gab!

                  seine "freunde" machten alles, und wiedersprachen nie!

                  (das ist natürlich nur mein persönlicher gedanke)
                  " Taking Care Of Elvis "

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                  • TheKing
                    Board-Legende

                    • 19.06.2006
                    • 20715

                    #10
                    Zitat von Gerry King
                    ich denke, das es die letzten jahre, überhaubt keine geborgenheit mehr für den king gab!

                    seine "freunde" machten alles, und wiedersprachen nie!

                    (das ist natürlich nur mein persönlicher gedanke)
                    Danke, für Deine Stellungnahme! (Der Thread schlägt ja ein wie eine Atombombe! )
                    Ohne Worte!

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                    • Elvislover76
                      Posting-Legende

                      • 18.02.2005
                      • 9215

                      #11
                      Zitat von Gerry King
                      ich denke, das es die letzten jahre, überhaubt keine geborgenheit mehr für den king gab!

                      seine "freunde" machten alles, und wiedersprachen nie!

                      (das ist natürlich nur mein persönlicher gedanke)
                      Seh ich auch so...ausserdem vermute ich, dass er ein ganz einsamer Mensch war. Auch wenn er tägl. ne Horde von seinen Jungs um sich hatte. Vielleicht fühlte er sich von den meisten eh nicht verstanden.
                      Das Leben eines Stars ist bestimmt auch nicht einfach. Viele von ihnen kommen ja nicht klar mit dem ganzen Ruhm und Erfolg, sieht man auch an M.J. oder Britney, Amy W. usw.
                      Elvis hatte glaub echt keinen wahren "Freund" mit dem er richtig reden konnte!
                      If it's illegal to Rock and Roll, throw my ass in jail!~Kurt Cobain~

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                      • TheKing
                        Board-Legende

                        • 19.06.2006
                        • 20715

                        #12
                        It´s good to be the King!



                        Also doch genusssüchtig und auf nichts verzichten wollen...ist dann ein Ende, wie Elvis es erlebte zwangsläufig?
                        Ohne Worte!

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                        • TheKing
                          Board-Legende

                          • 19.06.2006
                          • 20715

                          #13
                          Zitat von Elvislover76
                          Seh ich auch so...ausserdem vermute ich, dass er ein ganz einsamer Mensch war. Auch wenn er tägl. ne Horde von seinen Jungs um sich hatte. Vielleicht fühlte er sich von den meisten eh nicht verstanden.
                          Das Leben eines Stars ist bestimmt auch nicht einfach. Viele von ihnen kommen ja nicht klar mit dem ganzen Ruhm und Erfolg, sieht man auch an M.J. oder Britney, Amy W. usw.
                          Elvis hatte glaub echt keinen wahren "Freund" mit dem er richtig reden konnte!

                          War das wirklich so? Er kam ja auf den Touren mit seinen Musikerkollegen zusammen, mit den Sängern...er kam beruflich viel rum..es braucht nicht immer einen engen Freund für ein gutes Gespräch...er kannte Ärzte, Krankenschwestern, Produzenten, Kollegen..und, und, und...aber konnte er sich noch offenbahren? Konnte er jemandem sagen:" Man ich mach mir Sorgen, dass ich bald zu alt bin für den Zirkus und was soll ich dann tun?" Er sprach mit Linda ab und an, glaube ich..da war seine Familie...fanden da wirklich keine Gespräche statt? Waren sie nicht möglich? Waren sie nicht möglich, weil er niemanden beunruhigen wollte? Schließlich glaubten ja alle an ihn, er war der Star, der starke Mann, der Übermenschliche. Ich weiß, dass er später öfter seine Gefühle rausließ, denn durch die Medikamente werden die Gefühlsschwankungen sehr stark und es übermannt einen quasi..Reue, Schmerz und Frust erscheinen vielfach stärker, wenn die betäubende Dauerblase platzt und durch den Wattebausch der abgefederten Emotionen, die wahren Gefühle wieder hindurch sickern...ein betäubter Mann genießt im Grunde, dass er seine Zipperliein nicht spürt..man schwebt behaglich in einer warmen Illusion...irgendwann läßt aber die Wirkung nach und wie es in der Natur nun mal ist, trifft einen dann die Realität doppelt und dreifach hart...es ist wie wenn man nach Tagen des Dunkels auf einmal ins Sonnenlicht tritt...und dann ist der Katzenjammer doppelt und dreifach...dann will der Süchtige schnell wieder in die warme Höhle der Betäubung zurück....ein tötlicher Kreislauf. Darin steckte er auf jeden Fall.
                          Ohne Worte!

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                          • Elvislover76
                            Posting-Legende

                            • 18.02.2005
                            • 9215

                            #14
                            Zitat von TheKing
                            War das wirklich so? Er kam ja auf den Touren mit seinen Musikerkollegen zusammen, mit den Sängern...er kam beruflich viel rum..es braucht nicht immer einen engen Freund für ein gutes Gespräch...er kannte Ärzte, Krankenschwestern, Produzenten, Kollegen..und, und, und...aber konnte er sich noch offenbahren? Konnte er jemandem sagen:" Man ich mach mir Sorgen, dass ich bald zu alt bin für den Zirkus und was soll ich dann tun?" Er sprach mit Linda ab und an, glaube ich..da war seine Familie...fanden da wirklich keine Gespräche statt? Waren sie nicht möglich? Waren sie nicht möglich, weil er niemanden beunruhigen wollte? Schließlich glaubten ja alle an ihn, er war der Star, der starke Mann, der Übermenschliche. Ich weiß, dass er später öfter seine Gefühle rausließ, denn durch die Medikamente werden die Gefühlsschwankungen sehr stark und es übermannt einen quasi..Reue, Schmerz und Frust erscheinen vielfach stärker, wenn die betäubende Dauerblase platzt und durch den Wattebausch der abgefederten Emotionen, die wahren Gefühle wieder hindurch sickern...ein betäubter Mann genießt im Grunde, dass er seine Zipperliein nicht spürt..man schwebt behaglich in einer warmen Illusion...irgendwann läßt aber die Wirkung nach und wie es in der Natur nun mal ist, trifft einen dann die Realität doppelt und dreifach hart...es ist wie wenn man nach Tagen des Dunkels auf einmal ins Sonnenlicht tritt...und dann ist der Katzenjammer doppelt und dreifach...dann will der Süchtige schnell wieder in die warme Höhle der Betäubung zurück....ein tötlicher Kreislauf. Darin steckte er auf jeden Fall.
                            Ja, da hast Du Recht, man kann auch mit anderen ein gutes Gespräch führen. Trotzdem denke ich, auch wenn er noch soviele Leute kannte, fehlte ihm einfach eine Person mit der er wirklich alles teilen konnte. All seine Gedanken, Gefühle, Schmerzen, Leid, Träume....einfach alles. Einfach nur einen "Seelenverwandten" der ihn wirklich verstand! Wenn ich mir so seine Bilder anschaue, seh ich da oft eine eine Traurigkeit in seinem Gesicht und mir kommen dann echt die Tränen!
                            If it's illegal to Rock and Roll, throw my ass in jail!~Kurt Cobain~

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                            • TheKing
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                              • 19.06.2006
                              • 20715

                              #15
                              Zitat von Elvislover76
                              Ja, da hast Du Recht, man kann auch mit anderen ein gutes Gespräch führen. Trotzdem denke ich, auch wenn er noch soviele Leute kannte, fehlte ihm einfach eine Person mit der er wirklich alles teilen konnte. All seine Gedanken, Gefühle, Schmerzen, Leid, Träume....einfach alles. Einfach nur einen "Seelenverwandten" der ihn wirklich verstand! Wenn ich mir so seine Bilder anschaue, seh ich da oft eine eine Traurigkeit in seinem Gesicht und mir kommen dann echt die Tränen!
                              Er hätte aber leicht solche Leute gefunden, die gerne mit ihm seine Sorgen geteilt hätten. Aber möglicherweise war Elvis eben doch, durch all diese Umstände, entfernt von Anderen. Es könnte sein wie in dem Lied Until it`s time for you to go...

                              You're not a dream,
                              You're not an angel,
                              You're a woman,
                              I'm not a king,
                              I'm just a man,
                              Take my hand,
                              We'll make a space,
                              In this life that we planned,
                              And here we'll stay,
                              Until it's time for you to go.

                              Yes, we're diff'rent, worlds apart,
                              We're not the same,
                              We laughed and played,
                              At the start, like in a game,
                              You could have stayed,
                              Outside my heart,
                              But in you came,
                              And here you'll stay,
                              Until it's time for you to go.

                              Don't ask why,
                              Don't ask how,
                              Don't ask forever,
                              Love me, love me,
                              Love me, love me now.

                              This love of mine,
                              Had no beginning,
                              It has no end,
                              I was an oak,
                              Now I'm a willow,
                              Now I can bend,
                              And tho' I'll never,
                              In my life see you again,
                              And still I'll stay,
                              Until it's time for you to go.

                              Don't ask why,
                              Don't ask how,
                              Don't ask forever,
                              Love me, love me,
                              Love me, love me now.

                              This love of mine,
                              Had no beginning,
                              It has no end,
                              I was an oak,
                              Now I'm a willow,
                              And I can bend,
                              And tho' I'll never,
                              In my life see you again,
                              Here I'll stay,
                              Until it's time for you to go,
                              Yes I'll stay,
                              Until it's time for you to go.

                              Er war anders geworden...der Ruhm und dieser Mythos, die Überperson, die es unmöglich machte in ganz normalen Verhältnissen besammen zu sein und man selbst zu sein. Ich weiß es nicht, war es so? Saß er da ganz allein und einsam in seinem Oversize-leben? Oder ist das zu klischeehaft und kurz gedacht, hatte er natürlich mit vielen tollen Menschen auf Augenhöhe immer seine guten Momente der Nähe und des menschlichen Austausches, den ein Mensch nunmal braucht?



                              Auf jeden Fall scheint in dem Starleben so vieles aus den Fugen zu geraten, dass es ein Mensch schwer unbeschadet übersteht. Elvis war ja ein Pionier in diesen Dingen, etwas wie ihn gab es vorher nicht, er betrat quasi auch als Mensch Neuland, er erfand diesem Superstardom ja erst. Folglich rannte er wohl auch ahnungslos in das Messer, wer sollte wissen, welche Probleme einen da oben erwarten? Keiner konnte ihm sagen, dass da oben kein Sauerstoff ist. Oder tauschte er sich mit anderen Größen über diese Dinge aus? War das möglich? Oder muss da jeder sein Gesicht waren? Wie einsam und ratlos war Elvis Presley?
                              Zuletzt geändert von TheKing; 19.08.2008, 01:38
                              Ohne Worte!

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