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Elvis allein zu Haus
Aktueller Artikel aus www.faz.net
Bad Nauheim Elvis allein zu Haus Von Simone Kaiser, Bad Nauheim 16. August 2005 Bei der Stadtführung regnet es, die Koteletten werden naß. Doch zum Unterstellen bleibt nicht viel: Wer in Bad Nauheim auf den Spuren des King of Rock 'n' Roll wandeln will, muß ein paar feuchte Cowboystiefelspitzen riskieren. Der Weg führt von den Kolonnaden, Ecke Kurstraße, wo einst Hilberts Parkhotel stand und Elvis Presley seine erste Nacht in "bad" Nauheim verbrachte, über das Hotel Villa Grunewald und die Burgpforte zu einem Haus in der Goethestraße, wo der junge Soldat und seine Entourage bis zum Ende seiner Stationierung in der Friedberger Kaserne am 3. Februar 1959 ihren Wohnsitz hatten. Alle Jahre wieder, zum Geburtstag am 6. Januar und zum Todestag am 16. August, pilgern gläubige Fans aus aller Welt in die 30.000-Einwohner-Gemeinde. Doch die Tore zu den Elvis-Heiligtümern bleiben ihnen verschlossen. Der Blick von draußen und ein Foto im Elvis-Flyer müssen reichen, sich vorzustellen, was für ein Gefühl es ist, auf Zimmer Nummer zehn des Hotels Grunewald mit den Knien an Elvis' Nachttischchen zu stoßen. Oder auf seinem Lieblingsplatz zu sitzen, dem Samtsofa im Salon. Oder in der Goethestraße 14 im "Studio G" zu stehen, wo "It's Now or Never" entstand. Der Titel des Songs sollte Warnung sein für die Kurstadt, die noch immer an das Geld im Portemonnaie des Kurgastes zu glauben scheint. Denn in zwei Jahren steht der dreißigste Todestag von Elvis Presley auf dem Programm. Und bis dahin sollten die Verantwortlichen das größte Potential der Stadt - der einzige Ort in Europa zu sein, an dem Elvis längere Zeit lebte - begriffen haben. Denn Bad Nauheim könnte werden, was es anstrebt: ein europäisches Memphis. Doch der Weg dahin scheint länger zu sein als der von der Wetterau in die amerikanische Elvis-Metropole. „Das hier ist mehr als ausbaufähig” "Das alles hier ist mehr als ausbaufähig", sagt Ulrich Schlichthaerle, Geschäftsführer der Bad Nauheim Stadtmarketing und Tourismus GmbH. "Wir könnten noch ganz neue Gästegruppen erschließen." Schlichthaerle, der 2001 seinen Posten angetreten hat, ist bemüht, den Import-Star zwischen Blumenschmuckwettbewerb und Jugendstilelementen in seine Kampagnen zu integrieren. In Zusammenarbeit mit Claus Ritt, dem Präsidenten des Elvis-Presley-Vereins Bad Nauheim-Friedberg, hat er zum 70. Geburtstag des Königs eine Party organisiert und zum Todestag in diesem Jahr bereits das vierte "European Elvis Festival" gestemmt. Zimmer Nummer zehn im Hotel Grunewald, dem Haus der Rita Issberner-Haldane, wurde ein Jahr im voraus gebucht. Die alte Dame, deren Gäste handverlesen sind, weil sie die beseelte Atmosphäre der denkmalgeschützten Gemächer nicht von Fans zertreten wissen will, kennt keine Buchungsprobleme. Aber ansonsten sind zur Zeit nur etwa 500 von 729 Betten der Stadt mit Elvis-Pilgern belegt. Größere Plakate für das Event sucht man vergeblich. Dabei sind in diesem Jahr die Musiker zu Gast, mit denen Elvis einst durch die Welt tourte. "Die Stadt zeigt sich nicht als Elvis-Stadt", gibt Schlichthaerle zu. "Vom Festival ist viel zuwenig zu sehen." Transparente? Führungen auf englisch? Postkarten? Eine Ausstellung? Fehlanzeige. Elvis-Museum: Dringend gesucht Dabei sind Ritt, Jeanshemdträger mit Kontakt zur Elvis-Szene, und Schlichthaerle, Anzugtyp mit Zugang zum Bürgermeister, ein gutes Team. Die beiden verstehen sich und haben die richtigen Ideen. Sie träumen von einer Städtepartnerschaft und von einem Museum, am besten in der Goethestraße 14. Das Haus der Geschichte in Bonn, wo im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Elvis-Ausstellung lief, hat Unterstützung angeboten. Allein: Den beiden Machern fehlen die Mittel und der Einfluß. "Die Kosten", sagt Schlichthaerle, "kann die Stadt niemals stemmen." Der neue Bürgermeister Bernd Witzel, der im September sein Amt antreten wird, gilt als Liebhaber der Volksmusik. Ob er dem Besitzer von Goethestraße Nummer 14, einem pensionierten Klinikdirektor, eine Jugendstilvilla zum Tausch anbieten wird, damit dieser sein Haus als Museum abtritt, ist fraglich. Auf eine solche Geste hoffen Elvis-Fans in Bad Nauheim schon seit mehreren Amtsinhabern. "Aber solange wir nicht einmal einen Raum haben, in dem wir ein paar Autogramme zeigen können", resümiert Schlichthaerle, "brauchen wir gar kein neues Publikum erschließen." Die Marke Elvis erkannt Gut Ding braucht Weile - und in Bad Nauheim noch ein Weilchen länger. Erst 1995 stiftete ein Steinmetz eine kleine Elvis-Stele. Daneben thront eine rosarot gestrichene und üppig mit Blumen bepflanzte alte Badewanne, in der ein Schildchen steckt: "94.897 Elvis-Fans wünschen sich ein Elvis-Museum in Bad Nauheim." 1998 wurde der Elvis-Presley-Platz eingeweiht. Und auch der Verein wurde erst im Jahr 1998 gegründet. "Vorher haben es die Leute einfach nicht hinbekommen", sagt Präsident Ritt. Dann kam er. Ritt erkennt die Marke Elvis, fördert sie mit Eifer und Geschäftssinn. Claus-Kurt Ilge sieht die Sache etwas emotionaler. Der 62 Jahre alte Mann mit dem zackigen Bürstenhaarschnitt ist einer der wenigen Elvis-Augenzeugen. "The boy from Friedberg", nannte ihn Elvis, denn der Sechzehnjährige stand täglich am Straßenrand, wenn der Sänger von der Kaserne nach Hause fuhr. 350 Autogramme besitzt Ilge noch heute, jede Menge Bilder zeigen den Jugendlichen an der Seite seines Idols. Ilge sagt, die Gründung des Vereins sei ein vierzig Jahre währender Kampf gewesen. Er ist noch immer nicht beigetreten, sosehr Ritt ihn auch bittet. Der Elvis-Intimus unterstützt den Verein, seine Lebensgefährtin Elvira ist im Vorstand. Ilges Führungen auf den Spuren von Elvis sind selbst bei Regen ein Erlebnis. "Die Leute kommen von so weit her und fragen so viel. Man will doch allen gerecht werden." Darf man auch die Elvis-Orte in Bad Nauheim nicht betreten - Ilge läßt den King wiederauferstehen. Man hat das Gefühl, gleich biege das BMW-507-Cabrio um die Ecke, das nach kurzer Zeit in Bad Nauheim rot lackiert werden mußte, weil zu viele Frauen mit ihrem Lippenstift Botschaften auf das weiße Stück schrieben. Die Fans lieben Ilge. Zum Abschied schütteln sie ihm dankbar die Hand. "Ich habe noch nie jemanden getroffen", schwärmt ein Gast, "der soviel über den King weiß." Selbst die anderen Führer, die nur in Zeiten des Festivals ihre Runden ziehen, verweisen im Minutentakt auf den Elvis-Zeugen. "Die Sammlung von Claus-Kurt Ilge ist einzigartig", locken sie die Fans. Und damit solche Schätze auch bald für die Öffentlichkeit zugänglich werden, bitten sie die Besucher um Unterstützung. Wenn man wieder zu Hause sei, solle man dem Bürgermeister doch einmal eine Postkarte schreiben: "Wir kommen gerne wieder nach Bad Nauheim - aber erst, wenn es ein Elvis-Museum gibt." Text: F.A.Z., 16.08.2005, Nr. 189 / Seite 9 Bildmaterial: picture-alliance / dpa, picture-alliance/ dpa/dpaweb |
17.08.2005, 00:19
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Schöner Bericht!
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Danke guter Bericht!
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Danke lieber Tschabo. Gut geschriebener Bericht.
Aber: Da kannst du dir die Finger wund schreiben - an den Bürgermeister oder sonst wo hin, das nützt überhaupt nichts. |
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Guter Bericht!
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Crocodile on my feet. Bowtie 'round my neck. That's why they call me the Gangsta Mack. |
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Verwunden mein Herz mit eintöniger Mattigkeit 23. April 1998 - 20. November 2006 29. September 2006 - 22. September 2022 - I'll be with you always! |
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Zitat:
Nee, aber im Ernst, mir gefällt der Artikel auch gut! Das mit dem "Studio G" und "It`s Now Or Never" verstehe ich so, dass das nur scherzhaft so gemeint ist und das G für Goethestraße stehen soll, denn dort in dem gemieteten Haus mit der Nr. 14 probierte er den Song ja erstmals aus, bevor er ihn dann nach seiner Rückkehr in die Staaten Anfang April 1960 in Nashville regulär aufnahm. Dass er "Now Or Never" in Bad Nauheim aufnahm, hat ja keiner behauptet. |
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