Sonny West Interview 13.09.2008

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • TheKing
    Board-Legende

    • 19.06.2006
    • 20715

    Sonny West Interview 13.09.2008



    Exklusiv für das Blueboard, habe ich im Theater am Marientor Sonny West, geb. 05.07.1938, ehemaliger Bodyguard von Elvis und Mitglied der Memphis Mafia, interviewt.

    TK: Okay, Elvis‘ Karierre war unglaublich, ein modernes Märchen. Bis heute lieben ihn die Menschen auf der ganzen Welt. Wir, die Fans, empfinden sehr viel für ihn, für viele von uns ist er wie ein Familienmitglied. Ich würde sagen es ist eine Art „Magie“ . Und wie würdest du diese Elvismagie erklären, was ist deiner Meinung nach der Grund für dieses besondere „Elvisgefühl“?

    SW: Dein Wort „Magie“ trifft es sehr gut. Ich, der ich 16einhalb Jahre mit ihm verbracht habe kann dir nur sagen wie er gewesen ist, aber weder ich noch er noch sonstjemand wusste was dieses „Besondere“ an ihm genau war was ihn so außergewöhnlich machte, er sagte oft „Ich weiss nicht…

    TK: Er wusste es also nichtmal selbst?

    SW: Nein. Er sagte „Ich weiss es nicht aber ich mache einfach weiter mit dem was ich tue!“

    TK: Sonny weisst du ich denke er war einfach ein sehr, sehr netter Mensch

    SW: Murmelt Zustimmung

    TK: Und weisst du man kann das (dass er so nett war) fühlen. Wenn man ihn ansieht, die Bilder – sein Lächeln, seine Augen und wenn man seine Stimme hört. – daran sehen die Menschen wie er wirklich gewesen ist (wie nett).

    SW: So ist es und die Menschen haben auch guten Grund das anzunehmen denn genau das war er. Das war es auch was mich so beeindruckt hat als ich ihn das erste Mal 1958 traf, ich dachte: Das hier ist Elvis Presley und er benimmt sich wie mein Freund aus der Nachbarschaft und spricht sogar mit mir. Das hat mich sehr beeindruckt und über die Jahre habe ich ihn als Gentleman erlebt, ich sah seine freundliche Seite aber auch sein Temperament - weisst du, er hatte alle diese Dinge (Seiten) an sich die wir auch alle haben , aber zudem noch etwas ganz besonderes was keiner von uns genau benennen konnte. Wir haben es versucht, wir haben oft darüber gesprochen seit er von uns gegangen ist. Die Menschen haben uns danach gefragt und wir haben uns zusammengesetzt um eine Antwort zu finden aber nie eine gefunden.

    TK: Vielleicht ist das die beste Antwort, es ist einfach ein Wunder! Dass wir ihn überhaupt hatten, die Art wie er war, es wurde ihm in die Wiege gelegt/es wurde ihm geschenkt.

    SW: So war es. Das ist vllt. Der beste Weg es zu beschreiben.

    TK: Äh, okay, das führt mich zur nächsten Frage über Freundschaft. Ich frage mich war es möglich Elvis einfach als guten Freund zu betrachten, so wie irgendjemanden anderen, da er ja in diesen ganz besonderen Status hatte. Seid ihr z.B. zusammengesessen und habt über seine Ängste gesprochen oder darüber wenn ihm etwas Leid tat – konntest du ihn einfach behandeln wie einen anderen Freund, ganz normale und warm und menschlich?

    SW: Nicht wirklich, einfach deshalb weil er der war der er war. Seine Emotionen waren immer sehr stark. Wenn er dich verletzt dann, dann so richtig. Wenn er sich aufgeregt hat, dann sehr, wenn er traurig war, dann tieftraurig. Er war sehr eng mit seiner Mutter verbunden. Ich erinnere mich während all der Jahre die ich für ihn arbeitete, konnte er plötzlich sagen“ Ich will Mama sehen!“. Und dann fuhren wir auf den Friedhof , er verließ das Auto ,ging hinauf (zum Grab) und meditierte (ich denke hier meint er sowas wie : hielt Zwiesprache mit ihr, verbrachte Zeit mit ihr) eine Weile mit seiner Mutter . Nach ein paar Minuten kam er dann wieder und wir machten weiter im Programm. Gingen in’s Kino , nach Hause wir machten einfach weiter wo wir stehengeblieben waren aber hin und wieder hatte er einfach das Bedürfnis danach (seine Mutter zu besuchen).

    TK: Und er zeigte dir und den Jungs wirklich seine innersten Gefühle oder hat er eher eine Rolle gespielt, selbst gegenüber dir?

    SW: Nein,nein vor uns nicht (hat er sich nicht verstellt). Es war immer so lustig (SW lacht) , wenn er dir etwas im Geheimen anvertraut hat hat und dir ausdrücklich gesagt hat es nicht weiterzusagen hat er’s letztendlich dann doch immer selbst weitererzählt. Das wussten wir alle. Wenn er sagte „Behalt‘s für dich“ sagte ich „Ja Elvis!“ aber ich wusste schon - er konnte einfach nichts für sich behalten. Man konnte ihm nichts erzählen was geheim bleiben sollte denn er hätte es definitiv weitererzählt.

    TK: Elvis hatte einen sehr ungewöhnlichen Lebensstil bedingt durch seinen Ruhm, seine besondere Position, wie meinst du hat ihn das beeinflusst? Natürlich zum einen positiv, er hat‘s genossen der King zu sein, berühmt zu sein, das hast du schon in vielen Interviews erzählt, ich habe auch darüber gelesen. Es war großartig, was für ein Leben, was für ein Ritt (Zustimmung von Sonny) aber da gibt es natürlich auch die dunkle (harte) Seite des Ruhms, der Druck - wie kam er damit zurecht?

    SW: Er kam damit zurecht aber natürlich war es hart und wahrscheinlich waren diese Medikamente die er zuviel nahm eine Art der Flucht vor diesem Druck, was dann in der Sucht endete von der er nichtmehr los kam. Es gab viel Druck – er schien immer unter Druck zu stehen z.B. eine Show in einer bestimmten Zeit zu machen wie die „Aloha from Hawaii“ , die musste er in genau einer Stunde machen weil die Übertragungszeit ( des Satelliten) nach genau einer Stunde endete unabhängig davon ob er grade in der Mitte eines Songs war oder Ähnliches… .solche Dinge…Druck wie der in’s Studio zu müssen und neue Songs aufzunehmen auch wenn er das Gefühl hatte keine wirklich guten (Songs) zum aufnehmen zu haben..aber er hatte Verpflichtungen und Verträge also machte er es und das ist der Grund warum manche Platten die in den Sechzigern erschienen sind nicht so gut sind.

    TK: Lamar sollte ihm gutes Material bringen aber das hat nicht funktioniert…

    SW: Das gute Material was sie (Lamar etc) von Ben Wiseman und diesen Jungs… bekamen kam normalerweise von Hill&Range aber was passiert ist war: Elvis war DAS große Ding damals, die Person von der man seine Platte aufgenommen haben wollte - wenn er sie aufnahm‘ machte man BANG - Geld ( sinngemäß: er war ein Verkaufsgarant). Aber Elvis öffnete die Tür für andere. Es gab damals viele Talente, z.B. Jerry Lee Lewis, die genauso Rockabilly und Rock’n’Roll singen konnten wie Elvis und so wurde der Wettbewerb härter. Und Lamar hat zu dieser Zeit für Hill&Range gearbeitet während der 60er und auch danach, er arbeitete im Nashville-Büro und zu dieser Zeit waren die meisten Country-Song-Schreiber in Nashville ,aber Mack Davis war z.B. in LA , Mack Davis – ein unglaublicher Songschreiber, er schrieb z.B. „In the ghetto“ „Memories“ „Daddy please don’t cry“ – es gab also einfach einen größeren Wettbewerb. Elvis war derjenige dem man die Songs anbieten wollte aber er war an Hill&Range gebunden die die Vermarktungsrechte wollten, oder 50% oder Ähnliches …

    TK: Und das wollten einige Songschreiber nicht akzeptieren….

    SW: Ganz genau.. Sie wollten zwar, dass E ihre Songs aufnimmt um einen Hit zu landen…

    TK: Da es dann sicher einer werden würde..

    SW: Genau. Aber nachdem sie schon ein paar Hits hatten wollten sie da nichtmehr mitmachen.

    TK: Um auf die vorherige Frage zurückzukommen in der du erzählt hast wie schwer es ist mit dem Ruhm zurecht zu kommen - hat das auch eine gewisse Isolation (für E) bedeutet? Er konnte sich nicht (frei) in der Öffentlichkeit bewegen , er hatte euch Jungs immer um sich herum. War er einsam?

    SW: Nein nein! Er konnte einsam sein – manchmal sah ich ihn mitten in einer Menschenmenge und bemerkte etwas Besonderes an ihm – er war dann nicht wirklich anwesend (also nur körperlich) aber die meiste Zeit hatten wir jede Menge Spaß ( eigentlich : eine geile Zeit *g*) er war nicht oft wirklich einsam.

    TK: Also gibt es keinen Grund für uns Fans traurig zu sein über die Art wie er sich in Graceland/in seiner Suite/in seinem Hotelzimmer verkriechen musste, dass er sich nicht (frei) auf den Straßen bewegen konnte …

    SW (unterbricht): Nein nein, wir GINGEN nach draussen (mit Nachdruck) während der 60er. Wir waren einkaufen, im Park…

    TK: Auch tagsüber? Auch während der Hollywood Jahre?

    SW: Jaja – Tag und Nacht. Nachts waren wir dann in den Clubs, dem „Crossed Bow“, dem „Red velvet“, dem „Trip“…dort sahen wir Jackie Wilson – der dann am nächsten Tag ans Filmset kam (zu Besuch)..

    TK: Ihr habt euch viele Shows angesehen…

    SW: Ja, während wir Filme machten fuhren wir hin und wieder mal anderthalb Tage nach Vegas, machten da durch (ohne zu schlafen) und kamen völlig erschöpft zurück…

    TK: Also hattet ihr Jungs ein unvorstellbar tolles Leben ( viel Spaß) ?

    SW: Ja! Er (Elvis) teilte alles mit uns. Seinen Ruhm und sein Glück.

    TK: Die 60er waren eine tolle Zeit auf der Welt, ein weltweites gutes Gefühl…

    Sw: Die 50er waren sogar noch besser. Ich wuchs in den 50ern auf und es gab einfach keine bessere Zeit. In den 40er hatten wir Krieg, in den 30ern die große Depression, in den 20ern den MOB der durch die Straßen lief und Menschen tötete. Ich wurde 1938 geboren, also war ich in den 50ern 12 Jahre alt , 1951 war ich also 13,ein Teenie…

    TK: Yeahhhhh (anzüglich)

    SW: Das war wunderbar!

    TK: Das ist ja sowieso eine sehr interessante Zeit, schon für sich allein gesehen…

    SW: Ja genau…

    TK: Es hätte nicht besser sein können…

    SW: Exakt. Ich war 13,14,15,16,17,18,19 – und all das in den 50ern.Ich hab all das ( die ganze tolle Zeit) bewusst mitbekommen.

    TK: Du hast in Memphis gelebt mit deinem Cousin Red West in (etwas ähnlichem wie?) den Lauderdale Courts…

    SW: Ja.Wir lebten alle dort. Ich lebte in XY (Straßennahme), Elvis in Lauderdale Courts, Red in XY (wieder Straßennahme) – sinngemäß: Wir wohnten alle nah zusammen, um die Ecke.

    TK: Und ihr ward alle auf derselben Schule?

    SW: Ja, aber ich war in der siebten und er in der elften…

    TK: Richtig, du warst jünger, ich hab das gelesen…

    SW: Ja ich war jünger. Ich kannte ihn(Elvis) garnicht, ich war auf der Junior High und wir zogen um also lebte ich nichtmehr in dem Stadtviertel das Einzugsgebiet der Humes High School war, ich war erst auf der Snowdon (School) für ein Jahr, dann auf einer anderen Highschool – Tech Highschool…

    TK: Und dann hat Red dich Elvis vorgestellt…

    SW: Ja , 1958.

    TK. Und so kamst du in die Clique…

    SW: Nun, ich traf ihn kurz bevor er nach Deutschland ging, und als er zurück kam begann ich dann für ihn zu arbeiten…

    TK: Du hast also diese außergewöhnliche Kariere miterlebt. Was für ein Leben für euch Jungs(beeindruckt!) – der Ruhm, der Lebensstil, die Frauen, jedes Auto, jedes Haus, einfach alles was ihr wolltet – wie Kinder im Spielzeugladen!

    SW: Ja so war das wohl. Aber ich besaß einen brandneuen 1950 Ford Convertible (Auto) weiß mit schwarz und gold und einem weißen Verdeck und jeder in der Stadt wusste wessen Auto das war. Ich arbeitete und hatte schon anderthalb Jahre abbezahlt als Elvis aus der Armee kam. Ich begann also für ihn zu arbeiten und als mein Bruder dann aus der Armee kam fragte ich ihn, ob er den Wagen und die Raten dazu übernehmen wollte. Er fragte mich was ich denn dann fahren würde und ich sagte „Cadillacs, Motorräder – alles was so da ist“ (lacht) – „ Das Auto würde nur herumstehen.“ Billy (sein Bruder) musste mir versprechen dass er das Auto zuende abbezahlen würde – Mann ich liebte dieses Auto, ich hab auch noch Bilder davon…

    TK: Ja, DAS waren ja auch noch Autos , das heute das sind doch keine Autos mehr… .

    SW: Wenn du damals einen Chevrolet oder einen Cadillac gesehen hast…

    TK: Ja die wurden gebaut um schön auszusehen. Heute wird ja nur noch auf Verbrauch und andere ökonomische Gesichstpunkte geachtet…

    SW: Diese Autos hatten einfach Linien, Kurven…die Chevrolets, die Fords, der 57er BelAir..

    TK: Die amerikanischen Autos der 50er waren die schönsten Autos überhaupt..

    SW: Ja, genau…

    TK: Haben wir noch Zeit für eine Frage?

    SW: Natürlich, gerne (sehr bereitwillig!)

    TK: Dann lass uns zu den traurigen Dingen kommen denn diese diskutieren wir oft im Board und wir kommen zu keinem klaren Ergebnis. Meine Kernfrage ist: Warum? Warum entwickelte er diese Angewohnheiten? Er war in dieser Position, hatte alles was sich ein Mensch nur wünschen konnte…

    SW: (leise) die Welt lag ihm zu Füßen…

    TK: Er hatte das Talent, das Aussehen, einfach Alles… . Und er war diese nette Person, ein freundlicher Typ und dann begann er sich zu verändern… . Ich bemerke die (ersten) Veränderungen ungefähr 1971… .

    SW: 71/72 wurde es schlimm…

    TK: Er begann sich zu verändern und langsam senkte sich der dunkle Schatten herab…

    SW: hmhm

    TK: Und das war wegen der Medikamente

    SW: Ja

    TK: Aber wieso begann er damit? Ich denke jede Drogenabhängigkeit hat einen Grund

    SW: Ich denke es ist wie wir schon früher im Interview festgestellt haben: Es war eine Möglichkeit dem Druck zu entfliehen. Er musste sich einfach keine Sorgen mehr machen um nichts. Nicht um Studioaufnahmen, nicht um Filmsets um Nichts mehr. Aber das wirklich Schlimme an der ganzen Sache ist das Abstreiten. Er dachte wirklich, er hätte kein Problem.

    TK: Ich weiss das…

    SW: Wir sagten ihm „Elvis du hast ein Problem“. Wir haben ihn genervt, es immer und immer wieder versucht – das ist der Grund warum er uns gefeuert hat. Wir haben versucht ihn zum aufhören zu bewegen…

    TK: Ja ich weiss … . Okay,er hat es geleugnet aber denkst du ER wusste es? Also tief in seinem Inneren, wusste er da dass er ein wirklich ernstes Problem hatte?

    SW: In seinem Kopf gab es kein Problem – er dachte wirklich (ernsthaft) er hätte kein Problem. Er sagte: „Wenn ich will kann ich damit aufhören. Jederzeit. Aber ich tu’s wenn ich will. Im Moment brauche ich sie“. Und ich sagte“ Was ist mit den guten, alten Zeiten in denen du sie nicht brauchtest?“ Und er sagte“ Die sind (endgültig) vorbei!“

    TK: Das ist wirklich traurig….

    SW: Ja so ist es… . Das ist ein trauriger Satz.

    TK: Er war also irgendwie enttäuscht über seine Lebensumstände , was denkst du, was hat ihn so traurig gemacht? Okay, auf der einen Seite war der (enorme) Druck und , er sagte einmal „Leute ich bin nicht das Schild da draussen!“ ( Elvis Presley Boulevard), glaubst du das war das Problem, die Menschen sahen nur das Image – evtl. haben sie den Menschen dahinter vergessen? Und alle wollten etwas von ihm… . Ich fühle da eine Traurigkeit in ihm…

    SW: Ja da war eine Traurigkeit, ja er war sehr traurig. Wir haben uns oft und lange unterhalten und haben über die guten, alten Zeiten geredet, als wir mit all diesen Schaupielern und Künstlern zusammengekommen sind, wir hatten so viel Spaß zusammen und Elvis liebte es auch seine Späßchen mit den Leuten zu treiben…

    TK: Ja er hatte einen großartigen Sinn für Humor, nicht wahr ?Ihr habt viel zusammen gelacht..

    SW:Oh dieses Lachen! Es war so ansteckend – du hast mit ihm gelacht und wusstest nicht mal worüber, es war hysterisch, und wenn er dir dann gesagt hat was so witzig ist hast du nur noch mehr gelacht weil er so eine ausgeprägte Phantasie hatte. Er konnte eine Frau mit einer seltsamen Frisur und Nase anschauen und konnte sagen: „Mann, die sieht aus wie ein seltener Vogel!“ (lacht) und er hatte absolut Recht, sie sah aus wie ein Kakadu oder sowas… . Er war toll, er hatte eine wirklich lebhafte Phantasie… .

    TK: Aber irgendetwas in ihm ist zerbrochen? Sein Bewusstsein hat sich verändert…

    SW: Nein, so kann man das nicht sagen, es war anders, etwas ganz Spezielles. sinngemäß: er verlor sich selbst, ganz langsam und als es ihm auffiel war es zu spät ( wörtlich ungefähr: etwas verließ ihn ganz langsam, es ging von ihm weg…)

    TK: Linda erzählte einmal, Elvis hätte gesagt er hätte eine selbstzerstörerische Ader. Das ist der einzige Kommentar, der einzige Hinweis den ich finden konnte in all den Büchern, in allem was ich gelesen habe dass er doch ein wenig erkannte wie selbstzerstörerisch er war. Ich vertraue Linda in dem was sie sagt…

    SW: Ja, das kannst du auch…

    TK: Sie ist eine gute Frau, sie ist eine tolle Person…

    SW: Sie hat ihm mehrere Male das Leben gerettet…

    TK: Ja als er beim essen einschlief‘…

    SW: Sie entfernte den Bissen der in seiner Kehle steckengeblieben war..
    TK: Also war es wirklich schlimm..

    SW: Ja. Sie gab ihm Sauerstoff, wir hatten Sauerstoff Tanks dort oben (ich nehme an: Graceland, oberer Stock, E’S Schlafzimmer)

    TK: Also hatte er aufgehört zu atmen aufgrund von zu vielen Opiaten und diesen Dingen..

    SW: Ja das ist richtig ( Stimme wird leiser)

    TK: Oh das ist wirklich hart (mitfühlend). Und selbst dann realisierte er nicht dass er ein Problem hatte?

    SW: Nein. Er dachte immer noch er hätte keins. Er sagte etwas wie: „Ich habe Schlamittel genommen und bin dann eben eingeschlafen!“ Und ich sagte: „ Elvis du warst so weg, Linda musste dir das Essen aus dem Mund nehmen!“ Das hat er nicht gern gehört, das war zu viel Realität für ihn. Er konnte einfach nicht zugeben dass er im Unrecht war.

    TK: Er konnte sich nicht entschuldigen….

    SW: Nein konnte er nicht. Er konnte absolut nicht zugeben wenn er mal nicht Recht hatte. Als er mich 1961 ohne Grund geschlagen hat…

    TK: Ja das hab ich gelesen. Er hat dich mitten ins Gesicht geschlagen..

    SW:Er hat versucht mich KO zu schlagen…

    TK: Und du hast gesagt „ Das hättest du nicht tun sollen…“

    SW: Nein ich sagte „Ich hätte niemals gedacht dass du dazu fähig bist, dass du so etwas tun könntest !“ ich hatte Tränen in den Augen, ich konnte es nicht glauben und bin gegangen… .
    Ich saß dann mit meinem Cousin bei Ruby Tuesday ( amerikanisches Diner) und unterhielt mich mit ihm über Mädels – und er (Elvis) war auch dort mit ein paar Leuten - das wäre die perfekte Gelegenheit gewesen herzukommen und sich zu entschuldigen – aber er nahm seinen Kram (vermutlich essen) und ging. Das wäre die Gelegenheit gewesen zu sagen „ Hey Sonny ich hatte Unrecht und ich hätte dich nicht schlagen soll, entschuldige. Gene hat mir gesagt wie es wirklich war, du hast nicht hinter meinem Rücken über mich geredet…!“
    Denn später fand ich heraus, dass Gene ihm genau das gesagt hatte. Er wusste also dass er ihm Unrecht gewesen war. Aber er sagte nichts, ich konnte es nicht glauben… .

    ( Hier gibt es jetzt ein Missverständnis – King hat verstanden Elvis hätte sich entschuldigt und macht eine Bemerkung darüber wie toll das doch war und dass in der Rückschau das ja eine der seltenen Begebenheiten gewesen sei in der E über seinen Schatten gesprungen ist. – Sonny korrigiert ihn dann, da E sich nie bei ihm entschuldigt hat für den ungerechtfertigten Angriff)

    SW: Er hat mich vor allen Leuten geschlagen konnte sich aber nicht vor allen Leuten dafür entschuldigen. Er konnte einfach nicht. Er hatte die perfekte Gelegenheit und hat‘s nicht getan. Da wurde mir klar dass er sich nie für etwas entschuldigen würde… .



    Sonny kommt vom ersten Teil seines Auftrittes zurück, während der Imi singt, setzt King das Interview fort….

    TK: Und wie ist's gelaufen? Wie hat das Publikum reagiert?

    SW: Es lief gut, Das Publikum ist großartig, es hat ihnen gefallen. Sie lieben es einfach etwas über Evis zu erfahren, von mir oder den anderen Jungs die ihm nahe waren. Die Menschen wissen, dass wir Geschichten (über ihn) zu erzählen haben die sie noch nicht kennen. Es ist so, manchmal vergisst du einfach etwas wenn du ein Buch schreibst. Du kannst jedes Buch nehmen, meins, Jerrys (Schilling)m, Joes (Esposito), Lindas (Thompson) – jedes Buch, Priscillas und nie wird in einem Alles drinstehen ( die ganze Wahrheit) denn jeder vergisst etwas. Und dann liest du etwas (eine Begebenheit) in einem von diesen Büchern und denkst dir: „Oh ja – daran erinnere ich mich!". Du kannst einfach nicht Alles in einem Buch unterbringen, denn das wäre dann 10.000 Seiten lang. Es ist einfach jeden Tag so viel passiert. Jeden Tag Lustiges, Seltsames, Bizzares, - einfach jeden Tag . Ich wünschte ich hätte mir jeden Tag Notizen gemacht . Ich hätte fünf verschiedene Versionen des Buches schreiben können und jede davon wäre völlig unterschiedlich gewesen.


    TK: Die Fans wollen einfach jedes kleinste Detail hören um herauszufinden wer der Mensch hinter dem Image gewesen ist…


    SW: Ja! Übrigens, mein Buch soll verfilmt werden…


    TK:Ja…


    SW: Kinofilm. Nicht nur für's Fernsehen, für's Kino. So wie „Ray"


    TK: Ja das habe ich im Board gelesen unter dem Namen „Sonny West goes to Hollywood" ( Sonny West erobert Hollywood). Das war ein kleiner Artikel. Dass der Film auf deinem zweiten Buch „Elvis-still taking care of business" basieren soll und es wird ein „Fame&Fortune" (Ruhm&Glück, Ruhm&Schicksal) Projekt sein


    SW: Richtig… „Ruhm und Glück" – das trifft es auf den Punkt. Es wird von der „RLF-Viktor Productions" produziert werden, die sitzen in Toronto/Kanada. Sie schreiben auch grade ein Drehbuch über (das Leben) von Janis Joplin , Jimi Hendrix und Steve McQueen und viele Andere. Die sind seit Jahren im Geschäft, seit ein paar Jahren gibt es jetzt diese neue Firma (RLF) und sie versuchen an das ganze Material über diese Leute zu kommen. Und er (der Besitzer) ist ein riesiger Elvisfan , und als er erfuhr dass ich ein Buch über Elvis geschrieben hatte wollte er unbedingt ein Exemplar davon haben. Als er mich traf hat er mir erzählt, dass er mich in diversen Dokumentationen gesehen hat und er sagte mir: „ Ich würde liebend gerne einen Film über Elvis machen, aber nur mit dir/ wenn du dabei bist!". Das ist ein großes Kompliment.


    TK: Er ( Besitzer der Produktionsgesellschaft) hat gemerkt dass du die Wahrheit sagst (schreibst)…


    SW: Genau, ich sage die Wahrheit, so wie sie ist. Ich schmücke die Fakten nicht unnötig aus wie der Typ der unser Buch geschrieben hat (Steve Dunleavy – Elvis what happened). Weisst du was gefehlt hat in „Elvis what happened"? Unsere Gefühle… .Er hat unsere Gefühle nicht mit eingebracht. Als wir die Interviews mit ihm geführt haben mussten wir öfter unterbrechen weil wir so berührt waren von dem was wir erzählt haben (von den Erinnerungen), wir brachen in Tränen aus, wir mussten eine Pause machen…


    TK: Also seid ihr nicht so glücklich mit ihm als Autor des Buches?


    SW: Absolut nicht. Wir haben ihn ja auch nicht ausgesucht. Er wurde bestimmt (das Buch zu schreiben). Wir haben einen Vertrag unterschrieben mit der Rupert Murdoch Company, er ist ein großes Tier in Australien, ein Multimillionär (FOX etc) . Wir haben also diesen Vertrag mit der Firma gemacht und die Firma hat Steve Dunleavy zum Autor bestimmt. Denn Dunleavy schrieb für den STAR (Zeitung) die Murdoch auch gehörte.


    TK: Nochmal zu deinem ersten Buch. Es ist sehr berühmt…

    SW: Ja…


    TK: Ich erinnere mich an die Pressekonferenz (um das Buch vorzustellen). Die auf der du wie einer der BeeGees aussiehst…


    SW: Ja das lag an der Brille, meine Augen dahinter waren geschwollen vom Weinen…


    TK: Du hast immer cool ausgesehen…


    Sw: Das war der Tag nach dem er starb (Elvis). An diesem morgen war Steve Dunleavy bei „Good morning America" (sehr populäres Frühstücksfernsehen) mit David Hartman (Moderator). Und diese beiden konnten sich nicht leiden und begannen sich gegenseitig fertig zu machen und das machte mich wütend, ich konnte es nicht glauben. Ich sagte" Mein Gott hört auf damit und redet über Elvis!" Also rief ich den Anwalt an und fragte ihn : „Kannst du für heute eine Pressekonferenz einberufen? Ich möchte Einiges klarstellen!" und er sagte „Ja! Und das ist die Pressekonferenz die du meinst (gesehen hast). Ich sagte dort: „Er hatte die ganze Welt in seinen Händen!"…


    TK: Ist das nicht die Pressekonferenz auf der Dave Hebler auch seinen berühmten Satz sagt…


    SW: „ Du kannst einen Menschen nicht vor sich selbst schützen!" richtig. Und ich schaute zu Dave ‚rüber und sagte: „ Besser hätte man es nicht ausdrücken können…"


    TK: Gibt es irgendetwas in diesem Buch ( Elvis what happened) was nicht der Wahrheit entspricht? Etwas das nachträglich eingefügt oder vom Autor verdreht worden ist?


    SW: Nein das noch nicht einmal. Es war vielmehr der Ton in dem das Buch verfasst wurde, die Art wie er die Dinge dann beschrieben hat..
    Da gibt es diese Geschichte mit Elvis, dem Mädchen und dem Billardqueue ( Billardstock). Er hat das so kalt/emotionslos beschrieben und er hat auch nicht erwähnt, dass Elvis zu dieser Gelegenheit völlig high war, da er jede Menge Aufputschmittel (Uppers) genommen hatte. Er war völlig aufgedreht und nervös, er wollte Billiard spielen und das Mädchen kam in den Raum und wollte dass ich mein Auto wegfahre (sie war eingeparkt). Sie kannte nur mich und war zudem das erste Mal in Graceland und so sprach sie mich an. Ihr war langweilig, sie hatte auch nicht bemerkt dass ich eine Partie Billiard mit Elvis begonnen hatte. Sie sagte also : „Sonny kannst du dein Auto wegfahren damit ich gehen kann?" und Elvis sagt „ Was will sie denn?" und ich antworte „ Sie will gehen Mann, ich soll das Auto wegfahren!". Und er sagt zu ihr „ Honey siehst du nicht dass er grade Billiard spielt? Finde jemand anderes der das Auto wegfährt!". Und sie sagt „ Ich kenne hier aber niemanden anderen. Sonny hat mich gefragt ob ich mitkommen will, er ist der einzige den ich kenne". Dann ruft Elvis in die Runde jemand anderes soll doch das Auto wegfahren. Jedenfalls hat er dann noch etwas zu ihr gesagt, sie zu ihm, das Ganze eskaliert und auf einmal sagt sie: „ Ach fahr doch zur Hölle du Hurensohn!" ( Sonny schweigt kurz) Und das war's – Elvis explodierte – denn seine Mutter wurde beleidigt. Das Wort bedeutet ja dass deine Mutter eine Schlampe ist ( erklärt noch ein bischen das Wort). Für Elvis bedeutete das jedenfalls sie hätte gesagt er sei ein Bastard und er regte sich wahnsinnig auf (zur Erklärung: Er hat dem Mädel dann eins mit dem Biliardstock verpasst) . Und wiedermal konnte er sich nicht entschuldigen. Er wusste genau dass er im Unrecht war, konnte sich aber nicht entschuldigen, er wusste einfach nicht wie.


    TK: Es ging also darum, dass dir der Stil nicht gefällt in dem das Buch dann verfasst wurde.

    SW: Ganz genau.


    TK: Jetzt möchte ich dir gerne noch ein paar Fragen von unseren Boardmitgliedern stellen: Ein Mitglied, welches Albert heißt - ist aber eine Frau - …


    SW: Hmhm


    TK:…sie möchte wissen ob Elvis eine Affäre mit Kathy Westmoreland hatte. Weisst du das?


    SW: Ja.


    TK: Er hatte also eine?


    SW: Ja.


    TK: Und was ist mit Sheila Ryan, der Freundin nach Linda Thompson?


    SW: Sheila ist eine wirklich nette Person, ich mag sie sehr. Sie wollte nie etwas von Elvis (hat nichts von ihm gefordert). Sie ist wie Linda, sie hat ihn einfach geliebt. Und sie hat auch gesehen/realisiert wie schlecht sich die Dinge entwickelt haben und das hat sie sehr verletzt. Als sie ihn verlassen hatte traf sie James Khan den sie heiratete und mit dem sie einen Sohn hat. Ich stehe immer noch mit Sheila in Kontakt, sie lebt in Kalifornien, sie arbeitet da irgendwie als Assistentin. Ich rufe sie manchmal zuhause an und rede mit ihr. Sie ist süss. Sie ist jetzt bei den „Reborn Christians" (Religionsgemeinschaft – etwa: Wiedergeborene Christen). Sie betet für die Menschen und tut Gutes, sie ist wirklich ein guter Mensch. Wir schreiben uns Nachrichten, ich bin ja auch bei den „Reborn Christians). Man sendet sich Gebete und diese ergeben dann eine Gebetskette rund um die Welt , sowas machen wir .


    TK: Also sie ist wirklich nett…


    SW: Ja das ist sie. Sehr gefühlvoll…


    TK: Was habt ihr ( MM &E) denn so gemacht wenn ihr nicht auf Tour ward? Seid ihr ins Kino gegangen? Seid ihr ausgegangen? Ihr ward ja mit den Motorrädern unterwegs.. . Hast du da noch irgendetwas im Kopf was wir noch nicht wissen? Wie habt ihr eure Zeit verbracht?


    SW: Ja also wir waren draussen. Manchmal hatte Elvis auch Lust zu singen, dann setzte er sich ans Klavier und begann zu singen. Manchmal haben wir uns auch Lieder gewünscht. Dann waren wir manchmal im Kino. Es kam einfach drauf an ( auf was wir Lust hatten).Wir haben Feuerwerks-Kämpfe (mir Raketen), an Sylvester z.B. oder an den Feiertagen. Anfang bis Mitte der 60er hat Elvis manchmal Club gemietet und dort hatten wir dann private Sylvesterpartys und er (Elvis) hat dann für alles bezahlt, alle waren eingeladen. Freundinnen, Ehefrauen , Freunde – wir hatten eine tolle Zeit, so das neue Jahr zu begrüßen. Ich hab hier immer noch eine Narbe von diesen Feuerwerkskämpfen – von einer römischen Kerze (eine populäre Raketenart). Sie ist nach hinten explodiert und hat mich mitten auf die Brust getroffen und das hat unglaublich gebrannt, ich bekam das Phosphor nicht aus und diverse Hautschichten verbrannt – ich seh' ihn immer beim rasieren diesen kleinen, weißen Kreis wo sie mich getroffen hat. Das hat wirklich eine Weile gedauert bis es verheilt war….


    TK: Ihr ward wilde Jungs…

    SW: Okay, ein anderes Mitglied des Boards – Anna Margret his true love – alles zusammengeschrieben – das ist ihr Name – möchte gerne wissen ob ihr euch wieder zusammengerauft hättet wenn er noch am Leben wäre.


    SW: Auf jeden Fall. Denn wenn er heute noch am Leben wäre dann hieße das, dass er es überstanden hätte, dass er davon losgekommen wäre und er wüsste dann auch, dass Red und Sonny und Dave seine Freunde sind, die ihre Jobs dafür geopfert haben ihm etwas klarzumachen. Und er würde sich Gedanken gemacht haben und es aufgegeben haben. Und ihm würde klar sein, dass er (wenn er es nicht aufgegeben hätte) jetzt tot wäre. Wir werden oft mit Fans konfrontiert die uns Vorwürfe machen, wir seien enttäuscht gewesen und verbittert, es sei uns ums Geld gegangen… . Es hatte nichts mit Verbitterung zu tun und auch nichts mit Geld – es ging uns darum ihm etwas klarzumachen. Wir konnten es einfach nichtmehr mit ansehen. Wir haben ja auch mit ihm (Elvis) darüber gesprochen. Wir haben mit ihm gesprochen als wir noch da waren (in Graceland) ihm gesagt „ Mann du geht's vor die Hunde!" aber wir konnten ja nun nichtmehr mit ihm in Kontakt treten (persönlich). Wir wären auch nach Graceland gefahren – wer hätte uns aufhalten wollen (lacht) . Mich und Dave und Red – wir wären einfach durch's Tor gefahren und zu ihm reingegangen. Deshalb hat er die Stadt verlassen (vermutlich nach der Kündigung). Er wollte uns nicht die Möglichkeit dazu geben (in persönlich zu konfrontieren). Wir hätten ihn nicht verletzt (körperlich) aber wir hätten ihm gesagt: „ So läufts wohl Elvis, hm? Du schmeisst uns raus damit du in Ruhe high sein kannst und weiter auf den Tod zusteuern kannst. Denn genau das wird passieren/ das wirst du tun: Du wirst dich umbringen!" Ich wurde gefragt ob ich zurückgegangen wäre wenn er mich gefragt hätte ( für ihn zu arbeiten) und ich sagte: „ Nicht unter diesen Umständen!" Ich hätte ihm gesagt: " Elvis wenn ich zurückkomme werde ich derselbe sein der ich war, also überleg's dir gut! Denn ich werde weiter versuchen dich aufzuhalten!"

    TK: Du konntest was da passiert ist also einfach nicht länger mit ansehen?

    SW: Ganz genau. Ich konnte einfach nicht. Es wurde schlimmer. Es fing langsam an und geriet dann unaufhörlich ausser Kontrolle (wörtlich: Es gewann an Geschwindigkeit) . Es ging einfach immer weiter bergab (King hat erzählt Sonny hätte ihm hier eine Kurve auf den Tisch gemalt die rapide abfällt). Es war so traurig… .

    TK: Er experimentierte viel herum, vermischte viele Medikamente, richtig?

    SW: Ja das hat er. Sie haben 14 in ihm gefunden (Medikamente).Was das Problem war: Er nahm Medikamente die der Körper in Codein umwandelte, und er nahm ja bereits jede Menge Codein (Schmerzmittel - http://de.wikipedia.org/wiki/Codein) – also war es im Grunde eine Codeinüberdosis.

    TK: Ist er daran gestorben? Wir haben im Board eine nie enden wollende Diskussion zur Todesursache. Da gab’s doch diesen offiziellen Bericht dass er (Elvis) an „heart attack“ ( Herzanfall/ Herzinfarkt) gestorben ist….

    SW: Herzrhythmusstörung !

    TK: Wie kann ein Toxikologe so etwas attestieren?

    SW: „Cover up“ Vertuschung. Es weiss eben niemand etwas über diesen anderen Arzt, Dr. Eric Muirhaed, er war der Chefpathologe in diesem Krankenhaus, er war während der Autopsie anwesend und half auch dabei, er hat gesehen was Elvis getötet hat. Und als er den Gerichtsmediziner die Todesursache verkünden hörte war er völlig geschockt und das hat er auch geäußert. Nach dem Francisco (der Gerichstmediziner) seine Erklärung abgeben hatte sagte Muirhaed das auch – aber die Presse hat es nicht benutzt, es wurde unter den Teppich gekehrt. Er (Muirhaed) sagte: „Hier liegt ein Fehler vor. Elvis starb an Polypharmakologie (Übermedikation) – und das bedeutet: zu viele Drogen! Das ist offiziell, das hat er gesagt, es wurde vertuscht. Ein Herzinfarkt würde Narbengewebe hinterlassen, eine Herzrhythmusstörung nicht. Sie ist nicht nachzuweisen.

    TK: Deswegen haben sie das als Grund genommen.

    SW: Ganz genau.

    TK : Hat Vernon das angeordnet? Also das Ganze wie einen „natürlichen Tod“ aussehen zu lassen?

    SW: Nein das denke ich nicht, Vernon war am Boden zerstört (er hatte garkeinen Kopf für so etwas) Ich möchte jetzt keinen Namen nennen, das muss jemand sehr schnell entschieden haben, an diesem Tag.

    TK: Ich kann mir vorstellen von wem du sprichst….

    SW: Belassen wir es dabei. Sie wussten jedenfalls, dass Elvis tot war. Als sie ihn im Krankenwagen zum Krankenhaus brachten wussten sie es schon.

    TK: Die Sanitäter haben versucht ihn wieder zu beleben…

    SW: Ja das mag sein, das haben sie wohl getan aber es war völlig umsonst. Die Leichenstarre begann schon einzusetzen … . Ich möchte nicht ins Detail gehen aber es war schon im Badezimmer völlig klar, dass er tot war…. . Es war ohne Zweifel.

    TK: Sonny lass uns das Interview nicht an einem so traurigen Punkt beenden. Du musst diesen Sommer 70 geworden sein…. .

    SW: Am 5 Juli.

    TK: Wie hast du gefeiert?

    SW: Sehr ruhig (lacht). Nein (Scherz) ich habe mit meiner Frau und meinen Kindern gefeiert. Ich habe auch ein neues Enkelkind - es wurde am 20 August geboren. Es ist mein erstes Enkelkind… .

    TK: Da bist du sicher stolz…

    SW: Ja sehr, sehr stolz! Er heißt Tristan – ich kann‘s kaum erwarten ihn zu sehen... .

    TK: Tristan?

    SW: Ja meine Tochter hat den Film „Legends oft the fall“ (Legenden der Leidenschaft) gesehen und verliebte sich in diesen Namen Tristan ( im Film: Brad Pitt) . Sie sagte immer: „ Sollte ich jemals einen Sohn haben dann nenne ich ihn Tristan.“ Und ich sagte zu ihr: „ Süße, du könntest auch deine Tochter so nennen, dann müsstest du es eben Tristen schreiben. Das ist wie mit Frances und Francis.“ (die Namen sind sowohl im weiblichen als auch im männlichen möglich). Frank Sinatra hieß eigentlich auch Francis, er hat‘s nur zu Frank verkürzt.

    TK: Dass du Großvater geworden bist bedeutet dir also mehr als dein siebzigster Geburtstag?

    SW: Ich bin jetzt ein „Opa“ (lacht)

    TK: Ja, genau so heißt das bei uns in Deutschland…

    SW. Ich war hier in Deutschland als er geboren wurde…

    TK: Ja, du bist oft in Deutschland…

    SW: Ja, ich bin gerne hier, immer wenn Bernhard (?) mich holt, meine Frau begleitet mich normalerweise auch aber sie kümmert sich im Moment um unser erstes Enkelkind…

    TK: Noch eine kurze Frage: Elvis war ja in Deutschland stationiert worauf wir hier sehr stolz sind. Das war ja das einzige Land dass er jemals besucht hat außerhalb der Vereinigten Staaten…

    SW: Er hat hier gelebt. Er lebte hier. Er hat (auch noch) Frankreich besucht, Paris für eine Woche – aber hier hat er gelebt für eineinhalb Jahre.

    TK: Ja in Bad Nauheim. Ich habe gelesen du hast einmal erzählt Elvis mochte die Menschen dort. Fällt dir noch irgendetwas ein, es war ja sehr fremd für ihn - Bad Nauheim ist ja nun nicht gerade Memphis. Was denkst du über seine Zeit in Deutschland? Hat er sie positiv empfunden?

    SW: Ja. Er fand, dass es ein schönes Land ist. Er war auf Manöver in den Bergen im Schnee und er erzählte wie schön es dort gewesen sei.

    TK: Und er hat Priscilla hier getroffen…

    SW: Ja er traf Priscilla. Und er hat auch viel gesungen hier (viel geübt) , deshalb hatte sich seine Stimme auch so verändert als er nach Hause kam.

    TK: Ja er hatte einen kleinen Plattenspieler…

    SW: Ja und auch ein Klavier. Darauf spielte er und sang dazu und seine Stimme wurde so stark (gewann an Tiefe), daher war er dann auch fähig Titel wie „Now or never“ oder „Surrender“ zu singen…

    TK: Auch dieser wunderschöne Song „ Fame&Fortune“. Ich liebe dieses Lied, es ist mein Lieblingslied von Elvis. Es ist so wunderschön.

    SW: Es ist auch eines meiner Liebsten. Er hat’s zusammen mit „Stuck on you“ aufgenommen, es war die B-Seite – es ging auf Nummer 4 (in den Charts). Das war in Nashville, meine erste Studioaufnahme mit ihm (Elvis) (bei denen ich dabei sein durfte).
    Jetzt lass mich noch etwas erzählen was die Menschen nicht wissen: Genau an meinem 16 Geburtstag nahm Elvis „That’s all right mama“ auf – am 5.Juli 1954. Und das wusste ich nicht bis zum Jahr 2004, als der fünfzigste Geburtstag des Rock’n’Roll gefeiert wurde. Ich sagte „ Das hat er an meinem Geburtstag aufgenommen?“ . Also feiere ich jetzt immer meinen Geburtstag und den Geburtstag des Rock’n’Roll zusammen.

    TK: Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir zu reden, ich danke dir so sehr dass du dir die Zeit genommen hast, dass du nach Deutschland gekommen bist und Zeit mit uns Fans verbringst. Das ist ein wundervolles Gefühl du bist ein sehr netter Mensch.

    SW: Danke, das hab ich gern gemacht. Ich habe tolle Leute kennengelernt. Ich bin gerne hier und wir sind auch eigentlich jedes Jahr hier. Wir haben ein Jahr verpasst weil Bernhard(?) spät angefragt hat. Wichtig ist, dass die Anfragen früh genug kommen denn der August ist natürlich für jeden der mit Elvis zu tun hat ein anstrengender Monat.
    Am 17. Januar gehe ich auf eine Hawaii Kreuzfahrt… .

    TK: Eine Elvis Kreuzfahrt?

    SW: Ja es ist eine Elviskreufahrt. Ein Elvisimitator wird singen und ich werde etwas erzählen und Fragen beantworten (zu Elvis). Wir werden vier mal anhalten, ein Stop wird auf Kaui sein, wo wir BlueHawaii gedreht haben, wir werden da im „CocoPalms“ (Hotel) wohnen.

    TK: Sehr nett (hört sich gut an)!

    SW: Also das ist super, ich bin sehr froh dass ich so etwas mache (es macht mir Spaß) – ich war in Brasilien und in Australien und habe mit Leuten von den dortigen Elvisseiten gesprochen…

    TK: Ja du reist sehr weit um deine Erinnerungen mit uns Fans zu teilen… . Ich will dir nocheinmal danken. Im Namen aller Fans.

    SW: Gern geschehen. Das hält mich jung. Ich bin nicht 70 – ich bin 50 (lacht).

    TK: Ja man sieht‘s dir auch wirklich nicht an (dein Alter)

    SW: Ich fühle mich auch genau wie mit 50. Nur nach dem Sport merkt man manchmal dass einen die Dinge dann doch sehr anstrengen (mehr als früher)….ich fühl‘ mich gesund, ich laufe viel..

    TK: Du wirkst energiegeladen und gesund…

    SW: Mein Vater wurde 93 und dann ist er einfach eingeschlafen…

    TK: Dann können wir ja nocheinmal ein Interview machen…

    SW: (lacht) Solange müssen wir nicht warten, das können wir früher machen, vielleicht im nächsten Jahr…


    TK: Freust du dich auf die Arbeit an dem Film?

    SW: Leute ihr werdet ihn lieben!Es wird ein Film wie „Walk the line“. Ich hoffe der Schauspieler der Elvis spielt ,wird für den Oskar nominiert, ich hoffe derjenige der mich spielt wird für den Oskar nominiert - gewinnen müssen sie nicht auch wenn das schön wäre aber nominiert sollen sie werden – das würde mir zeigen dass ich dasselbe geschafft (geschaffen wäre evtl. besser) habe (für Elvis) was „Walk the line“ für Johnny (Cash) geschaffen hat. Wir wollen einen unbekannten Schauspieler für die Rolle (von Elvis).

    ( Sonny bekommt das Zeichen zu gehen: „In the ghetto)

    TK: Vielen,vielen Dank!

    SW: Ich danke dir, Gott segne dich, grüße alle von mir und wenn ich das nächste Mal hier bin schaffen wir es vielleicht uns zusammenzusetzten, ein paar Erinnerungen heraus zu kramen, dann beantworte ich ihre Fragen gerne persönlich. Danke. Gott segne euch alle. Byebye.

    Ohne Worte!
Lädt...