Jeden zweiten Freitag im Monat ist es soweit: Dann ertönt im Freizeithaus in der Pistoriusstraße im Berliner Stadtteil Weißensee die Stimme des King. Und so mancher treue Fan folgt ihrem Ruf.
Denn es ist der Tag, an dem sich dort der Elvis Club Berlin trifft - eine Gruppe, die so bunt und vielfältig ist, wie es einst auch Elvis' eigene Welt war.
Doch ganz gleich, ob jung oder alt, ob aus den alten oder den neuen Bundesländern, ob Frau oder Mann, ob Berliner oder von weit her - wir alle haben etwas ganz Entscheidendes gemeinsam:
Die Leidenschaft für unseren King, für seine unverwechselbare Stimme, seine unvergessenen Songs und seine Filme, die wir auch heute noch immer und immer wieder gern anschauen.
Uns dort an diesem einen Tag im Monat treffen zu können, bedeutet für jeden von uns etwas Anderes.
Der Eine genießt es, in der Runde von Gleichgesinnten Elvis' Musik zu hören. Der Andere freut sich darauf, auf der großen Leinwand neuestes Videomaterial, Reportagen über ihn und natürlich auch seine Filme zu sehen. Manchen ist das Wichtigste an diesem Tag die Vorstellung von Neuerscheinungen, die Fachsimpelei, die kleine Tauschbörse und der Flohmarkt.
Und natürlich freuen wir uns auch, einander nach spätestens einem Monat wiederzusehen und auf die persönlichen Gespräche untereinander. Denn inzwischen haben sich hier echte Freundschaften entwickelt.
Schöne Highlights sind die alljährlich stattfindenden, liebevoll ausgestalteten Weihnachts- und Sommerpartys. Zu diesen Anlässen beginnen schon Monate zuvor die zeitaufwendigen Vorbereitungen für die Quizspiele, die Tombola, die Raumgestaltung, die kleine Auktion und andere Überraschungen. Meist gibt es einen Live-Act, der die Tanzwütigen unter uns auf die Bildfläche lockt.
Fällt das Datum von Elvis' Geburtstag günstig, wird auch dieser mit einer kleinen Feier begangen. Und auch an seinem Todestag sitzen wir zusammen und gedenken seiner.
Das Besondere an der Atmosphäre in unserem Club ist, dass sich niemand erklären muss oder für seine ganz persönliche Art, Elvis-Fan zu sein, belächelt wird. Es herrscht ein stilles Verstehen unter uns, denn wir empfinden in dieser Hinsicht alle ähnlich.
Das macht es gerade - übrigens stets willkommenen - Neuankömmlingen in unserer Mitte leicht, sich uns anzuschließen.
Was 1989 mit einem Grüppchen ehemaliger Ostberliner im stillen Kämmerlein begann, hat sich im Laufe des 20-jährigen Bestehens unseres Clubs zu einer großen, bundesweit verstreuten Gemeinschaft gemausert.
Inzwischen sind wir sogar mit jeweils 3 Mitgliedern sowohl in Österreich als auch in der Schweiz vertreten.
Nicht nur die Berliner Mitglieder, auch jene, für die der Weg zu weit ist, um zu jedem der Club-Treffen nach Berlin zu kommen, erhalten das alle 2 Monate erscheinende, sehr professionell gestaltete Clubmagazin "Memories Of Elvis" - ihnen wird es per Post kostenlos nachhause geschickt.
Das Team um unseren Clubvorsitzender Werner Strube lässt sich für jede Ausgabe etwas Neues einfallen und ist immer top aktuell. Ein Schwerpunkt sind die CD-Neuvorstellungen, bie denen die einzelnen CD's nicht nur vorgestellt werden, sondern mehr oder weniger besprochen werden, so dass sich jeder Fan ein Bild von machen kann, ob er sie in seiner Sammlung braucht oder nicht. Aber auch neue DVD's und Bücher werden vorgestellt. Außerdem gibt es noch Plattenbesprechungen, interessante Interviews mit Zeitzeugen aus Elvis' Schaffenszeit und - zur besonderen Freude der weiblichen Fans - viele, zum Teil sehr seltene Fotos. Jedes Heft enthält auch Serien, dem die Beiträge Rechnung tragen. Das sorgt immer wieder aufs Neue für Spannung auf die nächste Ausgabe.
Auch im Internet sind wir vertreten. Unter www.elvisclubberlin.de gelangt man auf unsere Homepage, die durch unseren Administrator Charles mit viel Fleiß und Aufwand betreut wird. Dort findet man eine Fülle verschiedener Bereiche rund um Elvis' Welt und es macht neugierig, sich darauf umzusehen.
Ein reger Austausch findet im Internet-Forum des ECB statt - hier kann sich jeder anmelden und einloggen. Dies wird insbesondere von unseren auswärtigen Mitgliedern intensiv genutzt, die auf diese Weise trotz der Entfernung immer auf dem Laufenden bleiben und entstandene Freundschaften pflegen.
Unser großer Wunsch ist, dass eine neue Generation von Elvis-Fans heranwächst und man durch sie auch noch in vielen Jahrzehnten wissen wird, wer Elvis Presley war. Wir möchten, dass noch viele Menschen nach uns das Besondere an ihm und in seiner Biographie erkennen, das ihn für uns ausmacht.
Er war ein einfacher Mann, der trotz seines Ruhmes niemals seine Wurzeln vergaß, der in seiner Musik lebte und dessen Werdegang für den großen amerikanischen Traum steht. Dafür, dass alles möglich ist, ist man nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber leider auch dafür, dass es ohne echte Freunde einsam werden kann, dort oben auf dem Olymp.
In Elvis' Welt einzutauchen, ist Magie für uns. Man begibt sich auf eine Zeitreise:
Zurück an Orte, wo Musik mit Seele, Stimme und Händen gemacht wurde. Zurück in Momente, in denen die ganz Großen mit ihrer Musik Generationen bewegten und sogar die Politik beeinflussten.
Und der King ist ein Teil davon, für uns der wichtigste. Die heutige Musik wäre anders, hätte es Elvis nicht gegeben. Er hat so viele nach ihm inspiriert. Das hält sein Vermächtnis für immer lebendig, in der Musikwelt und in jedem einzelnen von uns.
Das ist das Geschenk, das er uns machte und wofür wir ihn auch heute noch lieben. Und aus diesem Grunde gibt es den Elvis Club Berlin e. V..
Katja Lieke (09.10.2009) ..."