ELVIS und die
ROLLING STONES
Direkte Berührungspunkte zwischen dem größten Entertainer aller Zeiten und der größten Rock`n`Roll-Band aller Zeiten gibt es rückblickend leider nur sehr wenige, gemeinsame Fotos meines Wissens nach überhaupt keine. Und dennoch bestehen einige recht interessante Querverbindungen zwischen dem King of Rock`n`Roll und den Rolling Stones, die es wert sein sollten, einmal genauer betrachtet zu werden.
Erste Gemeinsamkeiten lassen sich bei den musikalischen Wurzeln finden, die hier wie da im Rhythm & Blues liegen. Dass Elvis seit frühester Jugend dem Blues zugeneigt war, erzählte er selbst einmal: „Ich stand auf die wirklich herunter gekommenen Mississippi-Sänger, hauptsächlich Big Bill Broonzy und Arthur Big Boy Crudup, obwohl sie mich deswegen zu Hause anranzten. ‚Sündige Musik’ sagten meine Leute dazu.“ Und B.B. King lernte der junge Elvis persönlich auf der Beale Street in Memphis kennen.
Als Keith Richards, Gitarrist der Stones, später in einem Interview zu der gleichen Thematik befragt wurde, zählte er neben Musikern wie Muddy Waters, B.B. King oder Chuck Berry auch Elvis Presley zu den Vorbildern der Band und ergänzte wörtlich: „Wir wollten so sein wie sie.“ Für ihn selbst aber traf das wohl weniger zu, denn an anderer Stelle gab er zu: „Jeder andere wollte Elvis sein - ich aber wollte so sein wie Scotty Moore.“ Viele Jahre später, 1989, ergänzte er: „Ich spielte zuvor nur Akustik-Gitarre, und Chuck Berry und Scotty Moore waren diejenigen, die mich dahin gehend beeinflussten, dass ich mir sagte: Oh ja, ich sollte wirklich mal eine E-Gitarre in die Hand nehmen...“
Für klassische Musik a la Beethoven oder Mozart interessierte sich Keith weniger - dafür hatte er nur einen flotten Spruch übrig: "Es gibt zwischen Mozart und Elvis nur einen Unterschied: Elvis machte gute Musik."
Bei Schlagzeuger Charlie Watts hatte naheliegenderweise ein anderer früher Elvis-Musiker Eindruck hinterlassen. 1994 erzählte Charlie in einem Interview: „Über D.J. Fontana brachten Keith und Brian Jones schließlich auch mich dazu, Elvis` Musik zu mögen. Ich denke, D.J. ist ein wunderbarer Drummer. Vorher hatte es nur eine einzige Platte gegeben, die mir von Elvis gefiel.“
Über diese frühen Jahre sprach Keith 1971 etwas detailierter: „Mick hatte bereits in einigen Rock`n`Roll-Bands gesungen und Buddy Holly gecovert... Buddy Holly war in England ebenso bedeutend wie Elvis. Alles, was er heraus brachte, ging sofort auf Platz 1. Ungefähr 1958 waren schließlich zwei Lager entstanden - entweder stand man auf Elvis oder auf Buddy Holly. Die Elvis-Fans waren die schweren Lederjacken-Typen und die Buddy-Holly-Fans sahen alle irgendwie genauso aus wie Buddy Holly.“
Und Mick Jagger fügte 1977 hinzu: „Für die Engländer war Buddy Holly eine enorme Inspiration. Darin lag genau der Unterschied, denn im Vergleich zu Elvis war er ein Songschreiber.“
Sowohl Keith Richards, als auch Mick Jagger und Bassist Bill Wyman waren leidenschaftliche Fans der Rock`n`Roll-Musiker in den 50ern, ganz gleich ob schwarzer oder weißer Hautfarbe. Eine der ersten Schallplatten, die sich Keith Richards als Jugendlicher kaufte, war eine Elvis-Platte aus der Sun-Zeit, deren Mischung aus Rhythm & Blues, Country und Rockabilly schließlich seine eigene musikalische Identität beeinflusste. Die Platte THE SUN SESSIONS soll für Jahre eine von Keith` Lieblingsplatten gewesen sein.
1962, als die Rolling Stones zum ersten Mal unter diesem Namen in einem Londoner Jazz-Club öffentlich auftraten, hatte Elvis Presley seine erste Karriere als Rock`n`Roll-Star bereits geraume Zeit hinter sich, war nach dem Militärdienst in Deutschland mit Pop-Songs a la „Stuck On You“, „It`s Now Or Never“, „Are You Lonesome Tonight?“ oder „Surrender“ wieder an die Chart-Spitze zurück gekehrt und etablierte sich nun in Hollywood als Filmschauspieler.
1963 bescherten ausgerechnet John Lennon und Paul McCartney von den Beatles den Rolling Stones mit dem Song „I Wanna Be Your Man“ ihren zweiten größeren Hit (Nr. 12 in England) und bald schon hatten sie ihre ersten Nr.1-Hits daheim in Großbritanien – 1965 war „(I Can`t Get No) Satisfaction“ bereits der vierte Chart-Stürmer, mit dem sie übrigens wie einst Elvis in der berühmten Ed-Sullivan-Show im amerikanischen Fernsehen auftraten.
Entsprechend groß wurde auch das Interesse der Medien an dem erfolgreichen Quintett von der Insel.
1964 war Larry Geller Elvis` persönlicher Haarstylist geworden und in seinem Buch I WAS THE ONE erinnerte er sich später: „(Elvis) verfolgte die Musikszene mit großem Interesse und bisweilen mit Vergnügen. In Memphis hatten wir im Fernsehen eine Dokumentation über die britische Rockszene verfolgt. Elvis gefielen die Dave Clark Five, aber die Band, über die er am meisten sprach, waren die Rolling Stones. Die Art, in der ihr Leadsänger, Mick Jagger, tanzte, war anders und etwas eigenartig. Als weißer Junge, der schwarzen Rhythmus und Stil in sich aufgenommen hatte, bewegte sich Jagger auf unverwechselbare Art und warf seinen Kopf in der Manier Chuck Berry`s ‚duck walk’ zurück. Jaggers Schönheit lag im Auge des Betrachters. Millionen Fans fanden ihn sexy, für Elvis aber war es eines der komischsten Dinge, die er in seinem Leben gesehen hatte.
‚Verdammt, Mann’, sagte Elvis zwischen leisem Lachen, ‚Schau dir das an! Der Kerl sieht aus wie ein ausgeflipptes Huhn auf einem LSD-Trip!’ Elvis hatte dieses Bild von Jagger jahrelang vor Augen und konnte nicht ohne zu lachen an die Stones denken.“
Jagger selbst war ebenfalls kein humorloser Zeitgenosse, und in der Rolling Stones-Doku LET IT BLEED (2002) gibt es einen kurzen Filmausschnitt zu sehen, wo Mick Jagger etwa um diese Zeit herum Mitte der 60er am Klavier sitzt und mit wenigen Zeilen aus „That`s When Your Heartaches Begin“ und „Are You Lonesome Tonight“ Elvis` Stimmlage zur Freude von Keith parodiert.
„I`m Movin On“, ein früher Nr.1-Hit von Hank Snow in den US-Country-Charts, ist übrigens der einzige Song, der sowohl im Repertoire der Stones als auch von Elvis auftaucht. Ursprünglich aus dem Jahr 1950, nahmen ihn die Stones Anfang März 1965 live für ihre EP GOT LIVE IF YOU WANT IT! (Decca 1965) auf; Elvis coverte den Song Mitte Januar 1969 für sein Album FROM ELVIS IN MEMPHIS (RCA 1969).
Beim Stichwort RCA könnte man noch erwähnen, dass die Stones – obwohl sie bei Decca unter Vertrag waren – in den Jahren 1964 bis 1966 für einige Aufnahmesessions auch die RCA Studios in Hollywood mieteten. Hier entstanden mit “The Last Time”, “Get Off Of My Cloud”, “Paint It, Black” und “Ruby Tuesday” nicht weniger als vier Nr.1-Hits; “19th Nervous Breakdown” war nur knapp an der Nr.1 vorbei geschrammt!
1967 gab es Ärger, als die Stones bei einem weiteren Auftritt in der Ed-Sullivan-Show ihre aktuelle Single „Let`s Spend The Night Together“ spielen wollten. Dem Showmaster bzw. den Verantwortlichen beim Sender war der Text zu schlüpfrig, und so änderten die Stones die betreffende Textzeile eigens für ihren Fernseh-Auftritt in „Let`s Spend Some Time Together“. Dabei konnten die Stones noch froh sein, denn 10 Jahre zuvor hatte man Elvis aufgrund seiner „anstößigen“ Beckenbewegungen nur von der Hüfte an aufwärts gezeigt!
1972 waren sowohl Elvis als auch die Stones auf dem absoluten Karriere-Höhepunkt, und im Sommer des Jahres kam es zu einem regelrechten Showdown, als sich erstmals beider US-Tourneen überschnitten. Am 3. Juni 1972 eröffneten die Rolling Stones mit einem Konzert in Vancouver ihre kombinierte US- und Kanada-Tour, um ihr aktuelles Doppelalbum EXILE ON MAIN STREET zu promoten. Diese lange Sommer-Tournee ging bis Ende Juli und endete am 24., 25. und 26. Juli mit insgesamt vier Konzerten im ehrwürdigen Madison Square Garden von New York City. An gleicher Stelle hatte Elvis wenige Wochen zuvor seine Juni-Tournee eröffnet und am 9., 10. und 11. Juni ebenfalls vier außerordentliche Shows vor den begeisterten Augen und Ohren von jeweils 20.000 Zuschauern gegeben, darunter auch die Ex-Beatles John Lennon und George Harrison sowie Bob Dylan, David Bowie oder auch Art Garfunkel.
Bob Dylan ging übrigens beispielhaft für alle Zauderer voran und gönnte sich nach dem Elvis-Konzert auch den ersten Stones-Auftritt im Garden am 24. Juli. Doch damit nicht genug, auch die After-Show-Party ließ sich der Singer und Songwriter nicht entgehen. Dabei muss er sich wohl so köstlich amüsiert haben, dass er sich auch am 26. Juli, dem 29. Geburtstag von Mick Jagger, zu der End-of-Tour-Party der Stones im St. Regis Hotel in New York City einfand, wo die geladenen Gäste (unter ihnen auch Woody Allen und Diane Keaton, Carly Simon, Stevie Wonder oder Andy Warhol) mit auserlesener Live-Musik von Muddy Waters und Count Basie erfreut wurden!
Dylan also ein Stones-Fan? "Als ich Elvis das erste mal hörte, da wusste ich, dass ich für niemanden arbeiten werde, und dass keiner mein Boss wird. Er ist das geistige Oberhaupt der Rock`n`Roll-Religion, wie es sie in der heutigen Form gibt. Ihn das erste mal zu hören war wie aus einem Gefängnis auszubrechen." Okay, dann sah er sich selbst wohl eher als Elvis-Fan... *grins*
Nur wenige Tage später sollte die Ostküstenmetropole Chicago ein wahres Rock-Feuerwerk erleben! Den Anfang machte der King am 16. und 17. Juni mit insgesamt drei ausverkauften Konzerten in dem riesigen Football-Stadion der Stadt vor jeweils 20.000 Zuschauern. Nur ein einziger Erholungstag war den Einheimischen vergönnt, und bereits am 19. Juni kamen auch die Rolling Stones nach Chicago und machten mit ebenfalls drei Konzerten, die sie am 19. und 20. Juni im International Amphitheater gaben, das inoffizielle Festival der Rock-Giganten perfekt.
Nachdem 1974 das aktuelle Stones-Album IT`S ONLY ROCK`N ROLL erschienen war, schickten sich die Stones 1975 erneut zu einer US-Tournee an und stellten dabei auch gleich den Ersatzmann für Mick Taylor vor, der Ende 1974 die Band aus persönlichen Gründen verlassen hatte. Der neue Gitarrist war ein gewisser Ron Wood, der zunächst nur probeweise zum Line-Up gehörte und zuvor bei den FACES gespielt hatte. Deren Sänger Rod Stewart bemerkte übrigens: „Elvis war der King. Keine Frage! Leute mögen mich, Mick Jagger und alle anderen, weil wir in seine Fußstapfen traten.“
Die neue Nordamerika-Tournee der Stones begann am 1. Juni 1975 mit zwei Konzerten in Baton Rouge, Louisiana und erstreckte sich über zwei volle Monate. In etwa zeitgleich hatte Elvis mit einem Auftritt in Huntsville, Alabama, am 30. Mai seinerseits den heißen Tour-Sommer eröffnet, und ein letztes Mal sollten die Stones und Elvis zur gleichen Zeit durch die Staaten touren. In Dallas, Texas war Elvis am 6. Juni im Dallas Memorial Auditorium wieder einmal Vorreiter, gefolgt von den Stones, die am 6. Juli im Cotton Bowl auftraten.
In seiner Heimatstadt Memphis hatte Elvis am 10. Juni im Mid-South Coliseum bereits die erste Kurztournee beendet; am 4. Juli, dem Nationalfeiertag, folgten auch hier die Stones mit einem Konzert im Memorial Stadium. Dass es bei dieser einmaligen Gelegenheit weder zu einem Backstage-Treffen zwischen Elvis und den Stones kam noch zu einer Einladung nach Graceland, finde ich persönlich sehr bedauerlich. Mick Jagger meinte dazu später nur: „... ich habe Elvis nie getroffen. John Lennon hat mir gesagt, er war so enttäuscht, als er ihn getroffen hat. Da dachte ich, vielleicht lieber nicht."
Auch in Greensboro, North Carolina, legte Elvis mit einer Show am 21. Juli im Coliseum vor, bevor die Stones am 31. Juli an gleicher Stätte nachzogen.
In Asheville, North Carolina, traten die Stones zwar nicht auf, doch immerhin wird von einem Schwarzmarkthändler berichtet, der am Abend des 22. Juli vor dem Civic Center Stones-Karten unter die Elvis-Fans bringen wollte – angeblich fand er keinen einzigen Interessenten...
1977 starb Elvis mit nur 42 Jahren völlig überraschend am Vorabend einer neuen Tournee, und Mick Jagger bemerkte dazu: "Ich erinnere mich, wo ich war, als er starb. Ich war in der Türkei, auf einem Boot. Ich hab das Radio eingeschaltet. Sie haben dauernd Elvis-Platten gespielt. Und ich hab mich gefragt, warum. Gestern haben sie noch türkische Popsongs gespielt. Und da wusste ich, dass er tot sein muss...“
1978 tourten die Stones nach der Veröffentlichung von SOME GIRLS wieder durch Nordamerika, und am 28. Juni, bei einem Konzert im Mid-South Coliseum von Memphis, zollten Mick, Keith, Charlie, Bill und Ronny dem toten King mit einer Cover-Version von „Hound Dog“ Tribut, nachdem sie ihren aktuellen Hit „Shattered“ vorgestellt hatten. Tags darauf wiederholte sich diese spontane Programm-Umstellung nach „Happy“ noch einmal beim Konzert in Lexington, Kentucky. Beide Auftritte sind übrigens als Soundboard Recordings erhältlich und Gerüchten zufolge sollen die Konzerte auch gefilmt worden sein.
1982 wurde Elvis` Wohnsitz Graceland als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und unter den prominenten Besuchern, die sich seither dort umsahen, waren bisher auch Keith Richards, Ronny Wood und Bill Wyman.
Im Dezember 1996, während der Aufnahmen zu dem Tribute-Album ALL THE KING`S MEN, reisten Elvis` früherer Gitarrist Scotty Moore und sein einstiger Schlagzeuger D.J. Fontana nach Irland, um in Dublin im Sandy Mount Studio von Stones-Gitarrist Ron Wood den letzten Track „Unsung Heroes“ einzuspielen, unterstützt von dem Gitarristen Jeff Beck und dem Bassisten Ian Jennings. Einzelheiten zu dieser Session sowie Fotos gibt es auf der Seite www.scottymoore.net/unsungheroes .
In Ermangelung des leibhaftigen Elvis zeigten sich die inzwischen sichtlich ergreisten Stones schließlich mit der zweiten und dritten Presley-Generation in der Öffentlichkeit. Während Keith Richards bei einer Silvester-Party am 31. Dezember 1998 mit Elvis` einziger Tochter Lisa Marie posierte, traf Mick Jagger 2004 deren Tochter und somit Elvis` Enkelin Danielle, die bereits trotz ihres zarten Alters im Model Business tätig ist – übrigens eine Gemeinsamkeit mit Micks Ex-Frau Jerry Hall.
Zu einem kommerziellen Fernduell zwischen Elvis und den Stones kam es im Herbst 2002, als mit ELVIS: 30 # 1 HITS und FORTY LICKS jeweils neue Best Of-Compilations zeitgleich in den Charts vertreten waren. Unter der Schlagzeile „Die Stones können Elvis nicht in den Charts entthronen“ berichtete John Williams, dass sich der Elvis-Sampler mit 49.200 verkauften Einheiten in den kanadischen Album-Charts gegenüber dem starken Neueinstieg der Stones-Doppel-CD mit 35.500 abgesetzten Exemplaren souverän behaupten konnte. Auf Rang drei folgte die junge Jazz-Musikerin Diana Krall, von deren Album LIVE IN PARIS mit 15.400 Einheiten bereits über 20.000 Stück weniger verkauft wurden als von den Stones!
In den US-Charts war es nicht anders: Mit 336.600 verkauften Exemplaren führte 30 # 1 HITS deutlich auf Platz 1 vor dem FORTY LICKS-Doppelalbum der Stones mit 309.800 Einheiten auf Platz 2. Auch hier landete der Künstler auf Rang 3 (Rapper Xzibit mit dem Album MAN VS. MACHINE) weit abgeschlagen mit „nur“ 156.000 verkauften Exemplaren...
Wie ich finde, ein sehr eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich die handgemachte Musik von anerkannten Jahrhundertkünstlern noch immer erfolgreich mit den Trends der Gegenwart messen kann! In diesem Sinne: It`s Only Rock`n Roll – But I Like It!
Zuguterletzt sei mir noch ein vergleichender Blick auf die amerikanischen und britischen Album-Charts gestattet. Hier sieht es nämlich ziemlich spannend aus, was die Anzahl der Nr.1-LPs betrifft:
Elvis
1. ELVIS PRESLEY (1956, US # 1)
2. ELVIS (1956, US # 1)
3. LOVING YOU (1957, US # 1)
4. ELVIS CHRISTMAS ALBUM (1957, US # 1)
5. ELVIS IS BACK (1960, UK # 1)
6. G.I. BLUES (1960, US + UK # 1)
7. SOMETHING FOR EVERYBODY (1961, US # 1)
8. BLUE HAWAII (1961, US + UK # 1)
9. POT LUCK (1962, UK # 1)
10. ROUSTABOUT (1964, US # 1)
11. FROM ELVIS IN MEMPHIS (1969, UK # 1)
12. ALOHA FROM HAWAII VIA SATELLITE (1973, US # 1)
13. ELVIS` 40 GREATEST HITS (1974, UK # 1)
14. ELVIS: 30 # 1 HITS (2002, US + UK # 1)
Rolling Stones
1. ROLLING STONES (1964, UK # 1)
2. ROLLING STONES NO. 2 (1965, UK # 1)
3. OUT OF OUR HEADS (1965, US # 1)
4. AFTERMATH (1966, UK # 1)
5. LET IT BLEED (1969, UK # 1)
6. GET YER YA-YA`S OUT (1970, UK # 1)
7. STICKY FINGERS (1971, UK + US # 1)
8. EXILE ON MAIN STREET (1972, UK + US # 1)
9. GOATS HEAD SOUP (1973, UK + US # 1)
10. IT`S ONLY ROCK`N ROLL (1974, US # 1)
11. BLACK AND BLUE (1976, US # 1)
12. SOME GIRLS (1978, US # 1)
13. EMOTIONAL RESCUE (1980, UK + US # 1)
14. TATTOO YOU (1981, US # 1)
15. VOODOO LOUNGE (1994, UK # 1)
Bei den Single-Charts möchte ich den Stones zuliebe besser keinen direkten Vergleich anstellen, denn da führt Elvis mit einem unverschämt großen Vorsprung!
Abschließend noch ein versöhnliches Zitat von Mick Jagger: "Elvis war ein einzigartiger Künstler - ein Original umgeben von vielen Imitaten."
Dem ist nichts weiter hinzu zu fügen.
ROLLING STONES
Direkte Berührungspunkte zwischen dem größten Entertainer aller Zeiten und der größten Rock`n`Roll-Band aller Zeiten gibt es rückblickend leider nur sehr wenige, gemeinsame Fotos meines Wissens nach überhaupt keine. Und dennoch bestehen einige recht interessante Querverbindungen zwischen dem King of Rock`n`Roll und den Rolling Stones, die es wert sein sollten, einmal genauer betrachtet zu werden.
Erste Gemeinsamkeiten lassen sich bei den musikalischen Wurzeln finden, die hier wie da im Rhythm & Blues liegen. Dass Elvis seit frühester Jugend dem Blues zugeneigt war, erzählte er selbst einmal: „Ich stand auf die wirklich herunter gekommenen Mississippi-Sänger, hauptsächlich Big Bill Broonzy und Arthur Big Boy Crudup, obwohl sie mich deswegen zu Hause anranzten. ‚Sündige Musik’ sagten meine Leute dazu.“ Und B.B. King lernte der junge Elvis persönlich auf der Beale Street in Memphis kennen.
Als Keith Richards, Gitarrist der Stones, später in einem Interview zu der gleichen Thematik befragt wurde, zählte er neben Musikern wie Muddy Waters, B.B. King oder Chuck Berry auch Elvis Presley zu den Vorbildern der Band und ergänzte wörtlich: „Wir wollten so sein wie sie.“ Für ihn selbst aber traf das wohl weniger zu, denn an anderer Stelle gab er zu: „Jeder andere wollte Elvis sein - ich aber wollte so sein wie Scotty Moore.“ Viele Jahre später, 1989, ergänzte er: „Ich spielte zuvor nur Akustik-Gitarre, und Chuck Berry und Scotty Moore waren diejenigen, die mich dahin gehend beeinflussten, dass ich mir sagte: Oh ja, ich sollte wirklich mal eine E-Gitarre in die Hand nehmen...“
Für klassische Musik a la Beethoven oder Mozart interessierte sich Keith weniger - dafür hatte er nur einen flotten Spruch übrig: "Es gibt zwischen Mozart und Elvis nur einen Unterschied: Elvis machte gute Musik."
Bei Schlagzeuger Charlie Watts hatte naheliegenderweise ein anderer früher Elvis-Musiker Eindruck hinterlassen. 1994 erzählte Charlie in einem Interview: „Über D.J. Fontana brachten Keith und Brian Jones schließlich auch mich dazu, Elvis` Musik zu mögen. Ich denke, D.J. ist ein wunderbarer Drummer. Vorher hatte es nur eine einzige Platte gegeben, die mir von Elvis gefiel.“
Über diese frühen Jahre sprach Keith 1971 etwas detailierter: „Mick hatte bereits in einigen Rock`n`Roll-Bands gesungen und Buddy Holly gecovert... Buddy Holly war in England ebenso bedeutend wie Elvis. Alles, was er heraus brachte, ging sofort auf Platz 1. Ungefähr 1958 waren schließlich zwei Lager entstanden - entweder stand man auf Elvis oder auf Buddy Holly. Die Elvis-Fans waren die schweren Lederjacken-Typen und die Buddy-Holly-Fans sahen alle irgendwie genauso aus wie Buddy Holly.“
Und Mick Jagger fügte 1977 hinzu: „Für die Engländer war Buddy Holly eine enorme Inspiration. Darin lag genau der Unterschied, denn im Vergleich zu Elvis war er ein Songschreiber.“
Sowohl Keith Richards, als auch Mick Jagger und Bassist Bill Wyman waren leidenschaftliche Fans der Rock`n`Roll-Musiker in den 50ern, ganz gleich ob schwarzer oder weißer Hautfarbe. Eine der ersten Schallplatten, die sich Keith Richards als Jugendlicher kaufte, war eine Elvis-Platte aus der Sun-Zeit, deren Mischung aus Rhythm & Blues, Country und Rockabilly schließlich seine eigene musikalische Identität beeinflusste. Die Platte THE SUN SESSIONS soll für Jahre eine von Keith` Lieblingsplatten gewesen sein.
1962, als die Rolling Stones zum ersten Mal unter diesem Namen in einem Londoner Jazz-Club öffentlich auftraten, hatte Elvis Presley seine erste Karriere als Rock`n`Roll-Star bereits geraume Zeit hinter sich, war nach dem Militärdienst in Deutschland mit Pop-Songs a la „Stuck On You“, „It`s Now Or Never“, „Are You Lonesome Tonight?“ oder „Surrender“ wieder an die Chart-Spitze zurück gekehrt und etablierte sich nun in Hollywood als Filmschauspieler.
1963 bescherten ausgerechnet John Lennon und Paul McCartney von den Beatles den Rolling Stones mit dem Song „I Wanna Be Your Man“ ihren zweiten größeren Hit (Nr. 12 in England) und bald schon hatten sie ihre ersten Nr.1-Hits daheim in Großbritanien – 1965 war „(I Can`t Get No) Satisfaction“ bereits der vierte Chart-Stürmer, mit dem sie übrigens wie einst Elvis in der berühmten Ed-Sullivan-Show im amerikanischen Fernsehen auftraten.
Entsprechend groß wurde auch das Interesse der Medien an dem erfolgreichen Quintett von der Insel.
1964 war Larry Geller Elvis` persönlicher Haarstylist geworden und in seinem Buch I WAS THE ONE erinnerte er sich später: „(Elvis) verfolgte die Musikszene mit großem Interesse und bisweilen mit Vergnügen. In Memphis hatten wir im Fernsehen eine Dokumentation über die britische Rockszene verfolgt. Elvis gefielen die Dave Clark Five, aber die Band, über die er am meisten sprach, waren die Rolling Stones. Die Art, in der ihr Leadsänger, Mick Jagger, tanzte, war anders und etwas eigenartig. Als weißer Junge, der schwarzen Rhythmus und Stil in sich aufgenommen hatte, bewegte sich Jagger auf unverwechselbare Art und warf seinen Kopf in der Manier Chuck Berry`s ‚duck walk’ zurück. Jaggers Schönheit lag im Auge des Betrachters. Millionen Fans fanden ihn sexy, für Elvis aber war es eines der komischsten Dinge, die er in seinem Leben gesehen hatte.
‚Verdammt, Mann’, sagte Elvis zwischen leisem Lachen, ‚Schau dir das an! Der Kerl sieht aus wie ein ausgeflipptes Huhn auf einem LSD-Trip!’ Elvis hatte dieses Bild von Jagger jahrelang vor Augen und konnte nicht ohne zu lachen an die Stones denken.“
Jagger selbst war ebenfalls kein humorloser Zeitgenosse, und in der Rolling Stones-Doku LET IT BLEED (2002) gibt es einen kurzen Filmausschnitt zu sehen, wo Mick Jagger etwa um diese Zeit herum Mitte der 60er am Klavier sitzt und mit wenigen Zeilen aus „That`s When Your Heartaches Begin“ und „Are You Lonesome Tonight“ Elvis` Stimmlage zur Freude von Keith parodiert.
„I`m Movin On“, ein früher Nr.1-Hit von Hank Snow in den US-Country-Charts, ist übrigens der einzige Song, der sowohl im Repertoire der Stones als auch von Elvis auftaucht. Ursprünglich aus dem Jahr 1950, nahmen ihn die Stones Anfang März 1965 live für ihre EP GOT LIVE IF YOU WANT IT! (Decca 1965) auf; Elvis coverte den Song Mitte Januar 1969 für sein Album FROM ELVIS IN MEMPHIS (RCA 1969).
Beim Stichwort RCA könnte man noch erwähnen, dass die Stones – obwohl sie bei Decca unter Vertrag waren – in den Jahren 1964 bis 1966 für einige Aufnahmesessions auch die RCA Studios in Hollywood mieteten. Hier entstanden mit “The Last Time”, “Get Off Of My Cloud”, “Paint It, Black” und “Ruby Tuesday” nicht weniger als vier Nr.1-Hits; “19th Nervous Breakdown” war nur knapp an der Nr.1 vorbei geschrammt!
1967 gab es Ärger, als die Stones bei einem weiteren Auftritt in der Ed-Sullivan-Show ihre aktuelle Single „Let`s Spend The Night Together“ spielen wollten. Dem Showmaster bzw. den Verantwortlichen beim Sender war der Text zu schlüpfrig, und so änderten die Stones die betreffende Textzeile eigens für ihren Fernseh-Auftritt in „Let`s Spend Some Time Together“. Dabei konnten die Stones noch froh sein, denn 10 Jahre zuvor hatte man Elvis aufgrund seiner „anstößigen“ Beckenbewegungen nur von der Hüfte an aufwärts gezeigt!
1972 waren sowohl Elvis als auch die Stones auf dem absoluten Karriere-Höhepunkt, und im Sommer des Jahres kam es zu einem regelrechten Showdown, als sich erstmals beider US-Tourneen überschnitten. Am 3. Juni 1972 eröffneten die Rolling Stones mit einem Konzert in Vancouver ihre kombinierte US- und Kanada-Tour, um ihr aktuelles Doppelalbum EXILE ON MAIN STREET zu promoten. Diese lange Sommer-Tournee ging bis Ende Juli und endete am 24., 25. und 26. Juli mit insgesamt vier Konzerten im ehrwürdigen Madison Square Garden von New York City. An gleicher Stelle hatte Elvis wenige Wochen zuvor seine Juni-Tournee eröffnet und am 9., 10. und 11. Juni ebenfalls vier außerordentliche Shows vor den begeisterten Augen und Ohren von jeweils 20.000 Zuschauern gegeben, darunter auch die Ex-Beatles John Lennon und George Harrison sowie Bob Dylan, David Bowie oder auch Art Garfunkel.
Bob Dylan ging übrigens beispielhaft für alle Zauderer voran und gönnte sich nach dem Elvis-Konzert auch den ersten Stones-Auftritt im Garden am 24. Juli. Doch damit nicht genug, auch die After-Show-Party ließ sich der Singer und Songwriter nicht entgehen. Dabei muss er sich wohl so köstlich amüsiert haben, dass er sich auch am 26. Juli, dem 29. Geburtstag von Mick Jagger, zu der End-of-Tour-Party der Stones im St. Regis Hotel in New York City einfand, wo die geladenen Gäste (unter ihnen auch Woody Allen und Diane Keaton, Carly Simon, Stevie Wonder oder Andy Warhol) mit auserlesener Live-Musik von Muddy Waters und Count Basie erfreut wurden!
Dylan also ein Stones-Fan? "Als ich Elvis das erste mal hörte, da wusste ich, dass ich für niemanden arbeiten werde, und dass keiner mein Boss wird. Er ist das geistige Oberhaupt der Rock`n`Roll-Religion, wie es sie in der heutigen Form gibt. Ihn das erste mal zu hören war wie aus einem Gefängnis auszubrechen." Okay, dann sah er sich selbst wohl eher als Elvis-Fan... *grins*
Nur wenige Tage später sollte die Ostküstenmetropole Chicago ein wahres Rock-Feuerwerk erleben! Den Anfang machte der King am 16. und 17. Juni mit insgesamt drei ausverkauften Konzerten in dem riesigen Football-Stadion der Stadt vor jeweils 20.000 Zuschauern. Nur ein einziger Erholungstag war den Einheimischen vergönnt, und bereits am 19. Juni kamen auch die Rolling Stones nach Chicago und machten mit ebenfalls drei Konzerten, die sie am 19. und 20. Juni im International Amphitheater gaben, das inoffizielle Festival der Rock-Giganten perfekt.
Nachdem 1974 das aktuelle Stones-Album IT`S ONLY ROCK`N ROLL erschienen war, schickten sich die Stones 1975 erneut zu einer US-Tournee an und stellten dabei auch gleich den Ersatzmann für Mick Taylor vor, der Ende 1974 die Band aus persönlichen Gründen verlassen hatte. Der neue Gitarrist war ein gewisser Ron Wood, der zunächst nur probeweise zum Line-Up gehörte und zuvor bei den FACES gespielt hatte. Deren Sänger Rod Stewart bemerkte übrigens: „Elvis war der King. Keine Frage! Leute mögen mich, Mick Jagger und alle anderen, weil wir in seine Fußstapfen traten.“
Die neue Nordamerika-Tournee der Stones begann am 1. Juni 1975 mit zwei Konzerten in Baton Rouge, Louisiana und erstreckte sich über zwei volle Monate. In etwa zeitgleich hatte Elvis mit einem Auftritt in Huntsville, Alabama, am 30. Mai seinerseits den heißen Tour-Sommer eröffnet, und ein letztes Mal sollten die Stones und Elvis zur gleichen Zeit durch die Staaten touren. In Dallas, Texas war Elvis am 6. Juni im Dallas Memorial Auditorium wieder einmal Vorreiter, gefolgt von den Stones, die am 6. Juli im Cotton Bowl auftraten.
In seiner Heimatstadt Memphis hatte Elvis am 10. Juni im Mid-South Coliseum bereits die erste Kurztournee beendet; am 4. Juli, dem Nationalfeiertag, folgten auch hier die Stones mit einem Konzert im Memorial Stadium. Dass es bei dieser einmaligen Gelegenheit weder zu einem Backstage-Treffen zwischen Elvis und den Stones kam noch zu einer Einladung nach Graceland, finde ich persönlich sehr bedauerlich. Mick Jagger meinte dazu später nur: „... ich habe Elvis nie getroffen. John Lennon hat mir gesagt, er war so enttäuscht, als er ihn getroffen hat. Da dachte ich, vielleicht lieber nicht."
Auch in Greensboro, North Carolina, legte Elvis mit einer Show am 21. Juli im Coliseum vor, bevor die Stones am 31. Juli an gleicher Stätte nachzogen.
In Asheville, North Carolina, traten die Stones zwar nicht auf, doch immerhin wird von einem Schwarzmarkthändler berichtet, der am Abend des 22. Juli vor dem Civic Center Stones-Karten unter die Elvis-Fans bringen wollte – angeblich fand er keinen einzigen Interessenten...
1977 starb Elvis mit nur 42 Jahren völlig überraschend am Vorabend einer neuen Tournee, und Mick Jagger bemerkte dazu: "Ich erinnere mich, wo ich war, als er starb. Ich war in der Türkei, auf einem Boot. Ich hab das Radio eingeschaltet. Sie haben dauernd Elvis-Platten gespielt. Und ich hab mich gefragt, warum. Gestern haben sie noch türkische Popsongs gespielt. Und da wusste ich, dass er tot sein muss...“
1978 tourten die Stones nach der Veröffentlichung von SOME GIRLS wieder durch Nordamerika, und am 28. Juni, bei einem Konzert im Mid-South Coliseum von Memphis, zollten Mick, Keith, Charlie, Bill und Ronny dem toten King mit einer Cover-Version von „Hound Dog“ Tribut, nachdem sie ihren aktuellen Hit „Shattered“ vorgestellt hatten. Tags darauf wiederholte sich diese spontane Programm-Umstellung nach „Happy“ noch einmal beim Konzert in Lexington, Kentucky. Beide Auftritte sind übrigens als Soundboard Recordings erhältlich und Gerüchten zufolge sollen die Konzerte auch gefilmt worden sein.
1982 wurde Elvis` Wohnsitz Graceland als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und unter den prominenten Besuchern, die sich seither dort umsahen, waren bisher auch Keith Richards, Ronny Wood und Bill Wyman.
Im Dezember 1996, während der Aufnahmen zu dem Tribute-Album ALL THE KING`S MEN, reisten Elvis` früherer Gitarrist Scotty Moore und sein einstiger Schlagzeuger D.J. Fontana nach Irland, um in Dublin im Sandy Mount Studio von Stones-Gitarrist Ron Wood den letzten Track „Unsung Heroes“ einzuspielen, unterstützt von dem Gitarristen Jeff Beck und dem Bassisten Ian Jennings. Einzelheiten zu dieser Session sowie Fotos gibt es auf der Seite www.scottymoore.net/unsungheroes .
In Ermangelung des leibhaftigen Elvis zeigten sich die inzwischen sichtlich ergreisten Stones schließlich mit der zweiten und dritten Presley-Generation in der Öffentlichkeit. Während Keith Richards bei einer Silvester-Party am 31. Dezember 1998 mit Elvis` einziger Tochter Lisa Marie posierte, traf Mick Jagger 2004 deren Tochter und somit Elvis` Enkelin Danielle, die bereits trotz ihres zarten Alters im Model Business tätig ist – übrigens eine Gemeinsamkeit mit Micks Ex-Frau Jerry Hall.
Zu einem kommerziellen Fernduell zwischen Elvis und den Stones kam es im Herbst 2002, als mit ELVIS: 30 # 1 HITS und FORTY LICKS jeweils neue Best Of-Compilations zeitgleich in den Charts vertreten waren. Unter der Schlagzeile „Die Stones können Elvis nicht in den Charts entthronen“ berichtete John Williams, dass sich der Elvis-Sampler mit 49.200 verkauften Einheiten in den kanadischen Album-Charts gegenüber dem starken Neueinstieg der Stones-Doppel-CD mit 35.500 abgesetzten Exemplaren souverän behaupten konnte. Auf Rang drei folgte die junge Jazz-Musikerin Diana Krall, von deren Album LIVE IN PARIS mit 15.400 Einheiten bereits über 20.000 Stück weniger verkauft wurden als von den Stones!
In den US-Charts war es nicht anders: Mit 336.600 verkauften Exemplaren führte 30 # 1 HITS deutlich auf Platz 1 vor dem FORTY LICKS-Doppelalbum der Stones mit 309.800 Einheiten auf Platz 2. Auch hier landete der Künstler auf Rang 3 (Rapper Xzibit mit dem Album MAN VS. MACHINE) weit abgeschlagen mit „nur“ 156.000 verkauften Exemplaren...
Wie ich finde, ein sehr eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich die handgemachte Musik von anerkannten Jahrhundertkünstlern noch immer erfolgreich mit den Trends der Gegenwart messen kann! In diesem Sinne: It`s Only Rock`n Roll – But I Like It!
Zuguterletzt sei mir noch ein vergleichender Blick auf die amerikanischen und britischen Album-Charts gestattet. Hier sieht es nämlich ziemlich spannend aus, was die Anzahl der Nr.1-LPs betrifft:
Elvis
1. ELVIS PRESLEY (1956, US # 1)
2. ELVIS (1956, US # 1)
3. LOVING YOU (1957, US # 1)
4. ELVIS CHRISTMAS ALBUM (1957, US # 1)
5. ELVIS IS BACK (1960, UK # 1)
6. G.I. BLUES (1960, US + UK # 1)
7. SOMETHING FOR EVERYBODY (1961, US # 1)
8. BLUE HAWAII (1961, US + UK # 1)
9. POT LUCK (1962, UK # 1)
10. ROUSTABOUT (1964, US # 1)
11. FROM ELVIS IN MEMPHIS (1969, UK # 1)
12. ALOHA FROM HAWAII VIA SATELLITE (1973, US # 1)
13. ELVIS` 40 GREATEST HITS (1974, UK # 1)
14. ELVIS: 30 # 1 HITS (2002, US + UK # 1)
Rolling Stones
1. ROLLING STONES (1964, UK # 1)
2. ROLLING STONES NO. 2 (1965, UK # 1)
3. OUT OF OUR HEADS (1965, US # 1)
4. AFTERMATH (1966, UK # 1)
5. LET IT BLEED (1969, UK # 1)
6. GET YER YA-YA`S OUT (1970, UK # 1)
7. STICKY FINGERS (1971, UK + US # 1)
8. EXILE ON MAIN STREET (1972, UK + US # 1)
9. GOATS HEAD SOUP (1973, UK + US # 1)
10. IT`S ONLY ROCK`N ROLL (1974, US # 1)
11. BLACK AND BLUE (1976, US # 1)
12. SOME GIRLS (1978, US # 1)
13. EMOTIONAL RESCUE (1980, UK + US # 1)
14. TATTOO YOU (1981, US # 1)
15. VOODOO LOUNGE (1994, UK # 1)
Bei den Single-Charts möchte ich den Stones zuliebe besser keinen direkten Vergleich anstellen, denn da führt Elvis mit einem unverschämt großen Vorsprung!
Abschließend noch ein versöhnliches Zitat von Mick Jagger: "Elvis war ein einzigartiger Künstler - ein Original umgeben von vielen Imitaten."
Dem ist nichts weiter hinzu zu fügen.
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