Larry Gellers Tagebuch über Elvis
folgende Zeilen stammen aus dem Buch "I was the one" von Larry Geller: Irgendwann entschloss Elvis sich, seine Autobiografie zu schreiben. Weil sein Tourneeplan auf Monate hinaus feststand, hätte er sich aber frühestens 1978 ernsthaft damit beschäftigen können. Also trug er mir auf, Notizen von unseren Gesprächen zu machen. In gewissem Sinne hielt ich damit meine eigenen Gedanken zu meinen Beobachtungen fest. Es war eine besorgniserregende Zeit, darüber zu schreiben war tröstlich und therapeutisch zugleich. Viele Gespräche, Ereignisse und Gedanken, die ich festhielt, spiegeln eine Spur böser Vorausahnung wider, ein Gefühl, dass sich irgend etwas Unheilvolles und Undenkbares über unseren Köpfen zusammenbraute.
Teilweise hielt ich ganze Gespräche in meiner Kurzschrift fest: Äußerungen, Szenen, Gefühle. Sie folgen in den nächsten Kapiteln, dazwischen Text, aufbauend auf meinen Tagebucheintragungen, die ich seit damals aus dem Gedächtnis heraus vervollständigt habe. Der Rest beschreibt, vor über einem Jahrzehnt festgehalten, Elvis' letzte neun Lebensmonate.
Larry Geller hat somit etwa neun Monate Erinnerungen mit und über Elvis aufgezeichnet, die mit Datum versehen sind. Somit möchte ich immer an jenem Tag, über den der Eintrag vor 29 Jahren handelt, ihn posten. Ich hoffe, dass es euch interessiert. Auch wenn man das Buch sicherlich kennt, ist es informativ, es hier nochmal nachlesen zu können. Ich hoffe, dass es keine rechtlichen Folgen haben kann, diese Zeilen aus dem Buch zu zitieren.
30. November 1976
San Francisco
Heute Abend flogen wir von San Francisco nach Anaheim, Kalifornien, zum letzten Konzert vor dem zweiwöchigen Gastspiel in Vegas.
Elvis' Glück strahlte in jedem seiner Songs. Er ließ sich von den Songs tragen: einen Augenblick lang war er frei von allen Sorgen. Elvis hat die Liebe wiedergefunden. Seine herausragende Vorstellung und die Textur seiner Stimme ließen den Elvis Presley mit dreiundzwanzig wieder aufleben.
Elvis' Gefühle übertrugen sich auf das Publikum. Selbst John Wayne, der unter den Zuschauern saß, und meine Eltern waren begeistert. Nach der Show wollte ich bei meinen Eltern bleiben, aber es war unmöglich. Es war oberstes Gebot, Elvis sicher zu unserem Flugzeug zurück und dann nach Vegas zu bringen, bevor Zehntausende von Besuchern durchbrachen und die paar hundert Sicherheitskräfte unter sich begruben.
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A homo habilis discovering his opposable thumbs says "what?"
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